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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Auge des Kenners Gemälde, Bücher und Skulpturen ausgewählt und erworben hatte. Außerdem war er ein Abenteurer gewesen, der Arabien und den Nahen Osten zu einer Zeit bereist hatte, als diese Gegenden für die meisten Amerikaner und Europäer noch hinter dem Mond zu liegen schienen.
    »Cotton«, sagte Pam leise. »Hier gibt es Pläne vom Haus.«
    Er drehte sich um. Sie stand an einem Tisch, auf dem Stapel von Faltblättern lagen.
    Er trat zu ihr, nahm sich eins, entdeckte den Salon auf dem Plan und orientierte sich. »Da entlang.«
    Die Bohnermaschine und das Radio lärmten inzwischen ein Stockwerk höher.
    Pam und Malone verließen das düstere Foyer und liefen durch breite Korridore, bis sie in einen hell erleuchteten Saal traten.
    »Wahnsinn«, hauchte Pam.
    Auch Malone war beeindruckt. Der große Saal erinnerte an das Vestibulum eines römischen Kaiserpalastes, und auch er war komplett anders eingerichtet als die anderen Räume des Hauses.
    »Ich komme mir vor wie in Epcot«, sagte Malone. »Alle Räume sind im Stil verschiedener Epochen und Regionen eingerichtet.«
    Das strahlende Licht eines Kronleuchters beleuchtete eine weiße Marmortreppe, deren Mitte mit einem dunkelbraunen Läufer bedeckt war. Die Stufen führten direkt zu einem von kannelierten ionischen Säulen umlaufenen Peristyl. Die schwarzen Ranken eines schmiedeeisernen Geländers füllten die Zwischenräume der Säulen aus. In beiden Geschossen standen Büsten und Statuen in Wandnischen wie in einer Museumsgalerie. Malone sah nach oben. Diese Decke wäre der St. Paul’s Cathedral in London würdig gewesen. Er schüttelte den Kopf.
    Von außen hätte man nie erwartet, dass dieses Gebäude derartig prächtig eingerichtet war.
    »Der Salon liegt im ersten Stock«, sagte er.
    »Mir kommt es vor, als wären wir auf dem Weg zu einer Audienz bei der Queen«, meinte Pam.
    Sie gingen über den eleganten Läufer die Treppe ohne Geländer hinauf. Oben führte eine holzgetäfelte Flügeltür in ein dunkles Zimmer. Malone schaltete das Licht an, und ein aus den Stoßzähnen von Tieren gefertigter Kronleuchter erhellte einen Salon mit offensichtlich benutzten und gemütlichen Möbeln und Wänden, die mit grünbraunem Samt verhängt waren.
    »Nach dieser Eingangshalle habe ich nichts anderes erwartet«, sagte Malone.
    Er machte die Tür zu.
    »Was suchen wir eigentlich?«, fragte Pam.
    Er betrachtete die Wandgemälde, die zum größten Teil Porträts von Personen des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts waren, doch er erkannte niemanden. Unter den Gemälden standen Reihen von Bücherregalen aus Ahornholz. Als Bücherkenner erkannte Malone schnell, dass die Bücher wertlos waren und nur zur Dekoration da standen. Oben auf den Regalen standen Bronzebüsten, doch auch sie zeigten kein berühmtes Gesicht.
    »Die Erscheinung des Heiligen Hieronymus« , antwortete er. »Vielleicht handelt es sich ja um eins dieser Porträts.«
    Pam ging die Wände entlang und betrachtete jedes Gemälde aufmerksam. Malone zählte: vierzehn. Die meisten Bilder stellten prächtig gekleidete Frauen und Männer mit Perücken und Gewändern dar, die vor dreihundert Jahren getragen worden waren. Vor einem offenen Kamin standen zwei Sofas und vier Stühle, im Halbkreis angeordnet. Malone vermutete, dass Thomas Bainbridge gerne hier gesessen hatte.
    »Keins dieser Gemälde hat etwas mit einem Heiligen Hieronymus zu tun«, sagte Pam.
    Malone war verwirrt. »George war aber sicher, dass es hier zu finden sei.«
    »Vielleicht früher einmal, aber jetzt nicht mehr.«

35
Washington DC

    Stephanie starrte Brent Green an und konnte ihre Überraschung nicht verbergen. »Thorvaldsen hat Sie gebeten, meine Agenten wegzuschicken? Woher kennen Sie diesen Mann überhaupt?«
    »Ich kenne sehr viele Leute.« Er sah auf seine Fesseln hinab. »Auch wenn ich Ihnen im Moment auf Gedeih und Verderben ausgeliefert bin.«
    »Es war ziemlich leichtsinnig, Stephanies Agenten abziehen zu lassen«, meinte Cassiopeia. »Was, wenn ich nicht da gewesen wäre?«
    »Henrik hat mir versichert, dass Sie da sein und die Situation meistern würden.«
    Stephanie kämpfte mühsam um ihre Beherrschung. »Ihr habt meinen Hintern verwettet.«
    »Den Sie Ihren Feinden so töricht als Zielscheibe hingehalten haben.«
    »Ich hatte doch keine Ahnung, dass Dixon mich angreifen würde.«
    »Genau das meine ich ja. Sie denken nicht nach.« Wieder deutete Green mit einem Kopfnicken auf seine Fesseln. »Das hier ist noch so ein

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