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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Und dann wurde ich in einer einzigen Zeitungszeile fündig. Der Name stand in einem Artikel, der auf den Mittelseiten der Zeitung von Durham versteckt war. Ich fand ihn trotzdem. Ich hatte den vertrauten Namen in dem Zeitungsartikel lange angestarrt. Ich dachte an etwas, was mir bei der Schießerei in Chapel Hill aufgefallen war. Ich dachte an die »perfekten Verbrechen«. Jetzt paßte für mich alles zusammen. Spiel, Satz und Sieg, Bingo! Casanova hatte nur einmal einen Fehler gemacht. Doch ich hatte das mit eigenen Augen gesehen. Der Name in dem Zeitungsartikel war die Bestätigung. Er brachte Will Rudolph und Casanova zum ersten Mal in Verbindung. Das erklärte mir auch, wie sie sich kennengelernt, warum sie miteinander gesprochen hatten. Casanova war zurechnungsfähig und für seine Taten voll verantwortlich. Er hatte jeden Schritt kaltblütig geplant. Das war das Erschreckendste und Ungewöhnlichste an der langen Verbrechensserie. Er wußte, was er tat. Er war ein Schleimscheißer, der sich dafür entschieden hatte, schöne junge Studentinnen in ihrer Blüte zu entführen. Er hatte aus freier Wahl vergewaltigt und immer wieder gemordet. Er war besessen von vollkommenen jungen Frauen, davon, sie zu lieben, wie er es nannte. Ich führte ein imaginäres Gespräch mit Casanova, während ich vor seinem Haus im Auto wartete. Ich konnte sein Gesicht so deutlich sehen wie die Zahlen auf dem Armaturenbrett.
    Du spürst überhaupt nichts, nicht wahr?
    O doch. Ich spüre ein Hochgefühl. Ich fühle mich ungeheuer high, wenn ich mir wieder eine Frau hole. Ich spüre verschiedene Grade von Erregung, Vorfreude,
    animalischer Lust. Ich spüre ein unglaubliches Freiheitsgefühl, das die meisten Menschen nie spüren werden. Aber keine Schuldgefühle?
    Ich konnte sehen, wie er dreckig grinste. Ich hatte dieses Grinsen schon einmal gesehen. Ich wußte, wer er war.
    Nichts, weshalb ich aufhören würde.
    Hast du als Junge je Zuwendung, je Liebe bekommen? Sie haben es versucht. Aber eigentlich war ich gar kein
    Junge. Ich kann m ich nicht daran erinnern, mich je wie ein Junge verhalten, wie ein Junge g edacht zu haben.
    Ich dachte wieder wie die Ungeheuer. Ich war der Drachentöter. Die Verantwortung war mir zuwider. Mir war auch der Teil von mir zuwider, der zum Ungeheuer wurde. Im Augenblick konnte ich nichts dagegen tun.
    Ich war vor Casanovas Haus in Durham. In meinem Herzen hämmerte die Furcht. Ich wartete dort vier Nächte lang. Kein Partner. Keine Verstärkung.
    Überhaupt kein Problem. Ich konnte so geduldig sein wie er. Jetzt war ich auf der Jagd.
116. Kapitol
    Ich atmete heftig und tief ein und fühlte mich ein bißchen schwindlig im Kopf. Da war er!
    Casanova verließ das Haus. Ich beobachtete sein Gesicht, beobachtete seine Körpersprache. Er war selbstbewußt, seiner selbst sehr sicher.
    Detective Davey Sikes schlenderte in der vierten Nacht kurz nach elf zu seinem Auto. Er war ein kräftiger Mann, athletisch. Er trug Jeans, einen dunklen Anorak, schwarze Sportstiefel. Sikes stieg in einen zehn bis zwölf Jahre alten Toyota Cressida, der in seiner Garage stand.
    Die Limousine mußte sein Streifenwagen sein, sein anonymes Entführungsfahrzeug.
    »Perfekte Verbrechen.« Davey Sikes hatte eindeutig das Know-how. Er war ein auf den Fall angesetzter Kriminalpolizist, seit über einem Dutzend Jahren. Er hatte gewußt, daß das FBI gegen jeden Ortspolizisten ermitteln würde, wenn es in den Fall einstieg. Er war mit perfekten Alibis darauf vorbereitet gewesen. Er hatte sogar das Datum einer Entführung geändert, um zu beweisen, daß er damals nicht in der Stadt gewesen war.
    Ich fragte mich, ob Sikes es jetzt wagen würde, eine weitere Frau zu entführen. War er schon auf der Pirsch gewesen? Was empfand er jetzt? Was dachte er in diesem Augenblick, fragte ich mich, als der dunkle Toyota rückwärts aus der Einfahrt in dem Vorort von Durham stieß. Fehlte ihm Rudolph? Würde er ihr Spiel fortsetzen, würde er jetzt vielleicht aufhören? Konnte er aufhören? Ich wollte ihn unbedingt fassen. Sampson hatte am Anfang gesagt, ich nähme den Fall zu persönlich. Er hatte recht gehabt. Ich hatte noch nie einen Fall so persönlich genommen, nicht einmal annähernd.
    Ich versuchte, so zu denken, wie er denken mochte. Ich versuchte, in seinen Rhythmus zu kommen. Ich hatte den Verdacht, er habe sich schon ein Opfer ausgesucht, auch wenn er es nicht wagte, die Frau zu entführen. War es wieder eine kluge, schöne Studentin? Vielleicht

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