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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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eingetippt, und ich kann das spüren.«
»Wahnsinn«, sagte ich. »Fass mal was anderes an.«
Nudge ging zum nächsten Stuhl und legte die Hand darauf. Sie
schloss die Augen. Gleich darauf lächelte sie. »Hier sitzt ein
Mann. Er hat eine Glatze und kaut an den Nägeln. Er ist gestern
zu früh nach Hause gegangen.« Sie öffnete die Augen und
strahlte mich an. »Ich kann was Neues!«, jubelte sie. »Ich kann
was Neues! Das ist echt cool!«
»Wie schön für dich, Nudge«, sagte ich. »Du hast uns hier den
Arsch gerettet.«
Ich versuchte mich zu konzentrieren, obwohl mir die letzten
Neuigkeiten fast den Verstand raubten. Ich betrachtete die Icons
und klickte auf Explorer. Dann suchte ich nach »Vogel«,
»Schule«, »Genetik« …
Dann – o mein Gott – füllten Dateien mit Dokumenten den
Bildschirm!
Meine Finger flogen über die Tastatur. Ich suchte nach
Namen, Daten, nach allem, was mir einfiel, um eine Verbindung
zu schaffen.
Herkunft. Das sah vielversprechend aus. Ich klickte es an.
Meine Augen rasten über die Zeilen. Dann schnürte es mir die
Kehle zu. Beinahe wäre ich auf der Stelle in Schock versunken.
Ich sah unsere Namen. Namen von Krankenhäusern, Namen
von Städten – sogar etwas, was wie Namen von Eltern aussah.
Dann sah ich die Fotos der Erwachsenen, die zu den Namen
gehörten. Waren das unsere Eltern? Sie mussten es sein. O Gott,
o Gott! Ins Schwarze getroffen! Das war genau, was wir
brauchten.
Ich drückte auf Drucken, und der Drucker spuckte Seiten aus.
»Was machst du?«, fragte Fang und kam zu mir herüber.
»Ich glaube, ich habe etwas gefunden«, stieß ich atemlos
hervor. Ich wusste, wir hatten nicht genug Zeit, um die
ausgespuckten Seiten zu lesen. »Ich drucke es aus, dann sollten
wir aber so schnell wie möglich abhauen. Hol die anderen
zusammen.«
Ich griff die Seiten, so wie sie herauskamen, faltete sie
zusammen und stopfte sie alle in meine Taschen. Ich hatte keine
Ahnung, wie viele es waren, aber schließlich hörte der Drucker
auf. Ich wäre fast geplatzt, um es den anderen zu erzählen, tat es
aber nicht. Ich biss mir innen auf die Wange, dass es wehtat.
Verstehst du jetzt, weshalb ich die Führerin bin?
»Los, kommt!«, rief ich. »Wir müssen abhauen! Los!«
»Nur eine Sekunde, Max«, sagte der Gasman. Seine Stimme
klang sehr, sehr eigenartig.

D
    er Gasman stand vor einer mit Stoff bezogenen Wand. Mit
seiner üblichen Neugier hatte er den Stoff ein wenig
beiseite gezogen. Langsam ging ich zu ihm. Sechs Paar Augen
waren so groß wie Untertassen.
    Als ich noch zwei Schritt entfernt war, blieb mir das Herz in
der Brust abrupt stehen. Ich legte die Hand über den Mund, um
nicht zu schreien. Angel schrie, bis Fang ihr seine Hand auf den
Mund legte. Hinter dem Vorhang war eine Glaswand. Okay, das
raubt einem ja noch nicht die Sinne.
    Aber hinter der Glasscheibe war noch ein Labor, mit
technischen Geräten, Computern und … Käfigen.
Käfigen mit schlafenden Figuren darin. Figuren so groß wie
Kinder.
Dutzende.
Mutanten.
Genau wie wir.

I
ch konnte nicht sprechen. Ich musterte die Glaswand
genauer. In Augenhöhe sah ich eine handgroße Konsole. Ich
drückte instinktiv darauf, ohne nachzudenken – wie üblich.
    Die Glaswand öffnete sich, und wir gingen auf Zehenspitzen
weiter. Unsere Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Tatsächlich – da schliefen Mutantenkinder in Käfigen. Meine
eigene grauenvolle Kindheit war mit einem Schlag wieder da.
Mir drehte sich der Magen um. Ich spürte, wie Panik mich zu
überwältigen drohte. Eine Minute lang hatte ich meine
Kopfschmerzen vergessen, doch jetzt waren sie wieder da. In
meinem Kopf pochte es, als würde er im nächsten Moment
explodieren.
Angel schaute tieftraurig in einen Käfig. Ich ging zu ihr. Von
Hunderten von genetischen Experimenten waren – soweit ich
wusste – nur wir und die Eraser lebensfähig gewesen. Die
beiden kleinen Kreaturen, die auf dem Käfigboden schliefen,
waren offensichtlich schreckliche Fehler und würden wohl nicht
lange leben. Viele ihrer lebenswichtigen Organe befanden sich
an der Außenseite der Körper. Nieren, Därme, ein Herz. O diese
armen Babys!
»Das ist zum Weinen«, flüsterte Fang. Ich drehte mich zu ihm
um. Er betrachtete eine große Katze, so was Ähnliches wie ein
Serval oder Marguay. Ich hatte noch nie in den Laboren ein
echtes Tier gesehen. Gerade als ich mich fragte, was man mit
dieser Raubkatze tun würde, da wachte sie auf und

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