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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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niemals auch nur von der Andeutung eines Skandals befleckt worden war.
    »Sagen wir einfach«, meinte Green leise, »ich hätte nicht gewollt, dass die Saudis Sie umbringen.«
    »Das tröstet mich im Moment nicht besonders.«
    »Was ist mit seinem Leibwächter?«, fragte Cassiopeia. »Ich habe das Gefühl, dass das kein Bluff war.«
    »Gehen Sie zur Vorderseite des Hauses, und behalten Sie die Straße im Auge«, erwiderte Stephanie und bedeutete Cassiopeia dabei mit einem Blick, dass sie kurz mit Green unter vier Augen sprechen wollte.
    Cassiopeia verließ die Küche.
    »Okay, Brent. Was wollten Sie mir nicht in Cassiopeias Gegenwart sagen?«
    »Wie alt sind Sie eigentlich, Stephanie? Einundsechzig?«
    »Mein Alter geht nur mich etwas an.«
    »Ihr Mann ist schon ein Dutzend Jahre tot. Das muss hart sein. Ich war nie verheiratet, darum kann ich natürlich nicht wissen, wie es ist, den Ehepartner zu verlieren.«
    »Leicht ist es nicht. Aber was hat das mit dieser Sache hier zu tun?«
    »Ich weiß, dass Sie und Lars sich bei seinem Tod auseinandergelebt hatten. Es wird Zeit, dass Sie mal wieder jemandem Vertrauen schenken.«
    »Meine Güte, soll ich Ihnen was sagen? Ich werde die Leute einzeln befragen, und jedem, einschließlich der Leute, die als Killer auf mich angesetzt waren, die Chance geben, mich von seiner Vertrauenswürdigkeit zu überzeugen.«
    »Henrik versucht nicht, sie umzubringen. Cassiopeia auch nicht. Cotton Malone ebenso wenig.« Er stockte. »Und ich auch nicht.«
    »Sie haben meine Sicherheitsleute weggeschickt, obwohl Sie wussten, dass ich in Gefahr war.«
    »Und was wäre sonst passiert? Ihre beiden Agenten wären auf der Bildfläche erschienen, es hätte eine Schießerei gegeben, und wozu das alles?«
    »Ich hätte Heather Dixon in Gewahrsam nehmen können.«
    »Und morgen früh wäre sie auf Wunsch des Außenministers und wahrscheinlich auch des Präsidenten persönlich wieder entlassen worden. Dann wären Sie gefeuert worden, und die Saudis hätten Sie nach Lust und Laune abknallen können. Und wissen Sie auch warum? Weil es allen vollkommen egal gewesen wäre.«
    Da hatte er recht. Der verdammte Kerl.
    »Sie haben überstürzt gehandelt und die Sache nicht zu Ende gedacht.« Greens Blick war weich geworden, und sie erkannte etwas in ihm, was sie dort zuvor nie entdeckt hatte.
    Sorge.
    »Heute Nacht habe ich Ihnen meine Hilfe angeboten. Das haben Sie abgelehnt. Nun werde ich Ihnen etwas erzählen, was Sie nicht wissen. Etwas, was ich Ihnen bisher verschwiegen habe.«
    Sie wartete.
    »Ich habe zugelassen, dass Unberechtigte Zugang zur Datei über die Alexandria-Connection bekamen.«

    Malone schlug das Buch über den Heiligen Hieronymus auf. Es war ein dünnes Bändchen von nur hundertsechsundvierzig vergilbten Seiten, das 1845 gedruckt worden war. Er blätterte es durch und überflog ein paar Seiten.
    Hieronymus hatte von 342 bis 420 n. Chr. gelebt. Er sprach fließend Griechisch und Latein, und er hatte als junger Mann das Leben aus vollen Zügen genossen. Im Jahr 360 wurde er vom Papst getauft und weihte sein künftiges Leben Gott. In den darauffolgenden sechzig Lebensjahren reiste er viel, schrieb Abhandlungen, verteidigte den Glauben und wurde ein bedeutender Kirchenvater. Er übersetzte zuerst das Neue Testament und verfasste dann, gegen Ende seines Lebens, eine Direktübersetzung des Alten Testaments aus dem Hebräischen ins Lateinische. Diese Übersetzung wurde die Vulgata genannt und elfhundert Jahre später vom Konzil von Trient zum maßgeblichen Text der Katholischen Kirche erklärt.
    Drei Wörter fielen Malone ganz besonders ins Auge:
    Eusebius Hieronymus Sophronius.
    Es war der Geburtsname des Heiligen.
    Malone dachte an die Erzählung, die er in der Ledertasche gefunden hatte. Die Reise eines Helden von Eusebius Hieronymus Sophronius.
    Offensichtlich hatte Thomas Bainbridge sein Pseudonym sorgfältig gewählt.
    »Und? Hilft dir das weiter?«, fragte Pam.
    »Ich glaube, da ist alles drin, was wir brauchen.« Doch seine Erregung verschwand, als ihm schlagartig etwas Unangenehmes klar wurde. »Wir müssen hier weg.«
    Er eilte zur Tür, schaltete das Licht im Raum aus und machte die Flügel einen Spalt weit auf. Die marmorne Eingangshalle lag still und ruhig vor ihnen. Irgendwo in einem fernen Zimmer lief noch immer das Radio, aus dem die Kommentare eines Sportreporters und das laute Gebrüll einer Zuschauermenge herüberklangen. Die Bohnermaschine war verstummt.
    Malone führte Pam

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