Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
würde er jetzt sein Muster ändern. Ich bezweifelte es. Er liebte sein Leben, seine Kreation zu sehr.
    Ich folgte dem Ungeheuer in Menschengestalt durch dunkle, verlassene Straßen im Südwesten von Durham. Das Blut pulsierte laut in meinem Kopf. Ich konnte sonst nicht viel hören. Solange Davey Sikes auf den Nebenstraßen blieb, fuhr ich mit ausgeschalteten Scheinwerfern. Vielleicht wollte er bloß Zigaretten und Bier holen.
    Ich glaubte, ich hätte endlich herausbekommen, was 1981 geschehen war, hätte vermutlich den Mord an dem Goldpaar aufgeklärt, der damals hier und in Chapel Hill die Universitätsgemeinde schockiert hatte. Will Rudolph hatte die gewalttätigen Sexualmorde als Student geplant und begangen. Er hatte Roe Tierney »geliebt«, aber sie hatte sich für Footballstars interessiert. Detective Davey Sikes hatte Rudolph bei der anschließenden Polizeiermittlung kennengelernt und verhört.
    An einem gewissen Punkt hatte er damit angefangen, die eigenen finsteren, verbotenen Geheimnisse mit dem brillanten Medizinstudenten zu teilen. Sie hatten übereinander Bescheid gewußt. Hatten es gespürt, gewittert. Beide hatten das verzweifelte Bedürfnis, ihr geheimes Verlangen mit jemandem zu teilen. Plötzlich hatten sie einander. Zwillingsbildung.
    Jetzt hatte ich seinen einzigen Freund getötet. Wollte Davey Sikes mich deshalb töten? Wußte er, daß ich hinter ihm her war? Was dachte er in diesem Augenblick? Ich wollte ihn nicht nur fassen, ich mußte auch seine Gedanken einfangen. Casanova bog auf die Interstate 40 ein und fuhr nach Süden. Nach den leuchtenden Schildern in Weiß auf Orange fuhr er Richtung Garner und McCullers. Auf der Interstate war relativ dichter Verkehr, und ich konnte ihm in einem sicheren Pulk aus fünf anderen Autos folgen. So weit, so gut. Detective gegen Detective. Er bog bei der Ausfahrt 35 ab, deutlich beschildert als Ausfahrt nach McCullers. Er war etwa fünfzig Kilometer gefahren. Es war kurz vor halb zwölf. Bald war Geisterstunde. Ich würde ihn heute nacht zur Strecke bringen, ganz gleich, was kam. Das hatte ich noch nie getan, nicht in meiner ganzen Zeit bei der Mordkommission in Washington. Dieses Mal nahm ich es persönlich.
117. Kapitel
    Etwa einen Kilometer nach der Ausfahrtrampe der Interstate scherte ein Ford-Lieferwagen aus einer versteckten Einfahrt aus. Das kam unerwartet, war aber ein Glücksfall für mich. Der stumpfrote Lieferwagen setzte sich zwischen Sikes und mich, bot mir etwas Deckung. Nicht viel, aber für ein paar weitere Kilometer reichte es.
    Der Cressida bog schließlich drei Kilometer außerhalb von McCullers von der Hauptstraße ab. Sikes parkte auf dem vollen Parkplatz einer Bar namens Sports Page Pub. Es war unwahrscheinlich, daß ein Auto mehr auffiel.
    Das hatte ihn als erstes verraten. Deshalb hatte sogar Kyle Craig auf meiner Liste der Verdächtigen gestanden. Casanova schien zu wissen, was die Polizei unternehmen würde, ehe sie es unternahm. Er hatte vermutlich etliche Frauen in seiner Rolle als Polizist entfuhrt. Detective Davey Sikes! Er war an jenem Nachmittag auf der Straße in Chapel Hill in eine professionelle Schießstellung gegangen. Ich wußte, er war ein Cop.
    Als ich die Zeitungsartikel über den Mord an dem Goldpaar durchging, war ich auf seinen Namen gestoßen. Sikes war ein junger Cop im Ermittlungsteam gewesen. Er hatte einen Studenten namens Will Rudolph verhört, aber er hatte es uns gegenüber nie erwähnt, hatte nie gesagt, daß er Will Rudolph 1981 kennengelernt hatte.
    Ich fuhr am Sports Page Pub vorbei und hielt gleich nach der nächsten Kurve am Straßenrand. Ich stieg aus und ging eilig zur Bar zurück. Ich sah gerade noch, wie Davey Sikes die Straße zu Fuß überquerte.
    Casanova ging mit den Händen in den Taschen eine Nebenstraße entlang. Er sah aus, als gehörte er in diese Kleinstadt. Hast du die Betäubungspistole in einer dieser tiefen Taschen, Sportsfreund? Spürst du jetzt das vertraute, brennende Jucken? Ist der Nervenkitzel wieder da?
    Ich folgte Sikes auf ein mit Kiefern bestandenes Grundstück. Er wurde jetzt schneller. Für einen kräftigen Mann war er schnell. Er konnte mich jetzt abhängen. Dann war in der friedlichen Gegend ein Leben in Gefahr. Eine weitere Scootchie Cross. Eine weitere Kate McTiernan. Ich dachte an Kates Worte: Treib ihm einen Pfahl durchs Herz, Alex.
    Ich nahm die Neun-Millimeter-Glock aus der Halfter. Leicht. Effektiv. Halbautomatisch. Zwölf tödliche Schüsse. Ich biß die

Weitere Kostenlose Bücher