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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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bekommt nicht die geringste Hilfe von uns. Offiziell sieht es sogar so aus, als ob wir uns zurücklehnen und in aller Ruhe zusehen, was passiert, um dann davon zu profitieren.«
    »Ich glaube, dass Daley die Kräfte unterschätzt, die gegen ihn arbeiten. Und da tut sich so einiges.«
    Sie nickte. »Das ist das Problem mit den Bürokraten. Sie glauben, man könnte über alles verhandeln.«
    Plötzlich fing das Handy in Stephanies Tasche an zu vibrieren. Stephanie erschrak. Sie hatte darum gebeten, sie nur zu stören, wenn es unbedingt nötig war. Etwas widerwillig nahm sie den Anruf an, hörte kurz zu und legte wieder auf.
    »Ich habe gerade einen Agenten verloren, und zwar den Mann, der sich mit Malone treffen sollte. Er wurde in der Festung Kronborg erschossen.«
    Green schwieg.
    Stephanies Augen brannten. »Lee Durant hatte Frau und Kinder.«
    »Irgendetwas von Malone?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie haben nichts von ihm gehört.«
    »Vielleicht hatten Sie vorhin ja recht. Vielleicht sollten wir wirklich andere Ermittlungsbehörden einschalten?«
    Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. »Das würde zu nichts führen. Wir müssen die Sache anders angehen.«
    Green saß schweigend da, die Lippen gespitzt und den Blick auf sie geheftet, als wüsste er genau, was zu tun war.
    »Ich habe fest vor, Cotton zu helfen«, erklärte sie.
    »Und was können Sie tun? Sie sind keine Agentin.«
    Sie erinnerte sich, dass Malone ihr vor nicht allzu langer Zeit in Frankreich dasselbe gesagt hatte, doch damals hatte sie sich gut geschlagen. »Ich besorge mir Hilfe. Leute, denen ich vertrauen kann. Ich habe massenhaft Freunde, die mir einen Gefallen schulden.«
    »Ich kann Ihnen ebenfalls helfen.«
    »Danke, aber ich möchte nicht, dass Sie da reingezogen werden.«
    »Ich stecke doch schon mittendrin.«
    »Sie können nichts für uns tun«, sagte sie.
    »Seien Sie da nicht zu sicher!«
    »Und wie würde Daley darauf reagieren? Wir wissen nicht, mit wem er sich verbündet hat. Es ist besser, wenn ich das Ganze diskret angehe, und Sie sollten besser ganz aus der Schusslinie bleiben.«
    Greens Miene war undurchdringlich. »Was ist mit Ihrem Auftritt im Capitol morgen früh?«
    »Ich werde hingehen. Das sollte Daley in Sicherheit wiegen.«
    »Ich werde Sie auf jede mögliche Art unterstützen.«
    Ein Lächeln kräuselte ihre Lippen. »Wissen Sie, diese paar Stunden hier waren die besten, die wir je miteinander verbracht haben.«
    »Es tut mir leid, dass es nicht schon früher so war.«
    »Mir auch«, erwiderte sie. »Aber ich habe einen Freund, der jetzt meine Hilfe braucht.«

16
    Malone verließ den Wagen und näherte sich vorsichtig dem Haus, vor dem der Volvo geparkt war. Von vorn kam er nicht an das Haus heran, weil es zu viele Fenster und zu wenig Deckung gab. Deswegen bog er in einen grasbewachsenen Weg ein, der zum Nachbarhaus führte, und näherte sich dem Haus von der Rückseite. In diesem Teil Kopenhagens sahen die Häuser ähnlich aus wie in seinem Wohnviertel in Atlanta: Es waren Bungalows aus Backstein mit kleinen Gärten und Vorgärten.
    Malone hielt die Beretta in der Hand und benutzte die Büsche und Hecken als Deckung. Bisher war niemand zu sehen gewesen. Der Garten war durch eine schulterhohe Hecke vom Nachbargrundstück getrennt. Malone schob sich zu einer Stelle, von welcher aus er über die Hecke spähen konnte, und entdeckte eine Hintertür, die in den Bungalow führte. Doch bevor er sich überlegen konnte, was er jetzt tun sollte, flog die Hintertür auf, und zwei Männer traten heraus.
    Der eine war der Mann, der Durant ermordet hatte, der andere ein kleiner, bulliger Mann mit Stiernacken.
    Die beiden unterhielten sich und gingen dabei zur Vorderseite des Hauses. Malone folgte seinem Instinkt, verließ eilig sein Versteck und kroch durch eine Lücke in der Hecke in den Garten. So schnell er konnte, rannte er zur Hintertür und schlüpfte mit gezückter Waffe hinein.
    Im Haus war es still. Es gab ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, Küche und Bad. Die Tür des einen Schlafzimmers war geschlossen. Malone warf einen Blick in die offenen Räume. Es war niemand da. Dann trat er zu der geschlossenen Tür. Er legte die linke Hand auf die Klinke und hielt mit der Rechten die Beretta, den Finger am Abzug. Ganz langsam drückte er die Klinke herunter und schob die Tür auf.
    Und entdeckte Gary.
    Sein Sohn saß neben dem Bett auf einem Stuhl und las. Der Junge blickte überrascht auf und fing an zu strahlen, als er

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