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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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mir. »Erst müssen
wir uns unterhalten, Maximum. Du und ich. Um der alten Zeiten
willen.«

I
ch stand stockstill. Auch die Augen des Vogelmädchens
waren vor Angst ganz groß. Kannte die Kleine Ari? Langsam
reichte ich ihr das wimmernde Bündel und drehte mich um.
    »Wieder da? Was machst du denn hier?«, fragte ich. »Ich
dachte, Dad hält dich an der kurzen Leine.«
Ari ballte die Fäuste.
Ich brauchte Zeit. Hinter mir gab ich mit der Hand das
Zeichen: Lauft weg! »Also, was ist inzwischen passiert, Ari?«,
fragte ich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. »Wer
hat für dich gesorgt, nachdem Jeb mit uns abgehauen ist?«
Seine Augen verengten sich. Ich sah, wie die Zähne länger
wurden. »Die Weißkittel. Mach dir deshalb keinen Kopf. Ich
war in guten Händen. In den besten. Auf mich hat jemand
aufgepasst.«
Ich verzog das Gesicht und wunderte mich. »Ari, hat Jeb ihnen
erlaubt, dich zu einem Eraser zu machen, oder hat jemand das
getan, während er weg war?«
Aris muskelbepackter Körper zitterte vor Wut. »Was geht dich
das an? Du bist so perfekt. Das einzige erfolgreiche
Rekombinant-Modell. Und ich bin ein Niemand, erinnerst du
dich? Ich bin der Junge, den man vergessen hat.«
Trotz allem, trotz der Tatsache, dass ich ihm wegen dem, was
er Fang angetan hatte, liebend gern die Zähne eingeschlagen
hätte, tat mir Ari ein bisschen leid. Es stimmte – seit wir die
Schule verlassen hatten, hatte ich nie wieder einen Gedanken an
ihn verschwendet. Ich hatte nie darüber nachgedacht, warum
sein Vater Jeb ihn zurückgelassen hatte oder was mit ihm
geschehen war.
»Jemand hat schreckliche Dinge mit dir gemacht, weil Jeb
nicht da war, um dich zu beschützen«, sagte ich.
»Halt die Klappe!«, sagte er wütend. »Du hast keinen blassen
Schimmer! Du bist so blöd wie Affenscheiße!«
»Vielleicht wollte jemand sehen, ob Eraser länger leben, wenn
man sie nicht im Säuglingsalter mutiert«, fuhr ich fort. Jetzt
zitterte Ari. Seine Hände zuckten krampfhaft. »Du warst drei
Jahre alt. Dann haben sie dir die DNA eingepflanzt, um einen
Supereraser zu machen. Richtig?«
Unvermittelt holte Ari aus und traf mich trotz meiner
superschnellen Reflexe so hart an der Wange, dass ich mich um
die eigene Achse drehte und gegen die raue Tunnelmauer flog.
Irgendein schmieriges Zeug blieb auf meinem Gesicht kleben.
Ich holte tief Luft und akzeptierte, dass er mich jetzt in Grund
und Boden schlagen würde. Der alte Jeb, eindeutig ein Agent
des Teufels, hatte uns die nützliche Kunst des Straßenkampfes
beigebracht. Nie fair kämpfen – sonst kannst du nie gewinnen.
Setze jeden schmutzigen Trick ein, den du kennst. Rechne mit
Schmerzen. Rechne damit, dass man dir wehtut. Wenn die
Schmerzen dich überraschen, hast du verloren.
Langsam drehte ich mich zu Ari um. »In der richtigen Welt
wärst du jetzt in der zweiten Schulklasse«, sagte ich und
schmeckte Blut im Mund. »Wenn Jeb dich beschützt hätte.«
»In der richtigen Welt hätte man dich getötet, weil du so eine
widerliche Mutantenmissgeburt bist.«
Jetzt hatten wir die Handschuhe ausgezogen. »Und du bist ein
… was? « , fragte ich Ari gespielt höflich. »Kapier doch, Ari, du
bist nur ein großer behaarter Siebenjähriger. Du siehst viel mehr
wie eine Mutantenmissgeburt aus als ich. Und dein eigener
Vater hat das zugelassen!«
»Halt’s Maul!«, brüllte Ari außer sich vor Wut.
Ich konnte nicht anders – eine Sekunde lang tat er mir leid.
Aber nur eine einzige Sekunde lang.
»Ja, Ari, so ist das«, sagte ich betont gelassen. Dann stürzte
ich vor und versetzte ihm einen Tritt mit der Fußkante gegen die
Brust, der jedem normalen Mann alle Rippen gebrochen hätte.
Ari taumelte nur.
Er taumelte nur einen halben Schritt zurück, nicht mal einen
ganzen.
Wieder landete er bei mir einen Fausthieb. Ich sah Kreise und
Sterne. Er hatte mich in den Magen getroffen. Mein Gott, er war
so stark wie ein Paar Ochsen. Das ist doch stark, oder?
»Du bist totes Fleisch«, erklärte Ari. »Und das meine ich
buchstäblich.«
Dann stürzte er sich auf mich, die Klauen voraus – und dann
rutschte er aus.
Er rutschte mit der Stiefelsohle auf dem schleimigen
Tunnelboden aus und fiel auf den Rücken. Er knallte so hart auf,
dass ich hörte, wie ihm die Luft herausgepresst wurde.
» Schaff sie hier raus! « , brüllte ich Fang zu. Dann warf ich
mich mit meinem ganzen Gewicht auf Ari.
Ich hörte mein Herz und spürte den Adrenalinstoß in meinen

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