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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Mob verwandelten. Er hatte den Eindruck, dass der ihm immer noch unbekannte Grund für diesen Aufruhr dafür gesorgt hatte, dass sich jeder Tlel vorerst selbst der Nächste war.
    Auch wenn er das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, so war die anscheinend zufällige Art des sich Verteilens und Flüchtens kein Zeichen von Panik, sondern eine proaktive Reaktion und das defensive Gegenteil eines Fischschwarms.
    Zlezelrenn konzentrierte sich auf die Lenkung des Gefährts und ignorierte die besorgten Fragen seines Passagiers. Dieser sah sich wiederholt um und versuchte, den Grund für diesen Aufruhr zu entdecken. Augenblicke später konnte er ausmachen, wonach er suchte, und das nicht etwa, indem er irgendwelche ausgestrahlten Emotionen empfing.
    Wie hatte er etwas derart Gewaltiges übersehen können, wo doch jeder Tlel der Gruppe dessen Präsenz spürte? Gut, es projizierte nichts, was man als starkes Gefühl bezeichnen konnte, doch allein seine Größe hätte schon dafür sorgen müssen, dass er es etwa zur gleichen Zeit wie seine Freunde bemerkte. Während er das heranpreschende Monster anstarrte, lieferte ihm dieses die Erklärung.
    Ihm wurde klar, dass etwas so Großes eine entsprechende Menge an Flii erzeugen musste. Jeder Tlel aus der Reisegruppe musste das spezielle elektrische Feld dieses Monsters etwa zur gleichen Zeit gespürt haben. Es war ein Erkennungsmerkmal dieses Wesens, das Flinx nicht einmal wahrnehmen könnte, wenn sich die Kreatur direkt vor ihm befände.
    Und genau das würde vermutlich passieren, wenn Zlezelrenns Gaitgo nicht etwas mehr im Tempo zulegte.

10
     
    »Das ist ein Ressaugg!«
    Flinx konnte Zlezelrenns gebrüllte Worte kaum verstehen. Und das lag nicht etwa daran, dass der reibungslos laufende, mit einem gedämpften Motor versehene Gaitgo zu viel Lärm machte oder dass dessen Komposit-Füße immer, wenn sie über den felsigen Boden rutschten, laute Kratzgeräusche erzeugten; der Grund dafür war vielmehr das Monster, das sein Tlel-Freund und -Fahrer identifiziert hatte und das ganze Bäume umwarf und sie unter seinem Gewicht zerbrechen ließ, während es auf die Gruppe zustürmte. Das ohrenbetäubende Krachen des Holzes, das auf gewaltsame Weise zersplittert wurde, in Kombination mit dem Gepolter, das den Angriff der Kreatur begleitete, übertönte alle anderen Geräusche mit Ausnahme einiger besonders durchdringender Schreie.
    Auf den ersten Blick glich es den runden, felligen Bällen, die auf dem Asphalt des Raumhafens von Tlossene auf ihn zugerollt und an ihm vorbeigerast waren, als sie panisch vor dem Kasollt flohen, der hinter ihnen herjagte. Doch allein die Größe stellte auch schon den deutlichsten Unterschied zwischen den von Panik befallenen Pflanzenfressern und der Kreatur, die jetzt die fliehenden Tlel bedrohte, dar. Der größte der Bälle hatte einen Durchmesser von etwa dreißig bis vierzig Zentimetern gehabt.
    Die gigantische Masse, die mit dichtem, blass pinkfarbenem und weißem Fell bedeckt war und jetzt auf ihn herabstarrte, war hingegen größer als sein Shuttle.
    Wie die harmlosen Bälle bewegte sich der Ressaugg mithilfe seiner vier Gliedmaßen fort. Doch anders als bei den kleineren Wesen liefen diese nicht in flachen, fleischigen Flächen aus, sondern verjüngten sich zu jeweils einer etwa fünf Meter langen geschwungenen Klaue. Während die Kreatur den Berg hinabrollte, drehten sich die ausgestreckten Arme wie wild, und mit ihnen die vier sensenartigen Klauen. Die herumwirbelnden Klingen durchschnitten die Baumstämme, als bestünden sie aus Gelatine. Es war offensichtlich, dass sie ebenso mühelos und augenblicklich alles andere, das weicher als dieses Holz war und mit dem sie in Kontakt kamen, vernichten würden – wie zum Beispiel ihre Beute, also zum Beispiel ihn.
    Fast schon verloren sauste eine winzige pink-blaue Gestalt vor der riesigen Masse aus heranrasendem, einschüchterndem Weiß, aber außerhalb deren Reichweite, herum. Da sie erkannt hatte, dass ihr Herr in Gefahr war, reagierte Pip so, wie sie es immer tat: indem sie der Gefahr ins Auge blickte. Das war alles, was sie tun konnte. Irgendwo in dieser rollenden Menge aus Fell musste es doch Augen geben oder ein riesiges Augenband, das dem der Tlel glich. Wie es aussah, war für sie nicht wichtig. Doch welches Organ – oder welche Organe – diese Kreatur auch besaß, um die Welt um sich herum wahrzunehmen, so war es in dem rollenden Wirbel nicht zu entdecken. Selbst wenn sie es mit ihrem

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