Patricia - Der Kuss des Vampirs
Aber die Gefahr, sie eben dadurch an einen anderen – und ausgerechnet diesen - zu verlieren, war zu groß. Er kannte die Methoden seines Gegners nur zu gut. Er hatte versucht, sie zu beeinflussen und sie war in seiner Hand bereits zu einem Werkzeug geworden, das versucht hatte, ihn zu vernichten. Wie Muran ihm erzählt hatte, war es nicht Pentwells erster Versuch gewesen, sie für ihn einzunehmen. Aber das würde er zu verhindern wissen. Wenn er sie bei Tagesanbruch verließ, so würde sie sein Geschöpf sein solange sie lebte.
Was war es, das ihn so trieb? Er versuchte, dieser Empfindung nachzuspüren. Zum einen ein unbändiger, leidenschaftlicher Zorn, der ihn sie derber anfassen ließ, als er es bei ihr sonst getan hätte. Hass auf diese elende Kreatur, die es gewagt hatte, ihr Vertrauen zu erringen und die sie so weit gebracht hatte, ihn oder jemanden, den sie für ihn hielt, töten zu wollen. Hass war ein Gefühl, das er kannte, aber es war noch etwas anderes da. Ein fremder, ziehender Schmerz, der in seinen Eingeweiden tobte und nach Erlösung suchte. Eine Erlösung, die ihre Unterwerfung und ihren Schmerz verlangte.
Er wollte ihre verlockend zarten Brustspitzen erregen und beißen, bis sie bluteten und sie vor Lust und Schmerz zugleich schrie. Er wollte sie leiden sehen, so wie sie ihn durch diesen Verrat hatte leiden lassen. Seine Hand suchte rücksichtslos den Weg zwischen ihre weichen Schenkel. Warm und überraschend feucht war sie dort, ungemein aufreizend, und es würde nicht lange dauern, bis das Feuer in ihm so hochschlug, dass er sich auf sie stürzen und sie förmlich verschlingen würde, wie er dies schon so oft mit Frauen getan hatte.
Die heiße Leidenschaft in seinem Inneren stieg höher, er ließ sie los, setzte sich ungeduldig auf und riss sich seine Anzugjacke vom Körper, das Hemd, seine Hose. Er wollte ihre nackten Brüste spüren, ihre weiche Haut auf seiner. Und dann würde er sie nehmen. Endlos lange. Die ganze Nacht hindurch, bis sie halb bewusstlos war vor Erschöpfung. Er wollte sie besitzen. Vollständig. Unzählige Nächte lang, bis er seine Lust völlig ausgekostet hatte und seine Leidenschaft ausgebrannt war. Aber wenn er sie ansah, ihren weichen biegsamen Leib spürte, dann wusste er, dass dies noch lange nicht der Fall sein würde.
Pat zitterte am ganzen Körper, als sie seinen Körper sah und fühlte. So war das also, wenn man von einem Vampir gebissen wurde. Man war nackt, wurde gestreichelt, liebkost und dann gebissen. Churtham sah so gut aus, mit seinen breiten Schultern, den schmalen Hüften und… sie schloss die Augen, als ihr Blick auf etwas fiel, das sie sich bisher immer nur vorgestellt hatte, dann blickte sie wieder hin. So also sah er aus. Größer als sie geglaubt hatte, geradezu erschreckend groß. Das Verlangen, ihn zu berühren, zu ertasten, wurde fast übermächtig und sie legte die Arme um Maximilian, als er wieder über sie glitt, streichelte zaghaft über seinen Rücken und seine Schultern.
Maximilian war irritiert über die scheue Zärtlichkeit, die sie ihm entgegenbrachte. Das stimmte nicht, sie sollte Angst haben, ihn fürchten wie die anderen ihn gefürchtet und zugleich begehrt hatten, und ihn nicht so unendlich zart streicheln, dass sich seine Haut unter ihrer Berührung zusammenzog und zu glühen schien. »Jetzt rede endlich, erzähl mir«, sagte er fordernd, das weiche Gefühl, das für sie in ihm hochsteigen wollte, niederkämpfend. Er glitt besitzergreifend mit der Hand zwischen ihre Beine und ließ seine Finger so ungestüm in die feuchte Weichheit hineingleiten, dass Pat leise aufschrie. So war es richtig, sie sollte fühlen, dass sie in seiner Gewalt war. Er wusste, dass er ihr weh tat und er tat es mit Bedacht, um sie für ihre Treulosigkeit zu strafen. Aber während er es sonst genossen hatte, sich Frauen durch Lust und Schmerz zugleich zu unterwerfen, fand er zum ersten Mal keinen Gefallen daran. »Erzähl mir davon. Was war mit ihm?«
»Es… es war aber gar nichts«, stammelte Pat, die kaum wusste, was mit ihr geschah. Einerseits war es die Erfüllung ihrer Wünsche, in Maximilians Armen zu liegen, und andererseits war er jetzt so anders. Unheimlicher und gefährlich. Seine Hände und Berührungen erregten sie, machten ihr aber auch Angst und taten weh. Es war alles so plötzlich gegangen, viel zu schnell. Und er war zwar verführerisch, aber wesentlich weniger zärtlich als sie sich erhofft und in ihren Träumen vorgestellt hatte. Sie
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