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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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zum oberen Treppenabsatz.
    Plötzlich tauchten unten in der Eingangshalle drei bewaffnete Männer auf.
    Einer von ihnen hob die Pistole und schoss.
    Malone packte Pam und warf sich mit ihr zu Boden.
    Die Kugel prallte vom Stein ab. Rasch wälzte Malone sich zusammen mit seiner Exfrau hinter eine Säule und bemerkte dabei Pams schmerzverzerrtes Gesicht. »Meine Schulter«, sagte sie.
    Drei Kugeln prallten an der Marmorsäule ab. Malone umschloss den Griff von Haddads Pistole und machte sich bereit. Den Schüssen war kein Knallen gefolgt. Man hatte nur dumpfe Luftstöße gehört, wie wenn Kissen aufgeschüttelt werden. Schalldämpfer. Von oben hatte Malone einen guten Überblick. Er sah, wie zwei der Schützen unten an der rechten Wand entlangliefen, während der dritte auf der linken Seite blieb. Malone durfte nicht zulassen, dass die beiden Männer rechts Stellung bezogen, denn er und Pam wären dann nicht mehr ausreichend durch die Säule gedeckt. Und so schoss er.
    Die Kugel ging daneben, war aber so dicht an den Angreifern vorbeigezischt, dass diese kurz stehen blieben, was Malone die Gelegenheit gab, genauer zu zielen. Er traf den vorderen Mann, und dieser schrie auf und sank zu Boden. Der andere Angreifer wollte in Deckung springen, doch als Malone ihn wieder knapp verfehlte, lief er zum Eingang der Vorhalle zurück. Der Mann, der am Boden lag, blutete stark, und sein Blut bildete auf dem weißen Marmor eine leuchtend rote Lache.
    Wieder fielen Schüsse. Die Luft roch nach Pulverdampf.
    In Haddads Pistole waren noch fünf Kugeln, doch Malone hatte auch noch die Waffe, die er Bohnenstange abgenommen hatte. Darin konnten fünf weitere Schuss oder sogar mehr sein. Er sah die Angst in Pams Augen, doch sie verhielt sich ganz ruhig.
    Malone überlegte, ob sie sich nicht in den Salon zurückziehen sollten. Wenn sie die Flügeltür mit Möbelstücken verrammelten, konnten Sie sich damit vielleicht die paar Minuten Vorsprung verschaffen, die sie für die Flucht aus dem Fenster brauchten. Aber sie befanden sich im Obergeschoss, was mit Sicherheit Probleme schaffen würde. Dennoch war es vielleicht ihre einzige Option, es sei denn, die Männer unten kämen aus der Deckung und ermöglichten ihm ein paar gezielte Schüsse.
    Was ziemlich unwahrscheinlich war.
    Einer der Männer huschte zum Fuß der Treppe, und der andere deckte ihn dabei mit vier Schüssen, die hinter ihnen von der Wand abprallten. Malone musste Munition sparen und durfte erst schießen, wenn es wirklich brenzlig wurde.
    Dann begriff er, was die beiden vorhatten.
    Wenn er auf den Mann an der Treppe schießen wollte, musste er den Kopf hinter der Säule hervorstrecken, womit er dem anderen eine Zielscheibe bot. Deswegen ignorierte Malone die linke Seite, spähte an der rechten Seite der Säule vorbei und schoss vor dem näher kommenden Angreifer in den roten Teppichläufer.
    Der Mann sprang mit einem Satz von der Treppe und ging in Deckung.
    Pam griff nach ihrer Schulter. Malone sah das Blut. Die Wunde war wieder aufgeplatzt. Das Ganze war zu viel Action gewesen. Pams blaue Augen begegneten seinem Blick. Sie waren voller Angst.
    Zwei Schüsse hallten in der Halle wider.
    Kein Schalldämpfer. Ein großes Kaliber.
    Dann war alles still.
    »Hallo«, rief eine Männerstimme.
    Malone spähte an der Säule vorbei. Unten stand ein hochgewachsener Mann mit leicht ergrautem sandfarbenem Haar. Er hatte eine breite Stirn, eine kleine Nase und ein rundes Kinn. Der breitschultrige Mann trug Jeans, Segeltuchhemd, Lederjacke.
    »Es kam mir so vor, als könnten Sie Hilfe brauchen«, sagte er mit gesenkter Waffe.
    Die beiden Angreifer lagen auf dem Boden, und ihr Blut sammelte sich auf dem Marmor. Der Unbekannte war offensichtlich ein guter Schütze.
    Malone zog sich hinter die Säule zurück. »Wer sind Sie?«
    »Ein Freund.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich da skeptisch bin.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verübeln. Dann bleiben Sie doch einfach hier und warten auf die Polizei. Der können Sie dann das mit den drei Leichen hier erklären.« Malone hörte Schritte, die sich entfernten. »Und übrigens, gern geschehen.«
    Da fiel Malone etwas auf. »Was ist mit der Putztruppe? Warum kommt keiner und schaut nach?«
    Die Schritte verharrten. »Die Leute liegen bewusstlos im Obergeschoss.«
    »Haben Sie sie unschädlich gemacht?«
    »Nein.«
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Dasselbe wie die meisten anderen, die mitten in der Nacht hierherkommen. Ich suche die Bibliothek von

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