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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erspart, noch jemanden umzubringen, da seine Freunde langsam die Oberhand gewannen.
    Dies gelang ihnen mithilfe eines fortschrittlichen technologischen Geräts, das in Zusammenarbeit mit den Menschen und möglicherweise auch dank der Kenntnisse der Thranx entwickelt worden war. Als man ihm dessen Eigenschaften erklärte, erkannte Flinx, dass der Apparat alle Merkmale der hohen Ingenieurskunst der Thranx aufwies. Wie es jedoch dazu kam, dass er auf dem eher ländlichen Gestalt entwickelt, verkauft und eingesetzt wurde, war eine Geschichte, die er lieber nicht hören wollte.
    An seiner Wirksamkeit bestand nicht der geringste Zweifel. Obwohl es einen krassen Gegensatz zu seinem eigentlichen Beruf darstellte, bediente Heiler Fluadann den Apparat, während er an jeder Seite von bewaffneten Dorfbewohnern verteidigt wurde. Nachdem er die Effektivität der Waffe bestaunen durfte, fragte sich Flinx, warum man das Gerät nicht bereits zu Beginn der Kampfhandlungen eingesetzt hatte. Erst später erfuhr er, dass es einige Zeit in Anspruch nahm, das Gerät zu entsichern – damit es niemand versehentlich aktivierte.
    Die Waffe sandte ein breites und starkes elektrisches Feld aus, stark genug, um jeden Tlel, der in ihren Strahl geriet, zu überwältigen. Eine entsprechende menschliche Waffe wäre ein Schallprojektor gewesen, der sogar Trommelfelle platzen lassen konnte. Dass die Angreifer besiegt worden waren, bewies allein die Geschwindigkeit, mit der sie die Flucht ergriffen. Doch nicht alle konnten entkommen. Jene, die die volle Gewalt des Geräts zu spüren bekommen hatten, drehten augenblicklich durch, als der Körperteil von ihnen, der das Flii zu spüren bekam, durch einen von der Waffe abgegebenen Entladungssturm zerschmettert wurde. Das Blut tropfte aus Mündern, deren Besitzer die Fähigkeit verloren hatten, die entsprechenden Muskeln zu kontrollieren, und strömte aus den mit den sich zersetzenden Gehirnen verbundenen Ohren.
    Und es war entschieden zu viel Blut, fand der bestürzte Flinx.
    Die zivilisierten, freundlichen, dörfischen Bewohner des Örtchens Tleremot erhöhten ihr Ansehen in seinen Augen auch nicht weiter, als sie über das nun ruhige Schlachtfeld gingen, den Verwundeten die dünnen Hälse umdrehten und sich deren persönliche Habseligkeiten aneigneten. Erst als diese grausigen Taten vollbracht waren, kehrten sie zurück, um ihre abgelegten Leggings und Ponchos wieder anzulegen. Wieder einmal wurde er daran erinnert, dass die Fassade der Zivilisation doch sehr dünn war, und zwar unabhängig davon, wohin man reiste. Wäre es denn so furchtbar, wenn dieser Hauch von Empfindungsfähigkeit in Vergessenheit geriete und auf ewig von dem ausgelöscht wurde, was aus der Großen Leere hierher unterwegs war?
    Dann war Vlashraa an seiner Seite, und die Emotionen, die von ihr ausgingen, ließen ihn erneut erkennen, warum Bewusstsein und Intelligenz in diesem Teil der Galaxis durchaus rettenswert waren.
    »Geht es dir gut?« Ihre Sorge war deutlich erkennbar und die Frage ernst gemeint. Sie neigte den Kopf, sodass sie seinen binokularen Blick mit ihrem Augenband erhaschen konnte. »Die widerlichen GrTl-Hüter sind nicht anerkannt. Sie stammen nicht aus dieser Gegend und sind bloß hierhergekommen, um NaTl-Suchern wie uns ihre Ketzereien aufzudrängen.« Sie beäugte ihn ernst. »Wären sie mit ihrem Überraschungsangriff erfolgreich gewesen, dann hätten sie als Nächstes Tleremot überfallen. Wir danken dir sehr für deine Hilfe, Flinx.«
    »Ich freue mich immer, wenn ich eine Schuld begleichen kann«, erwiderte er mechanisch. Er betrachtete den Abschnitt des Waldes, in dem der Kampf stattgefunden hatte. Der Schnee war hier mit Tod befleckt. »Ich hatte gehofft … Ich wusste nicht, dass die Tlel gegeneinander kämpfen. Auf eine solche Grausamkeit war ich nicht vorbereitet. Interne Kriege sind innerhalb des Commonwealth eher die Seltenheit, auch wenn es sie im Lauf der Geschichte durchaus schon gegeben hat.« Er lächelte gequält. »Meine eigene Spezies ist Beweis genug dafür. Aber mit Ausnahme von meist auf persönlichen Konflikten beruhenden Auseinandersetzungen bekämpfen wir uns untereinander nicht mehr. Wir und die Thranx sind zu sehr damit be schäftigt, uns unter anderem um die AAnn zu kümmern. Und … um andere Bedrohungen.« Sein Tonfall spiegelte sowohl Verwirrung als auch ehrliche Neugier wider.
    »Warum kämpft ihr?« Er deutete in die Richtung des letzten Schlachtfelds. »Du hast gesagt, die

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