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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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rätselhafte Orden von Null bereit war, eine derart hohe Summe für seinen Tod zu bezahlen. Allerdings kannte Halvorsen noch immer nicht den genauen Grund dafür, warum diese unbekannte Gruppe ihn unbedingt tot sehen wollte. Dieser Mangel an Details störte ihn jedoch nicht weiter. Das ging ihn seiner Meinung nach einfach nichts an.
    Noch einige Tage, sagte er sich zuversichtlich. Empfang, Antwort und Transfer sollten nicht sehr viel länger dauern. Wie wunderbar doch die fortschrittlichen Kommunikationsmittel waren, durch die der Bürger an einem Tag noch pleite sein und schon am nächsten in teuren Einkäufen schwimmen konnte. Da sein Skimmer vorübergehend nicht verfügbar war und er sonst nichts anderes zu tun hatte, machte er sich daran, bis ins kleinste Detail zu planen, wie er einen ordentlichen Batzen seines neuen Reichtums ausgeben wollte, für etwas, das ein vielversprechender Ausflug in die tiefsten Abgründe seiner Fantasie zu werden versprach.
     
    Flinx, der die jungen Tlel beobachtete, die sich am Rande der Klippe befanden, staunte darüber, wie bereitwillig die Einheimischen einen unter jungen Menschen vorherrschenden Trend übernommen hatten, noch dazu einen, bei dem die erforderliche Ausrüstung entsprechend angepasst werden musste. Sie waren zu viert. Das war die Art der Tlel. Außer bei traditionellen Ausnahmen wie einer Rettungs- oder Jagdgesellschaft zogen sie es vor, nie mehr als vier Personen in einer Gruppe zu haben, auch wenn er noch immer nicht den Grund für diese unerschütterliche, selbst auferlegte Einschränkung kannte, der sozialer, psychologischer oder sogar physikalischer Natur sein konnte, da er möglicherweise mit ihrer Fähigkeit, das Flii zu spüren, im Zusammenhang stand.
    Die Nebenstraße, in der er stand, war zwar steil, aber er hatte keine Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, während er den Kopf neigte und nach oben starrte. Um den unförmigen, breiten Füßen der Tlel guten Halt zu bieten, hatte man tiefe horizontale Rillen in die Straße gepflügt. Selbst bei feuchtem Wetter, das den Boden ganz glitschig werden ließ, waren sie sowohl für die Dorfbewohner als auch für den Menschen von Vorteil.
    Er schirmte seine Augen mit der rechten Hand ab, während er dabei zusah, wie eine junge Tlel, ohne dass sie ein komplizierter Apparat sichern würde, ruhig vom Rand der einhundert Meter hohen Klippe trat und sich in die Tiefe stürzte. Sofort rasten die drei Freunde der Heranwachsenden mit ihren Liftern auf sie zu, wobei jeder versuchte, die Springerin als Erster zu erreichen. Sie prallten gegeneinander und stießen sich wieder ab, während sie um die beste Position wetteiferten.
    Die anscheinend selbstmordgefährdete junge Tlel, die den Wettbewerb eröffnet hatte, hatte ihre langen Arme und dicken Beine weit ausgebreitet und stürzte weiter nach unten. Flinx wusste, dass sie nicht in Gefahr war. Der an ihrem Rücken befestigte Sicherheitslifter überwachte ständig die Entfernung zwischen sich und dem Boden und würde sich rechtzeitig aktivieren, um ihren Sturz zu verlangsamen und sie sicher auf dem Straßenpflaster aufkommen zu lassen. Allerdings nur, wenn ihr Sturz nicht vorher von einem der drei anderen jungen Tlel unterbrochen wurde, der sie auffing.
    Gute Fähigkeiten im Levitieren, Fallen, Kämpfen und Fangen zahlten sich in Punkten für den Geschicktesten und Erfolgreichsten aus. Allein durch das Zusehen begriff Flinx, warum dieses Spiel derart beliebt war. Der Teil von ihm, der noch immer der adoptierte Waisenjunge war, der einst unbeschwert durch die geschäftigen Straßen von Drallar auf Moth gestreift war, hätte sich am liebsten selbst einen Lifter geschnappt, um sich an dem Vergnügen zu beteiligen. Doch er wusste, dass er das nicht tun konnte. Viel wichtigere, erwachsenere Ziele erforderten seine Energie und Aufmerksamkeit. Er war nun mal kein Kind mehr. Nicht, dass er jemals wirklich eins gewesen war, dachte er mit leichter Verbitterung.
    Jemand anders war nicht so eingeschränkt, was sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart betraf. Das Sonnenlicht glänzte auf der kleinen geflügelten Gestalt, die unbekümmert zwischen den miteinander wetteifernden Liftern und ihrem herabstürzenden Ziel hin und her sauste. Die jungen, herumfliegenden und manövrierenden Tlel begrüßten sie freudig in ihrer Mitte, da Pips Anwesenheit das Spiel um ein neues, anregendes Element bereicherte. Zur Abwechslung waren die Gefühle, die auf Flinx einströmten, wenn er

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