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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kam ich her und gab mein Bestes, um eine Suche anhand vorher festgelegter Kriterien zu starten, woraufhin ich Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt habe. Zu vielen, wie ich im Nachhinein feststellen musste.« Er setzte sich auf der Couch ein wenig aufrechter. »Dann bin ich auf Sie gestoßen.«
    Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass der neugierige Anayabi nachfragen würde, wie er an diese außerordentliche Information gelangt war, doch stattdessen studierte ihn sein Gastgeber nur mit frisch erwachter Neugier. »Und du bist wirklich der, der du zu sein behauptest?« Flinx nickte einmal. »Dann bist du kein Friedenserzwinger oder Vertreter irgendeiner Regierung oder Kirche, der hergekommen ist, um mich zu verhaften? Du hast dich einfach nur auf eine verrückte Suche begeben, um ein Elternteil zu finden?«
    Freundlich erwiderte Flinx: »Das war ganz und gar nicht verrückt. Wenn Sie meine Emotionen ebenso lesen könnten, wie ich Ihre empfange, dann würden Sie diese Frage nicht stellen und keine derartigen Begriffe verwenden.«
    Daraufhin setzte sich Anayabi in einen der großen Sessel und drehte ihn so, dass er Flinx ansehen konnte, während er die Pistole auf seinem rechten Oberschenkel ruhen ließ. Lange Zeit saß er nur da und starrte den großen jungen Mann an, der ihm gegenübersaß. Hin und wieder schüttelte er den Kopf, und ein seltsamer Ausdruck zeichnete sich für einen kurzen Augenblick auf seinem Gesicht ab. Abgesehen von der emotionalen Resonanz war Flinx nicht in der Lage zu erkennen, ob es sich dabei um ein Grinsen oder eine Grimasse handelte. Anayabis Gefühle blieben ihm ebenso unklar.
    »Ich kann deine Emotionen zwar nicht lesen, 12-A, aber ich sehe, dass es dir sehr ernst ist, und ich spüre deine Verzweiflung. Dann ist also alles wahr. Du kennst Theon. Du bist mit einem großen Teil deiner eigenen Geschichte vertraut. Du weißt von der Society. Und du warst schlau und clever genug, mich zu finden.« Erneut ein Kopfschütteln, dieses Mal jedoch etwas energischer. »Ich hätte nie gedacht, dass mich irgendjemand hier aufspüren würde, hier im Nordland einer unwichtigen, zum Commonwealth gehörenden Welt wie Gestalt.«
    »Das wäre mir auch nie gelungen«, musste Flinx zugeben, »wenn ich Cocarol nicht begegnet wäre.«
    Die Gelassenheit verschwand aus Anayabis Stimme und wurde von der Härte ersetzt, die Flinx bereits zuvor zu spüren bekommen hatte. Der Tonfall seines Gastgebers glich jetzt eher einem Knurren. »Theon war schon immer jemand, der Wert auf große Gesten gelegt hat. Der alte Mistkerl hätte mir wirklich den Gefallen tun können, auch im Sterben seinen Mund zu halten.«
    »Vielleicht wollte er, dass Sie sehen, dass eines Ihrer Experimente die Maßnahmen des Commonwealth überlebt hat.«
    »Vielleicht, kann schon sein …«, murmelte Anayabi. »Du bist also ein Empath. Du kannst Emotionen lesen. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die spezifischen Vorgaben für die Zwölferreihe. Das ist alles so lange her …«
    »So lange nun auch wieder nicht.« Flinx’ Stimme klang angespannt, und es fiel ihm schwer, sich unter Kontrolle zu halten. »Gerade mal siebenundzwanzig Jahre.«
    »Siebenundzwanzig Jahre«, wiederholte Anayabi etwas ruhiger. »Ein empathischer Adept. Wer hätte das gedacht.« Seine Emotionen veränderten sich auf eine Art und Weise, die Flinx ganz und gar nicht gefiel. »Es müsste noch mehr geben, oder zumindest etwas anderes. Sag mir, was kannst du noch alles?«
    »Nichts, soweit ich weiß«, log Flinx. Er griff zu dieser Lüge, ohne zu zögern oder nachzudenken. Es war ganz leicht. Er log schon, seit er alt genug war, um zu erkennen, dass er anders war als die anderen. »Beantworten Sie meine Frage. Ich muss es wissen. Sind Sie mein Vater, Anayabi von den Meliorare?«
    Der Mann, der Jahre zuvor auf die abgelegene Welt Gestalt geflohen war, um der rücksichtslosen Jagd der Commonwealth-Gerechtigkeit zu entgehen, saß schweigend da und dachte nach. Als er sich endlich zu einer Antwort herabließ, wurden seine Worte von einem angedeuteten Nicken begleitet.
    »Ja, Philip Lynx. 12-A. Ich bin dein Vater.«
    Flinx’ Herz setzte einen Schlag aus, und in seinem Kopf herrschte für einen Augenblick eine für ihn ungewöhnliche Leere. Bevor er reagieren konnte, ergriff Anayabi schon aufs Neue das Wort.
    »Zumindest einer von ihnen. In gewisser Hinsicht. Nach Art der Wissenschaft.«
    Die grenzenlose freudige Erregung, die Flinx eben noch empfunden hatte, wurde zu

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