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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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sie sind, aber im Grunde kennen Sie nur einen einzigen Verbündeten: sich selbst und ihren Geldbeutel. Unter dem Deckmantel der amerikanischen Flagge wurde eine Entscheidung nach der anderen getroffen, die in Wirklichkeit nur dafür sorgt, dass Geld in die Taschen der großen Gesellschaften fließt, die wiederum als Geldgeber für die Präsidentenpartei in Erscheinung treten. Es kotzt mich an. Ich wohne Sitzungen bei, in denen politische Entscheidungen vor allen Dingen danach getroffen werden, ob sie im Fernsehen gut rüberkommen, und nicht danach, ob sie wichtig und richtig sind. Ich halte den Mund, sage nichts dazu, spiele mit. Aber das heißt für mich noch lange nicht, zulassen zu müssen, dass es mit unserem Land den Bach runtergeht. Ich habe einen Eid abgelegt, und im Gegensatz zu vielen anderen Regierungsmitgliedern bedeutet er mir auch etwas.«
    »Und warum stellen Sie diese Typen dann nicht an den Pranger?«
    »Bisher weiß ich nicht, wie man sie juristisch belangen könnte. Dass sie abstoßend, unmoralisch und geldgierig sind, reicht da nicht aus. Sie brechen keine Gesetze, doch ich versichere Ihnen, wenn irgendjemand einschließlich des Präsidenten diese rote Linie überschritten hätte, hätte ich gehandelt. Aber so weit ist bisher niemand gegangen.«
    »Außer dem Verräter.«
    »Weswegen ich ja so hinter dieser Sache her bin. Erst ein Riss bringt den Damm zum Brechen.«
    Stephanie war nicht überzeugt. »Machen wir uns doch nichts vor, Brent. Sie sind gerne der oberste Dienstherr der Gesetzeshüter, aber das würden Sie nicht lange bleiben, wenn Sie sich einen von denen da oben schnappen wollten und es danebenginge.«
    Green sah sie besorgt an. »Es ist mir wichtiger, dass Sie am Leben bleiben.«
    Sie ging nicht darauf ein. »Haben Sie die undichte Stelle gefunden?«
    »Ich glaube, dass es …«
    Plötzlich stürmte Cassiopeia in die Küche. »Wir bekommen Gesellschaft. Gerade ist ein Auto mit zwei Männern um die Ecke gebogen. Typen mit Anzug und Knopf im Ohr. Geheimdienstleute.«
    »Meine Sicherheitsleute«, erklärte Green. »Sie schauen hier jeden Abend herein.«
    »Wir müssen verschwinden«, sagte Cassiopeia.
    »Nein«, entgegnete Green. »Schneiden Sie mich los, dann regele ich das.«
    Cassiopeia eilte zur Hintertür.
    Stephanie traf ihre Entscheidung spontan, wie schon tausende Male zuvor. Und obgleich sie im Laufe dieses Tages schon einige idiotische Entscheidungen gefällt hatte, würde sie es so halten, wie ihr Daddy es ihr beigebracht hatte: Egal, ob falsch oder richtig, tu einfach was.
    »Warten Sie, Cassiopeia.«
    Stephanie ging zur Küchenzeile, suchte in den Schubladen nach einem Messer. »Wir schneiden ihn los.« Damit trat sie zu Green und sagte: »Hoffentlich weiß ich, was ich da tue.«

    Sabre eilte durch den Wald zu der Stelle, an der er seinen Wagen geparkt hatte. Allmählich brach der Tag an über Oxfordshire. Die Luft war feucht und kühl, Nebel lag über den Feldern. Sabres erste Begegnung mit Cotton Malone war zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Er hatte genau die richtige Mischung gefunden, um die Neugier des Amerikaners zu wecken und sein Misstrauen zu besänftigen. Die Männer zu erschießen, die er selbst engagiert und auf Malone angesetzt hatte, war ihm als die perfekte Art erschienen, sich bei dem Exagenten einzuführen. Er hätte auch den dritten Mann erschossen, wenn Malone das nicht vorher selbst erledigt hätte.
    Sabre war sich sicher, dass Malone die Leichen durchsucht hatte, doch er hatte dafür gesorgt, dass die Leute keine Papiere oder sonstigen Erkennungszeichen bei sich trugen. Sie hatten die Anweisung erhalten, Malone zu stellen und festzunageln. Doch nachdem Malone den ersten der drei erschossen hatte, hatten die Spielregeln sich geändert. Sabre war nicht überrascht. Schon in Kopenhagen hatte Malone gezeigt, dass er in schwierigen Situationen seinen Mann stehen konnte.
    Was für ein Glück, dass Sabre das Diktiergerät in Haddads Wohnung gefunden hatte. Zusammen mit den Informationen aus Haddads Computer wusste er jetzt genug, um sich Malones Vertrauen erschleichen zu können. Er musste einfach nur zum Savoy zurückkehren und warten.
    Malone würde kommen.
    Sabre trat zwischen den Bäumen hervor und sah seinen Wagen. Dahinter parkte ein weiteres Fahrzeug, neben dem seine Mitarbeiterin ungeduldig auf und ab ging.
    »Du Drecksack«, kreischte sie. »Du hast diese Männer gekillt.«
    »Und das Problem dabei?«
    »Ich habe sie engagiert. Was meinst du wohl, wie

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