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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Damals wurde sogar ein Beamter der Mordkommission von dem Fall abgezogen. Jetzt ist ein kleines Mädchen tot. Sechs Jahre alt.«
    »Es handelt sich aber um eine sehr große Sache, Alex«, sagte der Commissioner. Er hatte schneeweißes Haar. Sein Gesicht war leuchtend rot, wenn er wütend oder verstört war. Wir kannten uns schon ziemlich lange. Für gewöhnlich kamen wir halbwegs gut miteinander aus. Diesmal wahrscheinlich nicht.
    »Sagen Sie dem FBI, dass ich für diesen Jack-und-Jill-Mist nicht freigestellt werden kann. Ich rufe Kyle an und bringe es ihm schonend bei. Kyle wird’s schon verstehen. Wie gesagt, arbeite ich hier im Southeast an mehreren Mordfällen. Auch hier sterben Menschen. Wir haben unsere eigenen Fälle – und es sind gewichtige Fälle.«
    »Lassen Sie mich eine Frage stellen, Alex«, sagte der Commissioner und lächelte freundlich, wobei er eine Menge wunderschöne weiße Jacketkronen sehen ließ. Ich hätte Gershwin darauf spielen können. Vielleicht sogar einen Song von Little Richard, hätte ich kräftig in die Tasten gehauen. Das hätte mich wahrscheinlich mehr befriedigt.
    »Wollen Sie weiterhin als Polizist arbeiten?«, fragte er.
    Das traf und tat weh. Es war der Schlag eines Amateurs, aber ein ziemlich gekonnter.
    »Ich möchte ein guter Cop sein«, erwiderte ich. »Ich will Gutes tun, wenn möglich. Wie immer. Es hat sich nichts geändert.«
    »Das ist genau die richtige Antwort«, sagte der Commissioner, als wäre ich ein Kind, das seine Belehrung brauchte. »Sie sind bei der Jack-und-Jill-Ermittlung dabei. Das wurde von höchster Stelle entschieden. Sie haben mit dieser Art von Morden Erfahrung – und mit geisteskranken Psychopathen. Ab sofort sind Sie offiziell von allen anderen Fällen abgezogen. Sie müssen jetzt ein sehr guter Polizist sein, Alex. Das FBI ist so gut wie sicher, dass Jack und Jill wieder töten werden.«
    Der Meinung war ich auch.
    Und was den Sojourner-Truth-Killer betraf, hatte ich das gleiche Gefühl.
16.
    Ich wehrte mich noch einen Tag gegen den einzigartigen Charme des Jack-und-Jill-Falles. Na ja, einen halben Tag. Ich bemühte mich, während meiner Wache im Southeast noch ein paar Dinge zu klären. Ich war wütend auf Clouser und Pittman.
    Shanelle Green hatte sterben müssen, weil so wenige Beamte auf Schneid-ihn-ab-Chucky angesetzt worden waren und weil sie nicht mit Alvin Jackson hatten reden wollen. Die ganze Scheißgeschichte hatte mit Rassismus zu tun. Da führte kein Weg dran vorbei. Und deshalb war ich wütend und traurig zugleich.
    Ich kam früh nach Hause und verbrachte den Abend mit Nana und den Kindern. Ich wollte mir sicher sein, dass es ihnen nach dem Mord an der Sojourner Truth gut ging. Wenigstens war diese Horrorgeschichte aufgeklärt. Aber ich war immer noch nicht über den Mord an einem Kind hinweg. Aus sehr vielen Gründen wurde ich nicht damit fertig.
    Ungefähr eine halbe Stunde lang erteilte ich Damon und Jannie die wöchentliche Boxlektion im Keller. Ich muss es Damon hoch anrechnen, dass er sich nie darüber beschwerte, dass der Unterricht auch seine Schwester mit einschloss. Damon zog einfach seine Handschuhe an und legte los.
    Die Kinder werden zähe kleine Kämpfer, aber noch wichtiger war es mir, dass sie lernten, wann sie nicht kämpfen sollten. In der Schule legen sich nicht viele Kids mit Jannie und Damon an, aber das kommt hauptsächlich daher, dass sie nette Kinder sind und wissen, wie man gut mit den anderen auskommt.
    »Achte auf deine Fußarbeit, Damon«, sagte ich. »Du sollst kein Feuer austreten.«
    »Du sollst tanzen .« Diese kleine Gehässigkeit warf Jannie ihrem Bruder an den Kopf. »Stepp nach rechts. Zurück. Stepp. Stepp nach links.«
    »Gleich tanze ich Walzer für dich«, drohte Damon. Dann lachten beide wie die Verrückten.
    Einige Zeit später hockten wir oben vor der Glotze. Jannie verschränkte ihre kleinen Arme, verengte die braunen Augen zu Schlitzen und zeigte mir ein Hart-wie-Stahl-Gesicht. Ihre offizielle Schlafenszeit war gekommen, bei der ich mich auf keine Diskussionen einließ, aber diesmal protestierte sie.
    »Nein, Daddy«, sagte sie. »Deine Uhr geht vor. Nein. Neiiin.«
    »Doch, Jannie. Jaaa. Jaaa.« Ich blieb standhaft und behauptete mich gegen meine Rachegöttin. »Meine Uhr geht nach.«
    »Nein, Sir! Auf keinen Fall«, erklärte sie.
    »O doch! Kein Entkommen. Du hast verloren.«
    Der lange Arm des Gesetzes packte schließlich die Wiederholungstäterin. Ich hob Jannie von der Couch und

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