Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
sich hin und wieder mit seiner farbigen, fliegenden Gefährtin verband, gänzlich frei von allem, was nicht der Freude entsprang.
    Ich sollte mir einen Lifter besorgen, sagte er sich ein weiteres Mal. Dann kann ich ihnen zeigen, wie man das macht. Doch er stand weiterhin nur da, sah ihnen zu, grübelte und hing seinen Wunschträumen nach. Als sich ihm ein facettenreicheres Gefühlsgewirr von hinten näherte, wandte er sich von dem jugendlichen Luftwettbewerb ab. Die Emotionen waren vielseitiger und deutlich – erwachsener. Normalerweise war er offen und empfänglich, doch er musste feststellen, dass sie ihm in diesem Moment nicht gerade willkommen waren. Seine äußerst kurzen herzzerreißenden Erinnerungen und Gedanken an seine sorglose Jugend verschwanden so schnell wie ein Schneeball, den man in der Sonne liegen gelassen hatte.
    Doch seine Verärgerung war Zlezelrenn und Vlashraa gegenüber unfair, deren Gefühle ihm gegenüber außerordentlich freundlicher Natur waren. Da sie seine Melancholie nun mal nicht spüren konnten, waren sie auch nicht in der Lage, Mitgefühl für ihn zu empfinden. Derart in die raue Realität zurückbefördert, musste sich Flinx regelrecht zwingen, sie höflich zu begrüßen.
    Zlezelrenn streckte einen seiner langen Arme aus und deutete auf die im Wettstreit liegenden Jugendlichen. »Möchtest du dich ihnen anschließen?«
    »Nein«, antwortete Flinx angespannt. »Das ist nur ein Kinderspiel. Für so etwas habe ich keine Zeit.« Sein Übersetzer konnte nur die Bedeutung der Worte übermitteln, aber nicht die Bitterkeit dahinter. Er versuchte, die Enttäuschung aus seinem Hirn zu verbannen. »Das ist der letzte Ort, an dem ich damit gerechnet hätte, dass junge Angehörige einer anderen Spezies Gravgrave spielen.«
    Die Zufriedenheit war in den Emotionen, die er von den Tlel empfing, deutlich zu spüren, auch wenn sie ihnen nicht ins Gesicht geschrieben stand. Ihre angeborene Physiologie hielt die Tlel davon ab, körperlich ausdrucksstark zu sein. »Wie du ja bereits weißt, war und ist unser Volk immer schnell, wenn es darum geht, Dinge aus dem restlichen Commonwealth zu importieren, die es für wichtig hält. Kulturelle Einflüsse sind uns da ebenso willkommen wie Technologie.«
    »Das ist ungewöhnlich.« In Begleitung der erwachsenen Tlel begann Flinx, die Straße hinunterzugehen. Trotz der stabilisierenden Rillen im Pflaster achtete er genau darauf, wohin er seine Füße setzte, um auf dem Abhang nicht zu stürzen. »Insbesondere am Anfang neigen Spezies mit weniger hoch entwickelter Technologie oftmals dazu, sich solchen Einflüssen zu widersetzen.«
    »Wir waren schon immer sehr anpassungsfähig.« Vlashraa deutete auf ihre Umgebung: das tiefe Tal, durch das der unpassierbare Fluss strömte, der dichte blaue und grüne Wald und die darüber thronenden Gipfel. »Unsere Welt erfordert das von uns. Wir haben schon immer alles freudig begrüßt, was uns das Leben einfacher macht.«
    Flinx blickte auf sie herab. »Wart ihr deshalb beinahe sofort nach dem ersten Kontakt damit einverstanden, dass Individuen von anderen Commonwealth-Spezies, insbesondere von meinem Volk, sich hier niederlassen? Besuche sind eine Sache, aber die tatsächliche Ansiedlung ist eine ganz andere. Die Frage, ob man derart vielen Angehörigen einer anderen Spezies gestattet, sich auf Dauer hier einzubürgern, empfinde ich doch als sehr …« Er suchte nach der passenden tlelianischen Bezeichnung. »… heikel.«
    Nachdem sich seine Begleiter einen Blick zugeworfen hatten, war es Zlezelrenn, der ihm antwortete. »Sterne, Fluss, Wald, Himmel – diese Dinge gehören allen. Menschen und Tlel – und andere intelligente Wesen – mögen sich körperlich unterscheiden, aber das, was sie brauchen, um zufrieden zu sein, ist gar nicht so verschieden. Silvoun ist wie ein Haus mit vielen Zimmern, das einer kleinen Familie gehört. Da ist es doch besser, leere Räume zu nutzen, um andere glücklich zu machen, als dass sie leer bleiben.«
    »Außerdem«, fügte Vlashraa hinzu, »sind wir schon von Anfang an sehr gut mit deinen Artgenossen ausgekommen. Auch wenn wir nicht gleich aussehen, mögen wir doch dieselben Dinge. Saubere Luft, schöne Berge, gutes Essen. Die Ansiedlung der Menschen war gut für Silvoun und gut für die Tlel. Es ist viel einfacher, an etwas Großem und Neuem wie dem interstellaren Handel teilzunehmen, wenn man sich mit den Menschen als Partnern zusammentut, die sich mit den Abläufen bereits bestens

Weitere Kostenlose Bücher