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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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wer auch immer die Buffaloes waren.
Wahrscheinlich die Mannschaft der University of Colorado.
    Mitten aus dem Nichts kam mir ein Gedanke, der mich nicht
mehr losließ.
Max war fast den ganzen Tag in ihrem Zimmer gewesen, seit
dem Frühstück. Ich machte mir Sorgen, dass vielleicht
irgendetwas nicht in Ordnung war.
Wahrscheinlich vermisste sie wieder einmal Oz, dachte ich.
Wir alle vermissten ihn. Er war so ein großartiger Junge
gewesen, und er hatte solch ein großes Potenzial gehabt. Jedes
Mal, wenn ich an Oz dachte, wurde ich selbst ganz traurig.
Max’ Zimmer lag oben und ging nach Südosten. Es hatte einen
ganz besonderen Ausblick auf den Steinbruch, den See und die
Wälder.
Ich schlich auf Zehenspitzen nach oben.
An der Tür meinte ich, sie stöhnen zu hören. Was hat das nun
wieder zu bedeuten? Was ist los?
Wir alle litten unter nächtlichen Alpträumen und schraken aus
dem Schlaf. Posttraumatische Stresserscheinungen, die einfach
nicht aufhören wollten. Die bildhaften Szenen aus dem Hospital
und der Schule suchten uns immer noch heim. Sie würden uns
verfolgen bis ans Ende unserer Tage.
»Max?«, rief ich leise. »Alles in Ordnung mit dir, Süße?«
Sie antwortete nicht. Also öffnete ich ihre Tür einen Spaltbreit
und spähte ins Zimmer. Ich entspannte mich, als ich Max im
Bett liegen sah, unter einem Berg weicher Decken. Sie streckte
eine Hand nach mir aus und winkte.
»Frannie, komm rein. Bitte, Mama. Ich muss mit dir reden.«
»Schon gut, Kleines, ich bin ja da.« Ich schloss die Tür hinter
mir und ging zu ihr.
Ich sah, dass Max’ Gesicht gerötet war. Sie schwitzte. Und
dann bemerkte ich zu meinem Entsetzen Blut an ihrer
ausgestreckten Hand!
»Ich brauche deine Hilfe, Frannie! Ich brauche dich ganz
dringend!«
Ich unterdrückte meine aufkeimende Angst und durchquerte
das Zimmer. Ich zog einen Stuhl neben das Bett und setzte mich
zu ihr. »Ich bin da, Max.«
Ich legte meine Hand auf ihre Stirn. Sie war ungewöhnlich
heiß. Ihre langen Haare waren matt und feucht.
Die Ärztin in mir erwachte und übernahm das Kommando.
»Liebes, was ist denn los mit dir? Wie fühlst du dich? Wie
lange hast du dieses Fieber schon? Warum hast du nicht vorher
etwas gesagt? Rede mit mir, Max.«
»Ich bin nicht wirklich krank, Frannie. Ich habe nur sehr
angestrengt arbeiten müssen.«
Ich muss sie völlig verblüfft angestarrt haben.
»Arbeiten«, wiederholte sie. »Ich hatte Wehen. Ich habe
Babys bekommen. Es war sehr anstrengend.«
Ich riss die Augen auf, als mir endlich dämmerte, wovon sie
sprach. Ich glaube, ich bin fast in Ohnmacht gefallen. »Oh,
Max! Warum hast du mir denn nichts gesagt? Max, Süße! O
Gott, Max! O Gott!«
Sie zuckte die Schultern. »Ich wollte allein sein, Frannie. Aber
ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist. Nur wir beiden
Frauen.«
»Nur wir beide«, versprach ich ihr. »Es bleibt unter uns.«
Und dann starrte ich auf ein Wunder, wie es die Welt noch
nicht gesehen hatte. Damit hatte ich nun wirklich nicht
gerechnet. Mein Gott! An Max’ Leib gekuschelt, in ihren
Armbeugen, lagen zwei wunderschöne große Eier. Menschliche
Eier! O Max!
Die Eier waren relativ groß und besaßen elfenbeinweiße
Schalen mit einem perlmuttartigen pinkfarbenen Schimmer. Sie
waren drei bis vier Pfund schwer, und der Anblick machte mich
ganz schwach vor Zärtlichkeit.
Ich stellte mir Max’ kostbare Babys im Innern der Eier vor, die
Arme und Beine in Fötalposition zusammengelegt, die Flügel
auf dem Rücken verschränkt … zwei wunderschöne Babys mit
Flügeln.
»Du wirst Mutter«, flüsterte ich andächtig. »Oh, das ist einfach
wunderbar, Max!« Dann fing ich an zu schluchzen vor Glück.
»Sie sind von Ozymandias.« Max flüsterte immer noch. »Ich
muss sie warm halten. Ich weiß nicht, woher ich es weiß, aber
ich muss sie warm halten. Oh, wie sehr ich mir wünschte, Oz
wäre da und könnte sie sehen!«
Ich streckte die Hand nach ihr aus und nahm sie sanft in den
Arm. Ich hielt sie fest und sagte leise ihren Namen. Ich spürte,
wie Tränen über meine Wangen liefen.
Max’ Gesicht war so voller Freude und Hoffnung, so
strahlend, und schließlich flüsterte sie: »Sind sie nicht die
wunderschönsten Dinge überhaupt? Ist das Leben manchmal
nicht ganz wunderbar?
Okay, du kannst es jetzt den anderen Kindern sagen und Kit.
Es wird sie umhauen, nicht wahr? Ich werde Mutter!«
    Im Verlauf der nächsten paar Wochen lernte Max zum ersten
Mal in ihrem Leben eine richtige

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