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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Eingänge. Malone ging davon aus, dass der Eingang mit dem Buchstaben M in die Bibliothek führte.
    Sie traten in den Raum.
    »Willkommen, Mr. Malone«, sagte eine Männerstimme.
    Zwei Männer traten aus der Dunkelheit eines Eingangs. Der eine war der Hüter, den McCollum eben noch mit der Pistole bedroht hatte und der seinen Strohhut mittlerweile abgelegt hatte. Der andere war jener Adam, der in Haddads Wohnung und dem Kloster in Lissabon gewesen war.
    Malone richtete seine Waffe auf ihn.
    Der Hüter und Adam rührten sich nicht. Sie sahen Malone nur besorgt an.
    »Ich bin nicht Ihr Feind«, sagte Adam.
    »Wie haben Sie uns gefunden?«, fragte Pam.
    »Habe ich gar nicht. Sie haben mich gefunden.«
    Malone dachte daran, wie der Mann, der ihm gegenüberstand, George Haddad abgeknallt hatte. Dann fiel ihm auf, dass Adam ähnlich gekleidet war wie der junge Hüter. Auch er trug weite Hosen, einen Kittel, der in den Hosenbund gesteckt war, einen Strick als Gürtel und Sandalen.
    Keiner der beiden Männer war bewaffnet.
    Malone senkte die Waffe.
    »Sie sind ein Hüter?«, fragte er Adam.
    »Ein treuer Diener.«
    »Warum haben Sie George Haddad erschossen?«
    »Das habe ich gar nicht.«
    Malones Blick erhaschte eine Bewegung hinter den beiden Männern. Eine dritte Person trat aus dem Eingang.
    Jene Eva, die auch in Haddads Wohnung gewesen war. Sie war lebendig und wohlbehalten.
    »Mr. Malone«, sagte sie. »Ich bin die Assistentin des Bibliothekars. Wir schulden Ihnen eine Erklärung, aber wir haben nicht viel Zeit.«
    Malone wahrte die Fassung.
    »Wir waren in London, um allen etwas vorzuspielen. Es war unbedingt notwendig, dass Sie weitermachen, und der Bibliothekar war überzeugt, dass sich dieses Ziel am besten mit einer List erreichen ließe.«
    »Der Bibliothekar?«
    Eva nickte. »Er ist unser Leiter. Wir sind nicht viele, aber doch genug, um diesen Ort hier zu schützen. Viele Hüter haben hier gedient. Gewiss haben Sie ihre Gebeine in der Kirche gesehen. Aber die Welt verändert sich. Es wird immer schwieriger für uns, unsere Mission fortzuführen. Bald sind unsere Rücklagen aufgebraucht, und in letzter Zeit wird es auch immer schwieriger, neue Hüter zu finden. Und außerdem droht uns eine neue Gefahr.«
    Malone wartete auf eine Erklärung.
    »Seit einigen Jahren ist jemand auf der Suche nach unserer Bibliothek. Diese Leute haben sogar schon Regierungen mit in ihre Nachforschungen eingebunden. Bei dem Vorfall mit Haddad, der jetzt fünf Jahre zurückliegt – jenem missglückten Attentat, bei dem Sie ihn heimlich in Sicherheit bringen konnten –, wurde zum ersten Mal in unserer Geschichte ein Eingeladener öffentlich bekannt und einer Gefahr ausgesetzt. So etwas ist nie zuvor geschehen. Alle Eingeladenen haben ihren Schwur gehalten, unser Geheimnis zu wahren, alle bis auf einen – Thomas Bainbridge. Wir haben aber Glück gehabt, weil seine Regelverletzung sich als nützlich erwies. Ihre Suche wurde nur durch Bainbridges Charakterschwäche ermöglicht.«
    »Sie wussten, dass wir kommen?«, fragte Pam.
    »Ein großer Teil Ihrer Reise hat genau so stattgefunden, wie wir es gewünscht und angeregt haben, nur dass die Israelis bei dem Versuch, Sie zu finden, unerwartet aggressiv vorgegangen sind. Selbst die Amerikaner wurden involviert. Aber wie es scheint aus anderen Gründen. Doch sie alle wollten unsere Bibliothek veräußern. Deswegen beschloss unser Bibliothekar nun seinerseits, Ereignisse in Gang zu setzen, deren Folgen wir kontrollieren konnten und die dazu führen würden, dass die entscheidenden Beteiligten hierherkommen würden.«
    »Aber wie ist das möglich?«, fragte Malone.
    »Sie sind hier, oder etwa nicht?«
    »Wir waren in London«, fügte Adam hinzu, »um Sie auf den Weg zu bringen. Damit die Schießerei überzeugend wirkte, haben wir einige recht dramatische Spezialeffekte eingesetzt.« Adam sah Pam an: »Der Schuss auf Sie war ein Unfall. Ich hatte dort draußen nicht mit Ihnen gerechnet.«
    »Das ging mir genauso«, sagte Malone. Aber etwas verwirrte ihn immer noch. Er sah Eva an. »George hat auf Sie geschossen. Ich habe später seine Waffe genommen, und sie war mit scharfer Munition geladen.«
    »Ja, aber zum Glück kann er ziemlich gut schießen. Ich habe immer noch Prellungen, aber die kugelsichere Weste hat Schlimmeres verhindert.«
    »Wir waren in Lissabon«, fuhr Adam fort, »um dafür zu sorgen, dass Sie nicht aufgeben. Außerdem wollten wir die Israelis von Ihnen ablenken. Es war

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