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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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keine Blutsverwandte von mir ist.«
    Es kam zu einer weiteren Diskussion, bevor sie sich erneut an ihn wandte. »Wo liegt dieser Ort, den du gern aufsuchen würdest?«
    »Ich kenne die Koordinaten, die in das Navigationssystem meines Skimmers eingegeben waren, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Ort auf einer Karte lokalisieren kann.«
    »Karten haben wir«, sagte Heiler Fluadann.
    Der jüngste von Flinx’ nächtlichen Besuchern wurde losgeschickt und kehrte kurz darauf mit einer kleinen Projektionseinheit zurück. Die dreidimensionale Anzeige, die sie generierte, zeigte nicht nur Flusstäler und Berghänge, sondern auch Wälder, Geröllhalden und Höhlen sowie das Wetter, das ständig aktualisiert wurde. Als er erkannte, dass Tleremot die einzige Gemeinde in unmittelbarer Flussnähe war, wurde Flinx erst richtig bewusst, welches Glück er gehabt hatte, dass er von Zlezelrenns und Vlashraas Jagdgesellschaft entdeckt worden war.
    Dann griff er auf sein eigenes exzellentes Gedächtnis zurück und identifizierte ein kleines Tal an einer Stelle, an der zwei Nebenflüsse zusammenflossen. »Dort muss ich hin.« Laut der Karte und seiner Schätzung anhand der Absturzstelle seines Schiffes war der Ort nicht weit vom Dorf entfernt – zumindest für einen fliegenden Hlusumakai. Oder einen Skimmer. Auf einem anderen Weg dorthin zu gelangen, würde gewiss länger als ein paar Tage dauern. Wie viel länger hing natürlich von der Art der Fortbewegungsmittel ab, die den Dorfbewohnern zur Verfügung standen.
    Vlashraa deutete auf die Position, die Flinx angegeben hatte. »Der Weg dorthin führt durch unwegsames Gelände. Es würde einige Tage dauern, den angegebenen Ort zu erreichen.« Dann blickte sie ihn an. »Und es gibt auch einige Gefahren.«
    »Positiv anzumerken wäre jedoch, dass wir die Möglichkeit zur Jagd bekämen«, meinte Zlezelrenn ermutigend. »Entlang der ersichtlichen Route gibt es nichts, was die Gaitgos nicht passieren könnten.«
    »Gaitgos?«, wollte Flinx wissen. Niemand antwortete ihm. Die Tlel waren zu sehr damit beschäftigt, sich miteinander zu unterhalten.
    »Das ist ein Abenteuer für Freiwillige.« Heiler Fluadann sah den Menschen intensiv an. »Da ich schon Heranwachsende behandelt habe, die ihre Eltern verloren haben, verstehe ich vermutlich besser als jeder andere, wie wichtig das für dich ist. Daher werde ich dich begleiten.«
    Zlezelrenn und Vlashraa gaben ihre Zustimmung in dem Moment, in dem Fluadann den Mund schloss. Als sich die Kunde im restlichen Tleremot herumgesprochen hatte, wollten an der geplanten Expedition bereits mehr als genug Freiwillige teilnehmen.
    Die Tlel mochten dünne Arme und komisch geformte Köpfe haben, sinnierte der überwältigte Flinx ernst, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie auch ein sehr großes Herz besaßen.
     
    Selbst ein Außenseiter wie er erkannte schnell die Funktion eines Gaitgos. Jedes der motorisierten Gehgeräte nahm bequem einen Tlel in sich auf. Hinter dem gepolsterten, geneigten Sitz befand sich ein kleiner Frachtraum für Vorräte. Die äußerst leichte, offene Bauweise setzte den Fahrer zwar den Wetterbedingungen aus, bildete aber gleichzeitig einen schützenden Käfig um ihn herum. Die für das Reisen durch das gefährliche Hinterland auf Gestalt entwickelten Fahrzeuge bewegten sich auf acht Beinen fort. Oder vielleicht auch acht Armen, überlegte Flinx, der gerade die Reihe aus wartenden Vehikeln genauer inspizierte. Da die mechanischen Gliedmaßen sowohl am oberen als auch am unteren Teil der Geräte angebracht waren, wusste er nicht ganz genau, wie er sie bezeichnen sollte.
    Vlashraa erklärte ihm das Design. »Du hast genug von unseren Bergen gesehen, um zu wissen, wie wichtig es ist, geraden Weges nach oben und unten klettern zu können. Der Gaitgo besitzt die Fähigkeit, beides zu tun. Er kann sich sogar seitwärts an einer vertikalen Wand entlangbewegen. Doch das ist nicht das Problem, vor dem wir gerade stehen.« Sie musterte den groß gewachsenen, schlanken jungen Mann. »Das Problem ist, einen zu finden, in den du reinpasst.«
    Letzten Endes entschlossen sie sich, ihrem Gast kein eigenes Transportmittel zu geben. Das war Flinx nur recht. Die Zeit, die sie dafür aufgewendet hätten, ihn in die Steuerung und Bedienung der tlelianischen Fortbewegungsmittel einzuweisen, war besser investiert, wenn sie früher aufbrachen. Seine Würde litt nicht darunter, wenn er die Reise als Frachtgut hinter sich brachte. Und

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