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Patientenverfügung

Patientenverfügung

Titel: Patientenverfügung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schuldzinski und Nordmann
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sich eventuell neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Je aktueller die Verfügung ist, desto eher wird der Arzt oder eventuell ein Betreuer glauben, dass Sie auch in der aktuellen Situation hinter den Festlegungen in der Patientenverfügung stehen. Soll alles so bleiben, wie Sie es bereits festgelegt haben, bestätigen Sie einfach mit Ihrer Unterschrift und Datum, dass die Verfügung weiterhin gültig sein soll.
    Sie können Ihre Patientenverfügung jederzeit widerrufen. Zum einen können Sie Ihre Ausführungen ändern, indem Sie die gewünschte Änderung in den ursprünglichen Text einfügen und diese mit Ihrer Unterschrift samt Datum bestätigen. Oder Sie können Ihre Verfügung neu schreiben. Doch selbst wenn eine schriftliche Patientenverfügung vorliegt, können Sie in einer konkreten Situation dem Arzt auf beliebige Weise (z. B. Kopfschütteln) mitteilen, ob Sie – solange Sie noch einwilligungsfähig sind – einer Behandlung zustimmen oder nicht.
    Verwendung von Mustervordrucken
    Einige Verbände, Selbsthilfegruppen und Vereine bieten Mustervordrucke für Patientenverfügungen an, teils umsonst, teils gegen Entgelt. Aus juristischer Sicht wird dies eher kritisch bewertet, da standardisierte Formulare und Musterverfügungen kaum Spielraum lassen, um persönliche Wünsche und die individuelle Situation genau zu beschreiben. Auch der Rat, das Formular per Hand abzuschreiben, ändert wenig an der Tatsache, dass Ärzte oder Gerichte solche allgemeinen Formulierungen eher anzweifeln können als selbst verfasste Überlegungen. Daher sollten Sie Ihre Verfügung mit eigenen Worten schriftlich formulieren. Gerade die neue gesetzliche Regelung verlangt Festlegungen auf aktuelle Lebens- und Behandlungssituationen als Zeichen einer ernsthaften Auseinandersetzung. Das ist mit Formularen kaum erzielbar.
Inhalte der Verfügung
    Die Patientenverfügung soll dazu dienen, Ihr Selbstbestimmungsrecht als Patient bzw. Patientin umzusetzen. Damit die Patientenverfügung für den Arzt, den Bevollmächtigten oder den Betreuer in der jeweiligen Situation aussagefähig ist, sollten Sie möglichst genau beschreiben, für welche Zustände Sie eine Entscheidung treffen wollen. Für den Fall, dass die aktuelle Situation nicht auf die in der Patientenverfügung beschriebene passt, können auch allgemeine Wertvorstellungen Anhaltspunkte für Ihren Willen liefern.
    Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Ausgangslagen: Es gibt Menschen, die das Bedürfnis haben, für eventuell eintretende Notfälle Vorsorge zu treffen. Das Spektrum der möglichen Situationen ist breit und es wird kaum möglich sein, für jeden Einzelfall genaue Wünsche zu formulieren. Umso wichtiger ist es in diesem Fall, eine allgemeine Beschreibung der persönlichen Vorstellungen zu geben, damit der Arzt davon den Patientenwillen für einzelne Situationen ableiten kann. Anders sieht es für diejenigen aus, die schon von einer schweren Krankheit, z. B. AIDS oder Krebs, betroffen sind und sich damit auseinandersetzen müssen. Hier werden sich vermutlich recht klare Vorstellungen zu möglichen Behandlungen, deren Nebenwirkungen und Grenzen ergeben. Dann ist eine sehr konkrete Verfügung möglich. Versuchen Sie, die Situationen, für die die Verfügung gelten soll, genau zu bezeichnen. Geben Sie dafür Ihre Therapiewünsche für den Umfang und die Dauer der einzelnen Maßnahmen an und ebenso, was nicht erfolgen soll. Wer schon eine eher allgemein gehaltene Verfügung verfasst hat und später mit einem konkreten medizinischen Problem konfrontiert ist, sollte seine Verfügung entsprechend ergänzen.
    Mit Ihrer Patientenverfügung sollten Sie zwei unterschiedliche Bereiche abdecken: zum einen den Fall, dass Sie pflegebedürftig und langfristig auf medizinische Hilfe angewiesen sein werden, zum anderen den Sterbeprozess selbst. Gerade für den Fall der längerfristigen Behandlung und Pflege ist die Verfügung besonders wichtig, denn hier können Sie mit den medizinischen Maßnahmen vielleicht für viele Jahre Einfluss nehmen auf die Qualität des weiteren Lebens.
    In den Textbausteinen im letzten Teil dieses Ratgebers ( ››› Bausteine für Ihre Verfügungen ) finden Sie verschiedene Behandlungssituationen, für die Sie vorab eine Regelung treffen können. Je konkreter Sie in Ihrer

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