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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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blinzelte
verschlafen. Dann drehte sie sich auf die Seite und schlief
weiter.
    Ich schluckte. Dieses Tier hatte Menschenaugen! Und als ich
die Pfoten genauer betrachtete, sah ich menschenähnliche Finger
unter den einziehbaren Krallen. O mein Gott!
    Ich schaute auf. Angel las die Karte, die an einem anderen
kleinen Käfig angebracht war. Das hundeähnliche Wesen
zappelte im Schlaf. »Hallo, Hündchen«, flüsterte Angel. »Hallo,
du siehst aus wie Toto aus dem Zauberer von Oz. «
    Ich ging zu Nudge, die wie erstarrt vor einem Käfig stand. Ich
schaute hinein.
Das Ding hatte Flügel.
Ich fing Fangs Blick auf, und er kam zu uns. Als er das
Vogelkind sah, seufzte er und schüttelte den Kopf. Ich sah
tatsächlich Trauer und Zärtlichkeit in seinen Augen. Am liebsten
hätte ich Fang umarmt, aber das tat ich natürlich nicht.
»Du weißt, dass wir nicht alle retten können«, sagte er leise.
»Aber angeblich rette ich doch die ganze Welt, erinnerst du
dich?«, flüsterte ich zurück. »Also, dann fange ich mit denen
hier an.«
Gut so, Max, sagte die Stimme. Das ist der Unterschied
zwischen dir und Fang.
Wage ja nicht, etwas gegen Fang zu sagen, dachte ich. Normalerweise hat er Recht. Und wahrscheinlich hat er hier
auch Recht.
Ist es wichtig, Recht zu haben, oder ist es wichtig, das Richtige
zu tun? Das ist eine der schwierigsten Lektionen, die man im
Leben lernen muss.
Okay, was auch immer. Ich habe jetzt zu tun.
»Fangt an, die Schlösser aufzumachen«, flüsterte ich Iggy zu.
Dieser gab die Anweisung an den Gasman weiter und so weiter.
Ich öffnete einen Käfig und rüttelte das Geschöpf darin
behutsam wach. »Du kannst gleich weglaufen«, sagte ich. »Wir
holen dich hier raus.« Das arme Baby blickte mich völlig
verständnislos an.
Mehrere dieser Eingesperrten waren jetzt wach und drückten
sich gegen die Käfigstangen. Dabei stießen sie merkwürdige
Laute aus, wie ich sie noch nie zuvor gehört hatte. Wir machten
so schnell wir konnten und rissen die Türen auf. Schließlich
waren die meisten Gefangenen frei. Sie standen herum und
schauten mit einer Mischung aus Angst und Verwirrung zur Tür.
In einem Käfig war ein Kind, das die Stangen umklammerte.
Die feinen Züge deuteten darauf hin, dass es wohl ein Mädchen
war. Die Kleine hatte Flügel – ich konnte sie zusammengefaltet
an den Seiten sehen. Sie war älter als das andere Kind mit
Flügeln, das wir gesehen hatten.
Schnell öffnete ich ihren Käfig. Doch dann machte ich einen
Satz nach hinten, als ich eine Stimme hörte.
»Wer bist du? Warum tust du das?«, flüsterte sie.
»Kinder gehören nicht in Käfige«, erklärte ich ihr. Dann rief
ich laut: »Okay, Leute. Nichts wie raus aus diesem Laden.«

H
ier entlang«, sagte Nudge und bemühte sich, die Mutanten
aus dem Labor zusammenzuhalten. »Keine Angst.«
    »Ich höre Stimmen«, sagte Iggy. »Ein bisschen Angst wär
besser. Oder große Angst.«
»Los, schneller!«, befahl ich. Mein Herz klopfte schnell – was
tat ich? Wollte ich für alle diese Kinder sorgen? Ich schaffte das
kaum für meine eigene Familie.
Morgen würde ich darüber nachdenken.
»Nudge! Fang! Angel!«, rief ich. »Raus, raus, raus!«
Sie liefen an mir vorbei und trieben die anderen dabei an.
Dann hatten wir die erste Tür geschafft und rannten über den
dicken Teppich zur zweiten Tür. »Die Treppe rauf!«
Ich konnte nicht so gut hören wie Iggy, aber ich spürte
deutlich, dass unsere Befreiungsgruppe schon bald entdeckt
werden würde. Und das würde übel werden.
Plane voraus, Max. Denk es durch. Benutze deinen Kopf.
Ja, Stimme. Okay, erst Treppe, dann Kanalisation – ich schob
die anderen praktisch die Stufen hinauf. Eins, zwei, drei … Ein
Mutantenkind drehte durch und rollte sich wimmernd zu einem
Ball zusammen. Ich nahm es unter den Arm und kletterte weiter,
zwei Stufen auf einmal. In Gedanken sah ich die Route, die wir
nehmen mussten.
Vor mir stieß Fang die letzte Tür auf, die in den Tunnel führte.
Schnell drängten wir uns hinter ihm hinaus. Nach der frischen,
kühlen Luft schlug uns jetzt die feuchtwarme, stinkende des
Tunnels entgegen. Ich rümpfte die Nase.
»Wo sind wir?«, fragte das Vogelmädchen, das wir befreit
hatten. Sie sah wie ungefähr zehn Jahre alt aus und war eine der
wenigen, die sprechen konnten.
»Kanalisationssystem unter einer großen Stadt«, erklärte ich
kurz. »Auf dem Weg zu frischer Luft und Sonnenlicht.«
»Aber jetzt noch nicht!«, zischte Ari hinter

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