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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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gefunden?«
    »Das war nicht schwer.«
    Zum ersten Mal empfand Stephanie eine gewisse Dankbarkeit für Thorvaldsens diskrete Interventionen.
    »Erinnern Sie mich daran, dass ich ihm eine Weihnachtskarte schreibe.«
    Cassiopeia lächelte. »Das würde ihm gefallen.«
    Stephanie zeigte auf Dixon. »Das war verdammt enttäuschend. Ich habe sie für eine Freundin gehalten.«
    »Freunde dürften in ihrer Branche schwer zu finden sein.«
    »Cotton steckt schwer in der Klemme.«
    »Der Meinung ist Henrik auch. Er hatte gehofft, dass Sie ihm helfen können.«
    »Im Moment stehe ich offensichtlich selber auf der Abschussliste«, gab Stephanie zurück.
    »Was mich an unser aktuelles Problem erinnert.«
    Stephanie fand, dass das gar nicht gut klang.
    »Ms. Dixon ist nicht allein gekommen.« Cassiopeia zeigte in Richtung Washington-Monument. »Hinter dieser Kuppe warten zwei Männer im Auto, aber wie Israelis sehen die nicht aus.«
    »Es sind Saudis.«
    »Das ist aber eine echte Leistung. Wie haben Sie es nur geschafft, alle gegen sich aufzubringen?«
    Zwei Männer kamen hinter der Kuppe hervor auf sie zu.
    »Keine Zeit mehr für irgendwelche Erklärungen«, gab Stephanie zurück. »Sollen wir los?«
    Sie liefen in die andere Richtung, und sie hatten einen Vorsprung von fünfzig Metern, was aber nicht reichte, wenn ihre Verfolger sich entschieden zu schießen.
    »Sie haben doch bestimmt einen Plan für eine solche Entwicklung in der Schublade?«
    »Nicht so richtig. Aber ich kann improvisieren.«

    Malone dachte nicht mehr an Adam und lief von seiner sicheren Position hinter dem Auto eilig zu der blutenden Pam hinüber. Seine Kleider waren voller Straßenschmutz. Er drehte sich kurz um und erhaschte einen Blick auf den flüchtenden Israeli.
    »Geht es?«, fragte er.
    Pams Gesicht war schmerzverzerrt, und sie hatte die Hand auf die verletzte rechte Schulter gelegt.
    »Es tut weh«, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
    »Lass mich mal sehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Zuhalten … hilft.«
    Er griff nach ihrer Hand und bog sie gewaltsam auf. Ihre Augen weiteten sich vor Schmerz und Zorn. »Nicht.«
    »Ich muss es mir ansehen.«
    Er brauchte den Gedanken, der zwischen ihnen im Raum stand, nicht laut auszusprechen: Warum war sie nicht oben geblieben?
    Sie gab nach, nahm die blutigen Finger weg, und er sah, dass es war, wie er vermutet hatte. Die Kugel hatte sie nur gestreift, es war nur eine Fleischwunde. Wäre es schlimmer gewesen, hätte man das schon gemerkt. Denn wer ernsthaft angeschossen war, hatte einen Schock, und dann versagte der Körper den Dienst.
    »Es ist nur ein Streifschuss«, sagte er.
    Sie betastete die Wunde. »Danke für die Diagnose.«
    »Ich weiß aus Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn man angeschossen wird.«
    Ihr Blick wurde milder, als ihr klar wurde, dass er recht hatte.
    »Wir müssen los«, sagte er.
    Ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz. »Ich blute.«
    »Uns bleibt keine Wahl.« Er half ihr auf die Beine.
    »Verdammt, Cotton.«
    »Ich begreife ja, dass es wehtut. Aber wenn du oben geblieben wärest, wie ich es dir gesagt habe …«
    In der Ferne ertönten Polizeisirenen.
    »Wir müssen hier weg. Aber erst müssen wir noch etwas erledigen.«
    Sie war anscheinend fest entschlossen, ruhig und ansprechbar zu bleiben, und schien allmählich ihre Fassung wiederzugewinnen. Deswegen führte er sie ins Haus zurück.
    »Drück die Hand auf die Wunde«, forderte er sie auf, als sie die Treppe zu Haddads Wohnung hochstiegen. »Dann sollte die Blutung aufhören. So tief ist die Wunde nicht.«
    Die Polizeisirenen kamen näher.
    »Was machen wir hier?«, fragte Pam, als sie den Treppenabsatz im zweiten Stock erreichten.
    Malone dachte an das, was Haddad unmittelbar vor der Schießerei gesagt hatte: Du hast mir eine Menge beigebracht. Ich habe jede Lektion in Erinnerung, und bis vor einigen wenigen Tagen habe ich mich strikt daran gehalten. Ich habe sogar deine Lektion beherzigt, dass man das, was wirklich wichtig ist, sicher aufbewahren muss. Als er damals Haddad versteckt hatte, hatte er den Palästinenser gelehrt, die allerwichtigsten Dinge stets so aufzubewahren, dass sie bei einer plötzlichen Flucht sofort griffbereit waren. Nun würde Malone herausfinden, ob Haddads Worte tatsächlich so gemeint gewesen waren.
    Sie betraten die Wohnung.
    »Geh in die Küche und hol dir dort ein Handtuch, während ich das hier erledige.«
    Ihnen blieben vielleicht noch zwei oder drei Minuten.
    Er eilte ins Schlafzimmer;

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