Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
Vom Netzwerk:
die Tür schob. Sie
waren draußen!
Um sie herum herrschte das reine Chaos. Polizisten eilten auf
den Eingang der Tiefgarage zu. Die Explosion hatte die gewünschte Wirkung erzielt. Dunkle Rauchwolken stiegen nach
oben.
Ein junger Polizist kam auf sie zugerannt, unsicher, was er tun
sollte. »Wir sind verletzt«, sagte Nordeschenko. »Schauen Sie.«
Als sich der Polizist vorbeugte, hielt Nordeschenko ihm die
Mündung seiner Heckler an die Brust und drückte ab. Stöhnend
brach der junge Mann zusammen.
Vor ihnen quietschten die Reifen eines schwarzen Bronco. Die
hintere Tür wurde aufgestoßen, und Nordeschenko, Cavello und
Reichardt sprangen geduckt hinein.
Nezzi saß am Steuer. Ohne überhaupt richtig gestanden zu
haben, preschte der Bronco weiter.
Ein Lieferwagen hinter ihnen fuhr los und blieb plötzlich
mitten auf der Straße stehen. Eventuelle Verfolger waren
blockiert.
Die Ampel an der Kreuzung war grün. Nezzi bog auf die St.
James Plaza, jagte zwei Blocks weiter bis über den Chatham
Square, fuhr nach rechts über die Catherine Street nach Chinatown hinein und wieder nach rechts auf die Henry Street, wo er
in einer Parklücke hielt.
Nordeschenko, der immer noch Cavello deckte, sprang aus
dem Wagen, riss die Schiebetür eines blauen Minivans auf und
schob Cavello hinein. Er selbst setzte sich ans Steuer. Reichardt
und Nezzi stiegen auf der anderen Straßenseite in einen beigefarbenen Acura. Nordeschenko winkte zum Abschied.
Zum ersten Mal, seit das Chaos ausgebrochen war, spürte
Nordeschenko so etwas wie Optimismus. Niemand folgte ihnen.
Niemand schoss auf sie.
Die beiden Fahrzeuge setzten sich in Bewegung.
Einen Block weiter rasten drei Polizeiwagen mit Blaulicht in
der entgegengesetzten Richtung an ihnen vorbei. Nordeschenko
gestattete sich ein Lächeln. Eines Tages würde man ein Expertengutachten über diese Flucht erstellen.
»Haben wir’s geschafft?«, fragte Dominic Cavello hinter ihm
und hob den Kopf.
»Für den Moment ja«, antwortete Nordeschenko. »Jetzt müssen wir dich nur noch von dieser Insel runterschaffen.«
Ich rannte nach draußen und konnte nur hilflos mit ansehen, wie
der schwarze Bronco losbrauste. Es gab keine Möglichkeit, ihn
aufzuhalten. Er bog um die Ecke, verschmolz mit dem Verkehr
und verschwand.
Jeder Muskel meines Körpers schien zu schrumpfen und
seinen Dienst zu versagen. Noch nie in meinem Leben hatte ich
mich so nutzlos gefühlt. Zwei Polizeiwagen rasten hinterher,
mussten sich an einem Lieferwagen vorbeiquetschen, der die
Straße blockierte. Aber es war zu spät. Ich rannte ins Gericht
zurück und hielt einem verblüfften Polizisten meinen Dienstausweis vor die Nase, als ich zu seinem Funkgerät griff. »Hier
ist Special Agent Nicholas Pellisante vom FBI. Dominic Cavello
ist gerade aus dem Gerichtsgebäude am Foley Square geflohen.
Er fährt in einem schwarzen Bronco mit unbekanntem Kennzeichen auf der Worth Street nach Osten Richtung Chinatown. Die
Verdächtigen haben das Feuer eröffnet, es gibt mehrere Verletzte.«
Ein Polizist lag tot auf dem Bürgersteig. Er konnte nicht älter
als fünfundzwanzig sein. Besucher des Gerichts rannten
erschreckt nach draußen. Die meisten hielten die Hände vors
Gesicht. Wollten sie verbergen, wie schockiert sie waren?
Ich rannte wieder hinein. Sanitäter kümmerten sich bereits um
eine der am Boden liegenden Wachen. Meacham, der Captain,
war auch da, aschfahl im Gesicht. Die Gerüchteküche unter den
Polizisten brodelte bereits.
Ich spürte den Drang, das Funkgerät gegen die Wand zu
schmettern.
Ich wusste nicht, wo ich sonst hingehen sollte außer zurück in
den Sicherheitsraum. Special Agent Michael Doud war vor Ort
für die Sicherheitsmannschaft des FBI zuständig, und er spielte
bereits die Bänder von der blutigen Szene im Fahrstuhl zurück.
»Ich habe das Fluchtauto gesehen«, berichtete ich. »Schwarzer
Bronco, das Kennzeichen konnte ich nicht erkennen. Zwei
Marshals wurden draußen erschossen.«
Doud atmete tief durch. »Ich bin mit dem Büro des Bürgermeisters verbunden. Und dem Polizeichef. Alle Tunnel und
Brücken, die aus Manhattan rausführen, werden gesperrt. Es
wurde höchste Alarmstufe verhängt. Es dürfte unmöglich sein,
dass sie von der Insel verschwinden.«
»Darauf würde ich nicht wetten«, meinte ich und biss die
Zähne aufeinander.
Ich setzte mich und knallte mit der Faust auf den Tisch. Plötzlich spürte ich, wie alle Kraft aus meinem Körper zu weichen
schien. Was

Weitere Kostenlose Bücher