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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Wasseroberfläche knallte, war es, als wenn sie auf Beton aufschlüge. Es würde keine Überlebenden geben. Das Wasser würde ins Wageninnere dringen und das Wrack rasch auf den schlammigen Flussgrund hinunterziehen, wo es durch die Strömung Richtung Osten zum noch schneller fließenden Rhein geschleppt würde.
    Und es wäre für immer verschwunden.
    Die vier Wagen fuhren an Sabre vorbei, und der Fahrer des hinteren winkte ihm zu. Sabre erwiderte die Geste. Er hatte diese Leute teuer bezahlt, selbst wenn man die kurzfristige Planung berücksichtigte, doch sie waren jeden Cent wert gewesen.
    Sabre fuhr weiter Richtung Köln.
    Die Israelis würden ein paar Tage brauchen, um herauszufinden, was geschehen war. In Rothenburg war ein Mann gestorben, der Probleme gemacht hatte, und ein Wagen mit Agenten war verschollen. Sabre fragte sich, ob er identifiziert worden war. Vermutlich nicht. Wenn sie ihn gekannt hätten, warum hätten sie sich dann die Mühe gemacht, ihn fotografieren zu lassen? Nein. Er war noch immer eine unbekannte Größe.
    Es herrschte Verwirrung in Israel, und bald würde auch Verwirrung in Österreich herrschen.
    Das gefiel ihm.
    Aber es wurde Zeit, aus diesem Chaos wieder Ordnung zu schaffen.

28
Washington DC

    Stephanie fragte sich, was ihre neue Gefährtin geplant hatte. Cassiopeia Vitt war eine intelligente, reiche und mutige Frau, die auch mit kniffligen Situationen zurechtkam. Keine schlechte Kombination. Falls Cassiopeia vorausgedacht hatte.
    »Wie kommen wir hier raus?«, fragte Stephanie, während sie rasch die Mall entlangeilten.
    »Haben Sie eine Idee?«
    Stephanie hatte zwar eine, sagte aber nur: »Sie sind doch die Frau, die urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist.«
    Cassiopeia lächelte. »Sie brauchen jetzt nicht die Klugscheißerin rauszukehren.«
    »Die Typen treiben uns absichtlich in diese Richtung. Was Ihnen wahrscheinlich auch klar ist.«
    Vor ihnen, auf der Westseite der Mall, ragte das Lincoln-Memorial auf. Das spiegelblanke Wasserbecken verlegte ihnen den Fluchtweg nach Süden. Im Norden lag ein von Bäumen gesäumter, verkehrsreicher Boulevard.
    »Ich bin nicht so hilflos, wie Sie und Henrik glauben«, sagte Stephanie. »In der Constitution Avenue habe ich zwei Agenten platziert. Und gerade, als Sie auftauchten, hatte ich die beiden per Funk alarmiert.«
    »Dann habe ich schlechte Neuigkeiten für Sie. Diese beiden Männer sind weggefahren.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Kurz nachdem Sie sich zu Dixon gesetzt hatten, sind die beiden verschwunden.«
    Die Mall endete am Fuß des Lincoln Memorials. Stephanie blickte zurück. Die beiden Verfolger hielten Abstand.
    »Anscheinend sind wir jetzt da, wo sie uns haben wollten.«
    Aus der Richtung der Independence Avenue kam plötzlich ein Taxi angebraust.
    »Das wurde aber auch Zeit«, bemerkte Cassiopeia und winkte mit einem schwarzen Taschentuch.
    Das Taxi hielt, und sie sprangen hinein.
    »Ich hab das Taxi vor ein paar Minuten gerufen.« Cassiopeia schlug die hintere Wagentür zu und sagte zu dem Fahrer: »Fahren Sie einfach in der Gegend herum. Wir sagen Ihnen dann, wann Sie uns herauslassen sollen.«
    Das Taxi schoss davon.
    Stephanie steckte die Hand in die Jackentasche und holte ihr Handy heraus. Sie wählte die Nummer der beiden Agenten, die ihr im Notfall Hilfe hätten leisten sollen. Die beiden Typen waren ihren Job los.
    »Würden Sie mir bitte erklären, warum Sie mich dort allein gelassen haben?«, fragte sie mit ruhiger Stimme, nachdem ihr Gesprächspartner den Anruf angenommen hatte.
    »Anweisung von oben«, erklärte der Mann.
    »Ich bin Ihre Chefin. Wer hat meine Anweisungen widerrufen?«
    » Ihr Chef.«
    Sie war verblüfft. »Wer?«
    »Der Justizminister. Brent Green war persönlich da und hat uns befohlen, unseren Posten zu verlassen.«

    Malone warf die Aktentasche aus George Haddads Wohnung aufs Bett. Er und Pam befanden sich in einem Hotel in der Nähe des Hyde Park. Es lag in einer bekannten, sehr belebten Straße, und er hatte es nur wegen seiner zentralen Lage gewählt, denn er hatte in seiner Tätigkeit als Agent gelernt: Es gibt kein besseres Versteck als eine Menschenmenge. Auch dass im Nachbarhaus eine Apotheke lag, kam ihm entgegen, und er hatte dort Mullbinden, Desinfektionsmittel und Kompressen besorgt.
    »Ich muss mich um deine Schulter kümmern«, sagte er.
    »Was meinst du damit? Lass uns ein Krankenhaus suchen.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach.«
    Er setzte sich neben sie aufs Bett.
    »Es

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