Patricia - Der Kuss des Vampirs
sich in ihren Körper bohrte und eine so heftige, leidenschaftliche Gefühlsregung in ihr auslöste, dass sie glaubte, im Körper einer Fremden zu stecken.
Irgendetwas in ihrem Hinterkopf raunte ihr eindringlich zu, dass sie sich wehren sollte, bevor es zu spät war. Er war so unheimlich, ganz anders als der Maximilian Churtham, den sie in der letzten Zeit kennen gelernt hatte. Fast so wie damals, als er sie durch die Gruft geschleppt und verhöhnt hatte. Sie hob die Arme und stieß ihn mit aller Kraft von sich weg. Er taumelte einen Schritt zurück, Pat nutzte ihre Freiheit um die Tür aufzureißen und wie von wilden Tieren gejagt durch die Halle und hinauf in ihr Zimmer zu rennen.
Oben angekommen schlüpfte sie durch die Tür, schloss hinter sich ab und schob dann noch ein kleines Tischchen vor, in der Hoffnung, seine blutsaugende und im Moment etwas beängstigende Lordschaft würde nicht auf die Idee kommen, die Tür aufbrechen zu wollen. Sie blieb einige Schritte dahinter stehen und lauschte hinaus. Draußen war alles ruhig. Also war ihre Sorge unbegründet gewesen und er hatte nicht die Absicht, sie zu verfolgen und weiter zu bedrängen. Sie wollte sich soeben erleichtert aufs Bett setzen, als die Tür mit einem lauten Krachen aus den Angeln barst und mitsamt dem Tisch quer durch das Zimmer flog. Pat starrte zuerst fassungslos auf die Tür, dann auf Churtham, der wie aus dem Boden gewachsen knapp neben ihr stand.
»Ich mag es nicht, wenn man mich in meinem eigenen Haus aussperrt«, sagte er mit jener sanften Stimme, die das Höllenfeuer in seinen Augen Lügen strafte und Pat sofort kleine Kälteschauer der Angst über den Rücken jagte. Sie hob abwehrend die Hände, aber da hatte er sie auch schon in seine Arme gerissen und hielt sie so fest, dass sie sich nicht mehr aus seinem Griff befreien konnte.
»Nicht«, bat Pat erstickt. Sie fühlte, wie sich seine Brust bei jedem Atemzug hob, seinen Atem auf ihrem Gesicht, die Hitze, die durch seine Nähe in ihr aufstieg, auch wenn das Gefühl fast übermächtiger Anziehung mit Furcht vermischt war.
»Es wird dir gefallen«, flüsterte er heiser an ihrer Haut. Seine Lippen glitten, eine glühende Spur hinterlassend, über ihren Hals, ihre Wangen. »Und mir gefällt es, wenn du dich wehrst, das macht die Sache sogar noch interessanter.«
Maximilian spürte deutlich ihr Zittern, ihre leise Furcht, die ihn noch mehr erregte. Hatte er sie nicht schon die längste Zeit haben wollen und nur in seiner unsäglichen Dummheit auf sie verzichtet? Nun, jetzt war der Moment gekommen, wo er dieser lange in ihm brennenden Begierde endlich nachgeben würde. Und sie gleichzeitig für ihren Verrat bestrafen. Er hatte sie schon so lange begehrenswert gefunden, so sehr, dass ihn bisher nichts von der Vorstellung, sie zu besitzen, hatte befreien können, und nun gab es keinen Grund mehr, sie unangetastet zu lassen.
Seine rechte Hand öffnete ihren Schlafrock, während die andere sie unnachgiebig festhielt. Pat spürte, wie seine Finger in den Ausschnitt ihres Nachthemds glitten, ihre Brust suchten und sie umfassten. »Am Ende wirst du doch nachgeben. Wir haben viel Zeit, meine falsche kleine Unschuld. Unendlich viel Zeit«, sprach er weiter. Seine Stimme klang sehr dunkel und sanft, aber Pat hatte den Eindruck, durch seine Augen hindurch in ein Flammenmeer zu blicken.
Sie zuckte zusammen, als er zuerst den Schlafrock von ihren Schultern schob und gleich darauf das Nachthemd mit einem derben Ruck aufriss und den zerfetzten Stoff abstreifte. Jeder Gedanke an Gegenwehr war plötzlich verschwunden und sie war wie hypnotisiert von seiner Stimme, seinen Berührungen und seinen Augen. Der Stoff fiel mit einem leisen Rascheln zu Boden und sein Blick wanderte, gefolgt von seinen Händen, besitzergreifend minutenlang über ihren entblößten Körper, strich über ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Hüften und Schenkel. Ihre Nacktheit löste bei ihr keineswegs jene zu erwartende jungfräuliche Schamhaftigkeit aus und sie wehrte sich nicht, als er sie hochhob. Sie schauderte erst, als er sie anstatt auf das Bett zu legen, auf den Gang hinaustrug und mit ihr die Treppe hinunterstieg. Jetzt würde er sie also dorthin bringen, wo auch die anderen gewesen waren. Wo er seine Opfer liebte, bevor er ihnen die Kehle durchbiss. Sie hatte nun keinen Zweifel mehr daran, dass die Hälfte der Särge unten in der Gruft mit diesen bedauernswerten Frauen gefüllt war.
Sie musste nachdenken, ihren in Scherben
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