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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ein elektronisches Notizbuch. Frische Blumen in einer rosa Vase neben einer schwarzen Keramikschale mit ausländischen Münzen.

    Natalie blieb stehen und musterte ihn genau, beinahe so, als sähe sie ihn zum ersten Mal. »Sie sind sehr nett. Sie kommen mir vor, als wären Sie ein richtiger Mann. Erstklassige Ware, wie man so sagt. Sie sind ein netter Kerl, Scott Cookson, habe ich Recht?«
    »Eigentlich nicht«, wehrte er ab und verdrehte seine strahlendblauen Augen. Ein gewinnendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Das beherrschte er gut: eine Frau zu gewinnen – wenn nötig. Doch im Grunde war er sehr solide. Im Herzen war er Monogamist.
    »In Washington ist niemand richtig nett, stimmt’s? Nicht, nachdem man eine Zeit lang hier gewohnt hat«, sagte er und behielt sein Lächeln bei.
    »Ich glaube, da haben Sie Recht. Ja, ich würde sagen, das trifft es im Wesentlichen.« Natalie stieß ein schnaubendes Lachen aus; dann lachte sie aus vollem Hals. Über sich selbst? Er sah, dass sie ein wenig enttäuscht über seine Antwort war. Vielleicht wünschte – oder brauchte – sie etwas Echtes in ihrem Leben. Nun, er auch. So etwas wie das hier . Es war ungeheuer wichtig. Es war Geschichte. Und es passierte genau jetzt, genau hier in dieser Suite des Jefferson Hotels.
    Dieses unwiderstehliche, gefährliche Spiel, das er spielte, war sein Leben. Es war eine Sache von unermesslicher Bedeutung, und er fühlte sich ausgefüllt. Nein, er fühlte , zum ersten Mal seit Jahren.
    »Hallo, Scott Cookson. Haben wir Sie für eine Sekunde verloren?«
    »Nein, nein. Ich bin hier. Ich bin ein Jetzt-und-hier-Mensch.
    Ich habe nur den herrlichen Ausblick bewundert. Washington in den frühen Morgenstunden.«
    »Das ist unser Blick für den Rest der Nacht. Deiner und meiner.«
    Natalie tat den ersten Schritt. Das hatte er vorausgesehen.
    Deshalb erstaunte es ihn nicht. Er fühlte sich einfach nur bestätigt.
    Natalie trat von hinten dicht an ihn heran, legte ihre schlanken Arme um seine Brust. Ihre Armreife klirrten. Es war sehr angenehm. Sie war eine äußerst begehrenswerte Frau, beinahe überwältigend – und das wusste sie. Er spürte seine wachsende Erregung, spürte, wie er steif und hart wurde. Doch die Erregung war nur ein kleiner Kitzel im Vergleich zu seinen anderen Empfindungen. Außerdem konnte er seine sexuelle Erregung benutzen. Lass sie es fühlen. Sie soll dich anfassen.
    »Fühlst du dich auch wohl?«, fragte Natalie. Sie war tatsächlich nett, nicht wahr? Rücksichtsvoll, aufmerksam. Es war wirklich schade. Zu spät, den Plan zu ändern und ein anderes Opfer zu wählen. Dein Pech, Natalie.
    »Ich fühle mich sehr wohl, Natalie.«
    »Darf ich dir deine Krawatte abnehmen, obwohl sie sehr geschmackvoll ist?«
    »Ich finde, man sollte Krawatten überhaupt abschaffen«, er widerte er.
    »Nein, nein. Bei der Erstkommunion, bei Beerdigungen und Krönungen sind Krawatten unverzichtbar.«
    Natalie stand ganz nahe bei ihm. Sie war so entzückend, so behutsam verführerisch. Das machte es so traurig. Jack mochte sie mehr, als er geglaubt hätte. Früher war sie vermutlich eine schlichte Schöne aus dem Mittelwesten gewesen – und die spielte sie jetzt. Bei Daniel Fitzpatrick hatte Jack nur Abscheu und Ekel empfunden, doch heute Nacht fühlte er viel mehr:
    Schuld, Bedauern, Zweifel, Mitleid. Es war am schwierigsten, jemanden zu töten, der einem so nahe war.
    »Wie steht’s mit weißen Pima-Baumwollhemden? Bist du ein Weiße-Hemden-Mann?«, fragte Natalie.
    »Ich kann weiße Hemden nicht ausstehen. Die sind nur für Beerdigungen und Krönungen. Vielleicht noch für Wohltätigkeitsbälle.«
    »Da stimme ich dir tausendprozentig zu«, sagte Natalie und knöpfte langsam sein weißes Hemd auf. Er ließ ihren Fingern freien Lauf. Sie wanderten zu seinem Gürtel hinunter. Aufreizend. Natalie war eine Expertin auf diesem Gebiet. Dann rieb sie ihre Handfläche über seinen Hosenschlitz, ehe sie rasch die Hand wegzog.
    »Was ist mit hohen Absätzen?«, fragte sie.
    »Nun ja, bei den richtigen Anlässen und bei der richtigen Frau gefallen sie mir«, antwortete er. »Aber mir gefällt es genauso gut, wenn eine schöne Frau barfuß herumläuft.« »Wie nett. Der Frau die Wahl lassen. Das gefällt mir.« Sie streifte eine schwarze Abendsandalette ab und lachte über ihre Bemerkung. Die Wahl , ein Schuh an, ein Schuh aus. »Seidenkleider?«, flüsterte sie an seinem Hals. Jetzt war sein Glied steinhart. Er atmete schwer. Natalie ebenso.

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