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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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konnte, um die vollwertige Mitgliedschaft im Orden vom Goldenen Vlies durchzusetzen. Sollte die verschollene Bibliothek von Alexandria wirklich die Schätze bergen, die Alfred Hermann erwähnt hatte, war ihr Besitz mehr wert als jedes Familienvermögen.
    Sein Handy klingelte.
    Er sah auf dem LCD-Display, dass seine Mitarbeiterin anrief. War auch höchste Zeit! Er nahm ab.
    »Malone ist wieder unterwegs«, berichtete sie. »Verdammt früh. Was soll ich tun?«
    »Wohin will er?«
    »Er hat einen Bus zur Paddington Station genommen und von dort einen Zug Richtung Westen.«
    »Führt die Strecke durch Oxfordshire?«
    »Mitten hindurch.«
    Offensichtlich war auch Malone neugierig. »Haben Sie für die zusätzliche Hilfe gesorgt, um die ich gebeten habe?«
    »Die Leute stehen hier neben mir.«
    »Warten sie an der Victoria Station. Ich komme.« Er legte auf.
    Es war Zeit für die nächste Etappe.

    Stephanie kippte Brent Green einen Becher Wasser ins Gesicht. Sie hatten den Bewusstlosen in die Küche geschleift und mit Packband, das Cassiopeia in einer Schublade gefunden hatte, auf einen Stuhl gefesselt. Der Justizminister kam allmählich zu sich und schüttelte das Wasser aus seinen Augen.
    »Gut geschlafen?«, fragte Stephanie.
    Er war noch immer nicht ganz bei sich, und so half sie ihm mit einem weiteren Guss Wasser.
    »Das reicht«, erklärte Green, dessen Gesicht und Bademantel jetzt vor Nässe troffen, mit weit geöffneten Augen. »Ich nehme an, Sie haben einen guten Grund für Ihre Entscheidung, derart viele Bundesgesetze zu brechen.« Green sprach so monoton und langsam wie immer. Stephanie hatte noch nie erlebt, dass er laut wurde.
    »Sagen Sie mir den Grund, Green. Für wen arbeiten Sie?«
    Green warf einen Blick auf die Fesseln um seine Handgelenke und Fußknöchel. »Und ich dachte, wir machen Fortschritte in unserer Beziehung.«
    »So war es auch, bis Sie mich verraten haben.«
    »Stephanie, seit Jahren höre ich immer wieder, dass Sie das reinste Dynamit sind. Ich habe diesen Zug immer an Ihnen bewundert, aber jetzt begreife ich langsam, warum Ihre Gegner sich darüber beschwert haben.«
    Sie trat dicht an ihn heran. »Ich habe Ihnen nicht vertraut, aber Sie haben sich Daley entgegengestellt, und da dachte ich, vielleicht, vielleicht könnte ich mich ja wirklich geirrt haben.«
    »Haben Sie eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, was passiert, wenn meine Leibwächter ihren Kontrollgang machen? Das tun sie nämlich jeden Abend.«
    »Den Bären können Sie Ihrer Oma aufbinden. Sie haben die Leute doch schon vor Monaten abbestellt. Sie sagten damals, diesen Schutz bräuchten Sie erst bei einer höheren Alarmstufe, und ich weiß, dass die seither nicht hochgesetzt wurde.«
    »Und woher wissen Sie, dass ich vor dem Sturz auf die Terrasse nicht meinen Alarmknopf gedrückt habe?«
    Stephanie zog ihr eigenes kleines Notrufgerät aus der Hosentasche. »Ich habe meinen Alarmknopf gedrückt, Brent, vorhin auf der Mall, und wissen Sie, was passiert ist? Gar nichts, verdammt noch mal.«
    »Hier könnte es aber anders laufen.«
    Sie wusste, dass Green wie alle Regierungsmitglieder ein Notrufgerät bei sich trug, das Gefahren an einen in der Nähe postierten Leibwächter oder an die Geheimdienstzentrale meldete. Außerdem ermöglichte es bei Bedarf die Ortung der gefährdeten Person.
    »Ich habe beobachtet, dass Ihre Hände die ganze Zeit leer waren. Sie waren viel zu sehr mit der Frage beschäftigt, was Sie da eigentlich gestochen hat.«
    Greens Miene verhärtete sich, und er warf Cassiopeia einen finsteren Blick zu. »Sie haben auf mich geschossen?«
    Sie verbeugte sich anmutig. »Zu Ihren Diensten.«
    »Was war das für ein Mittel?«
    »Eine rasch wirksame Chemikalie, auf die ich in Marokko gestoßen bin. Schmerzlos, schnell und nur für kurze Zeit wirksam.«
    »Das kann ich so unterschreiben.« Green wandte sich wieder Stephanie zu. »Das muss Cassiopeia Vitt sein. Sie hat Ihren Mann Lars vor seinem Freitod gekannt.«
    »Woher um alles in der Welt wissen Sie das?« Stephanie hatte bisher noch mit niemandem in Amerika über die Ereignisse in Frankreich gesprochen. Nur Cassiopeia, Henrik Thorvaldsen und Malone wussten darüber Bescheid.
    »Stellen Sie mir endlich die Frage, wegen der Sie gekommen sind«, sagte Green mit ruhiger Entschlossenheit.
    »Warum haben Sie meinen Sicherheitsmann weggeschickt? Plötzlich fand ich mich vollkommen ungeschützt vor den Israelis wieder. Geben Sie zu, dass Sie es waren.«
    »Ja,

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