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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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Stimmen gehört.«
    »Ob Lord Churtham Besucher empfängt oder nicht, gehört nicht zu den Dingen, die seine Bediensteten zu diskutieren haben«, wurde sie kühl abgefertigt.
    »Natürlich nicht«, gab Pat zu, »aber…«
    »Sie entschuldigen mich jetzt bitte, Miss Smith, ich habe meinen Pflichten nachzukommen. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, brummte ihm Pat nach. Sekundenlang starrte sie auf die Tür, die sich leise hinter ihm geschlossen hatte, dann wandte sie sich seufzend ihrem Bücherstapel zu. Nun musste sie also fast vierzig Bücher wieder umsortieren, nur weil dieser unsichtbare Lord Churtham es für richtig befunden hatte, ausgerechnet bei den Büchern zu suchen, die sie gerade bearbeitete. Es war natürlich nur eine Arbeit von wenigen Minuten, aber es ging ihr ums Prinzip.
    Sie trug soeben einen der großen handgeschriebenen und sehr kostbaren Folianten aus dem vierzehnten Jahrhundert – einer ihrer bewunderten Lieblinge mit wunderbar ausgeführten, kunstvollen Miniaturen - von einer Tischseite zur anderen, als plötzlich wieder ein leichter Luftzug durch das Zimmer wehte. Die Kerzen flackerten und Pat sah sich misstrauisch um, als sie das Geräusch von Schritten hörte, das direkt aus der Wand zu kommen schien. Sie legte das Buch vorsichtig ab und ging dem verhallenden Ton nach, bis sie an einer der Bücherwände an der Rückseite der Bibliothek anstieß. Die Schritte waren von dort gekommen, dessen war sie sich ganz sicher. Ob die Mauer etwa ein Loch hatte? Diese alten Schlösser und Burgen waren doch bekannt dafür, mit verborgenen Gängen und Türen ausgestattet zu sein. Sie schob einige Bücher zur Seite, fand dahinter jedoch nur eine stabile Holzwand. Gab es hier vielleicht eine Geheimtür? Von Neugier überwältigt schob sie noch einige Bücher weg und tastete, auf der Suche nach einem Mechanismus, über das Holz dahinter.
    Mitten in die Stille waren wieder diese Schritte zu vernehmen. Sie näherten sich. Ein Knarren ertönte, das Pat durch Mark und Bein ging, dann war es wieder still. Unheimlich still. Sie lauschte mit angehaltenem Atem, das Ohr knapp an der Bücherwand, als mit einem Mal eines der großen Fenster mit einem lauten Krachen aufflog. Ein hereinbrausender Sturmwind ließ nicht nur die Vorhänge flattern sondern auch Pats Röcke und riss kleine Haarsträhnen aus ihrem festen Knoten. Gleichzeitig erloschen alle Kerzen und der Raum wurde nur noch durch das Feuer im Kamin erhellt, das allerdings so jäh und wild aufloderte, dass Pat das Prasseln der Flammen hören konnte. Obwohl sie zuerst furchtbar erschrocken gewesen war, nahm sie sich zusammen und wollte soeben auf das Fenster zugehen um es zu schließen, als sie das Gefühl hatte, nicht mehr alleine zu sein. Sie sah sich mit weit aufgerissenen Augen in dem halbdunklen Raum um. War da nicht ein Schatten, der auf sie zukam?
    Plötzlich zuckte sie zusammen. Etwas hatte sie am Arm berührt So, als hätte ein Unsichtbarer seine Finger über ihren Arm gleiten lassen. Sie fühlte, wie sich ganz langsam sämtliche Härchen an ihrem Körper sträubten. In der aufsteigenden Panik vermeinte sie sogar, den Atem einer anderen Person zu hören und zu fühlen, die dicht neben ihr stand.
    Das war der Augenblick, wo Pat jeglicher Mut verließ. Sie machte sich nicht mehr die Mühe, das Fenster wieder zu schließen, sondern durchquerte weniger elegant als eilig den Raum, in dem sicheren Bewusstsein, von einem Gespenst verfolgt zu werden. Sie riss die Tür auf, lief durch die Halle, wobei sie fast die halb verrostete Ritterrüstung gleich neben dem Stiegenaufgang umrannte, und hetzte dann die Treppe hinauf, weiter über den mit flackerndem Kerzenlicht beleuchteten Gang. Sie lief vorbei an den wild tanzenden unheimlichen Schatten, die an jeder Ecke nach ihr zu greifen schienen, vorbei an den Ritterrüstungen, die ihrer Meinung nach ohnehin nur dazu aufgestellt waren, um harmlose junge Frauen zu erschrecken, und erreichte endlich ihr Zimmer. Sie stürzte hinein, warf die Tür hinter sich zu und schob energisch den Riegel vor. Dann lehnte sie sich aufatmend und an allen Gliedern zitternd an die Tür.
    In Sicherheit. Auch wenn sie nicht einmal wusste, wovor sie überhaupt geflohen war.
    Als Pat oben angekommen war, löste sich eine dunkle Gestalt aus dem Schatten der Treppe. Es war ein hochgewachsener Mann mit schulterlangem schwarzem Haar, der in einen dunklen Mantel gehüllt war. Er blieb eine Weile reglos stehen, blickte hinauf, wo Pat verschwunden war,

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