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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Möglichkeit ist attraktiv. Wir haben inzwischen genügend Informationen gesammelt, um uns einigermaßen sicher zu sein, dass diese Leute nach einem Plan handeln. Es ist nicht unsere Absicht, sie davon abzubringen. Wir haben weder den Laster noch ihr Versteck hochgenommen, damit sie glauben, dass sie uns entkommen sind. Schließlich fand die Operation hier in der Lagerhalle erst zwölf Stunden, nachdem der Laster schon weg war, statt.«
    »Die Laster«, verbesserte ich ihn. »Es gab zwei Laster. Einen haben wir verfolgt, der andere ist uns entwischt.«
    »Ja, das haben Sie prima gemacht«, murmelte Courtland. Ich belohnte sie mit einem vernichtenden Blick, auf den sie nur mit einer hochgezogenen Augenbraue antwortete.
    »Warum also der Stress, ein Team zusammenzustellen, wenn Sie sowieso nicht vorhaben, die Zelle hochzunehmen?«
    »Das habe ich nicht behauptet. Mein Plan lautet folgendermaßen: Ein Team infiltriert den Standort, den wir überwachen.«
    »Infiltrieren? Warum? Wollen Sie mehr über die anderen Zellen und die Wiedergänger erfahren?«
    »Ich wäre schon zufrieden, wenn wir das eine oder das andere herausfinden würden.«
    Ich schluckte. »Gibt es konkrete Hinweise auf diese anderen Zellen? Sobald wir die Zelle hier in der Lagerhalle hochgenommen hatten, gab es für die anderen mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit einen Plan B …«
    »Davon gehen auch wir aus«, unterbrach mich Major Courtland, »aber wir müssen mit den Informationen arbeiten, die uns zur Verfügung stehen. Zumindest lautet die gute Nachricht, dass es momentan keinerlei Anzeichen von Aktivitäten der anderen Zelle gibt. Im Klartext heißt das, dass sich noch niemand aus dem Staub gemacht hat. Das wiederum lässt uns annehmen, dass sie sich in Sicherheit wägen. Ohne weitere Informationen halten wir es für das Beste, folgendermaßen vorzugehen: Wir infiltrieren den Standort, ohne auch nur das geringste Aufsehen zu erregen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Und mit diesen Spezialeinheiten und Leuten, die schon bei SWAT und HRT mitgemacht haben, wollen Sie ein neues Team formen? Sie sind sich bewusst, dass da Leute dabei sind, die wesentlich mehr Erfahrung als ich besitzen? Bedeutet Ihnen zufällig der Name ›Delta Force‹ etwas?«

    »Es ist ein wenig komplizierter, als Sie annehmen«, meinte Church trocken. Er machte eine Handbewegung in Richtung der neuen Tür. »Die anderen potenziellen Teamleader befinden sich hinter dieser Tür. Jeder einzelne von ihnen ist hart im Nehmen, erfahren und sich der drohenden Gefahr bewusst. Bei jedem Einzelnen handelt es sich um einen gestandenen und aktiven Soldaten – zwei Rangers, einer von der Navy, einer von der Marine Force Recon und – wie Sie schon erwähnten – einer von Delta Force. Jeder verfügt über mehr Kampf- und Strategieerfahrung als Sie. Aber Sie besitzen andere Qualitäten, Sie sind in jeder Hinsicht ein Unikat. Doch für weitere derartige Bauchpinseleien haben wir jetzt wirklich keine Zeit. Ich brauche dringend einen Teamleader, und je schneller wir ihn haben, desto besser.«
    »Und was sollen wir tun? Stein-Schere-Papier spielen, bis Sie sich entschieden haben?«
    »Grace?« Sie trat zu der schweren Tür und schloss sie auf.
    »Bitte folgen Sie mir, Detective.«
    Ich stand langsam auf. »Das ist verdammt viel James-Bond-Gehabe, nur um ein HR-Problem auf die Reihe zu kriegen. Finden Sie nicht?«
    Church blieb sitzen. Er nickte in Richtung Tür. Ich ging ein paar Schritte darauf zu und warf einen Blick in den nächsten Raum. Dort befanden sich fünf Männer in Zivil. Drei von ihnen saßen, die beiden anderen standen. Allesamt sahen sie hammerhart aus. Außerdem machten sie den Eindruck, genauso wenig zu wissen, was hier vor sich ging, wie ich. Entweder blickten sie verwirrt drein oder genervt. Sie schienen zudem in einer angeregt geführten Diskussion unterbrochen worden zu sein.
    Ich drehte mich zu Church um. »Sie haben immer noch nicht gesagt, wie das hier ablaufen soll.«
    Er schnitt diese Grimasse, die man beinahe als ein Lächeln hätte deuten können. Ich kannte diese Mimik von
Raubkatzen, ehe sie sich auf ihr Opfer stürzen. »Denken Sie einfach über Ihren Tellerrand hinaus, Mr. Ledger.«
    »Okay«, sagte ich, »aber Sie stehen danach für alles gerade.«
    Er nickte kaum merklich.
    Ich betrat das Zimmer. Die Männer musterten mich von oben bis unten. Ein paar warfen mir böse Blicke zu, die normalerweise Blumen zum Welken gebracht hätten. Courtland verschwand und schloss

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