Patria
wichtig, dass Sie drei allein kamen. Die anderen Angreifer in der Abtei gehörten zu einem Killerkommando des Mossad. Aber Sie sind mit ihnen fertig geworden.«
Malone warf Pam einen Blick zu. »Sieht so aus, als wärest du hier definitiv nicht die Einzige, die benutzt worden ist.«
»Der Mann, der Sie hierherbegleitet hat, nennt sich Dominick Sabre«, erklärte Eva, »obgleich sein Geburtsname tatsächlich James McCollum ist. Er arbeitet für eine Organisation, die unter dem Namen Orden vom Goldenen Vlies bekannt ist. Er ist hierhergekommen, um die Bibliothek in seinen Besitz zu nehmen.«
»Und ich habe ihn hergebracht«, sagte Malone.
»Nein«, entgegnete Adam. » Wir haben Ihnen erlaubt, ihn herzubringen.«
»Wo ist dieser Bibliothekar?«, fragte Pam.
Adam zeigte auf den Eingang. »Dort drin. Er führt Sabre, der ihn mit Waffengewalt dazu zwingt.«
»Cotton«, sagte Pam. »Ist dir klar, was er da gesagt hat? Wenn Eva nicht erschossen wurde, dann …«
»Der Bibliothekar ist George Haddad.«
Eva nickte, und Tränen traten ihr in die Augen. »Er wird sterben.«
»Er hat Sabre dort hineingeführt«, fuhr der jüngere Hüter fort, »und dabei genau gewusst, dass er nicht mehr zurückkehren wird.«
»Wieso weiß er das?«, fragte Malone.
»Es wird sich bald zeigen, ob der Orden oder Sabre persönlich diesen Ort für sich beanspruchen. Aber in jedem Fall werden wir alle getötet werden. Und da wir nur wenige sind, wird das nicht schwierig sein.«
»Gibt es hier denn keine Waffen?«
Adam schüttelte den Kopf. »Die sind hier nicht erlaubt.«
»Ist diese Bibliothek es denn wert, dafür zu sterben?«, fragte Pam.
»Ohne jeden Zweifel«, antwortete Adam.
Malone wusste, worum es ging. »Ihr Bibliothekar hat vor langer Zeit den Tod eines Hüters verschuldet. Er glaubt, dass er mit seinem Tod seine Sünde büßen kann.«
»Ich weiß«, erwiderte Eva. »Als er heute Morgen beobachtet hat, wie Sie mit Fallschirmen hier landeten, wusste er, dass seine letzte Stunde geschlagen hat. Er hat mir erklärt, was er tun muss.« Sie trat vor. Tränen liefen ihr über die Wangen. »Er hat gesagt, Sie könnten das, was hier abläuft, aufhalten. Deswegen bitte ich Sie, retten Sie ihn! Er muss nicht sterben. Sie können uns alle retten.«
Malone wandte sich zu der Tür mit dem M und umklammerte seine Waffe fester. Er legte seinen Rucksack ab und sagte zu Pam: »Du bleibst hier.«
»Nein«, erwiderte sie. »Ich komme mit.«
Er sah sie an. Diese Frau, die er sowohl geliebt als auch gehasst hatte, schien wie Haddad an einem Scheideweg angelangt zu sein.
»Ich möchte helfen«, sagte sie.
Malone hatte keine Ahnung, was ihn da drinnen erwartete. »Gary braucht wenigstens einen Elternteil.«
Sie sah ihm fest in die Augen. »Der alte Mann da drin braucht uns auch.«
77
Maryland
Stephanie hörte Nachrichten auf Fox News. Sie hatten über das Sprengstoffattentat berichtet, die Zulassungsnummer war abgeglichen und Daley identifiziert worden. Gäste des Restaurants hatten bestätigt, dass sie Daley im Restaurant gesehen hatten, und die Frau beschrieben, mit der er sich unterhalten hatte. Sie hatten auch berichtet, dass diese Frau zusammen mit einer Farbigen das Restaurant vor dem Eintreffen der Polizei fluchtartig verlassen hatte.
Wie Stephanie erwartet hatte, wurde nichts von bewaffneten Männern berichtet, deren Leichen einige Meilen vom Ort des Anschlags entfernt aufgefunden worden waren. Der Geheimdienst hatte schnell und gründlich aufgeräumt.
Sie fuhren jetzt einen anderen regierungseigenen Wagen; diesmal hatte Daniels ihnen einen Chevy Tahoe gestellt. Der Präsident hatte sie gebeten, den Anruf nicht in der Nähe von Camp David zu machen. Mittlerweile befanden sie sich siebzig Meilen weiter südlich am nördlichen Stadtrand Washingtons. Stephanie wählte Greens Handynummer auf ihrem Mobiltelefon.
»Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet«, sagte Green sofort. »Haben Sie das über Daley gehört?«
»Wir haben aus der ersten Reihe zusehen dürfen.« Sie erzählte ihm, was im Restaurant vorgefallen war.
»Was haben Sie denn in diesem Restaurant gemacht?«
»Gefrühstückt. Er hat mich eingeladen.«
»Stephanie, sind Sie aus einem bestimmten Grund so schnippisch?«
»Es kann einem schon einmal die Laune verderben, einen Menschen sterben zu sehen.«
»Was läuft da eigentlich?«, fragte Green.
»Die Leute, die Daley ermorden ließen, haben versucht, Cassiopeia und mich umzubringen. Aber wir konnten ihnen
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