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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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nicht. Aber was wird aus uns? Was wird mit uns geschehen? Was wird aus Jack und Jill?
    »Ich war nur in meinen Träumen im Cipriani«, gestand sie Sam. »Nur in meinen Träumen. Aber ich war sehr, sehr oft da.«
    »Ist das alles auch ein Traum, Affengesichtchen?«, fragte Sam. In diesem Moment war er ernst. Sara musste daran denken, wie kostbar jeder Augenblick war – und wie flüchtig. Insgeheim hatte sie sich ihr Leben lang nach einer so romantischen Erfahrung gesehnt.
    »Ich glaube, es ist ein Traum. Ja. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass es ein Traum ist. Bitte, weck mich nicht, Sam.«
    »Es ist kein Traum«, flüsterte Sam. »Ich liebe dich. Du bist die großartigste Frau, die ich je kennen gelernt habe. Ja, wirklich, Sara. Mit dir zusammen habe ich das Gefühl, jeden Tag im Cipriani zu sein. Bitte, glaub es mir, Affengesichtchen. Glaub an uns . Ich tue es.«
    Er umfing Sara von hinten und zog sie an sich. Sie genoss seinen Atem, den Duft seines Rasierwassers, seinen Geruch. Er bewegte sich wieder in ihr. Sie spürte, wie sie dahinschmolz. Sie liebte ihn – ja, ja, ja. Sie streichelte ihn überall, nahm ihn in Besitz. Nie im Leben hatte sie etwas annähernd Schönes, Überwältigendes empfunden.
    Sie glitt an seinem langen, kräftigen Glied auf und ab. Wie stark er war. Wie herrlich männlich. Jetzt konnte Sara sich nicht mehr zurückhalten, wollte es auch nicht. Sie erstickte beinahe an ihrer eigenen Leidenschaft.
    Sie hörte ihre Stimme. Sie schrie, hätte sich aber beinahe selbst nicht erkannt. Beide hatten sich in einem Rhythmus gefunden, der immer schneller wurde, je näher sie sich dem Punkt näherten, an dem sie eins wurden – Jack und Jill, Jack und Jill, Jack und Jill, Jack und Jill!
32.
    Ihr Märchen endete mit einem leisen, beinahe enttäuschenden Peng . Sara hatte das Gefühl, zurück auf die Erde zu stürzen, in der Luft zu wirbeln, von einer mächtigen Flutwelle mitgerissen zu werden. Montagmorgen bedeutete, wieder in die triste Arbeitswelt zurückzukehren, ins richtige Leben.
    Sara Rosen hatte seit vierzehn Jahren, nach dem Studium auf dem Hollins College in Virginia, in »normalen«, stinklangweiligen Jobs in und um Washington gearbeitet. Jetzt arbeitete sie tagsüber. Der Job war perfekt für ihre Zwecke, aber es war der trostloseste und langweiligste Job aller Zeiten.
    Morgens stand sie auf, um sich fertig zu machen. Sam und sie hatten sich Sonntagabend im Four Seasons getrennt. Sie vermisste ihn, vermisste seinen Humor, seine Berührungen – alles. Jeden Zentimeter.
    In diesen Gedanken hatte sie sich verloren: Zentimeter. Millimeter. Sams Kern. Seine ungeheure innere Kraft. Sie warf einen Blick auf die Leuchtziffern der Uhr auf dem Nachttisch und stöhnte laut. Viertel vor fünf. Verdammt. Sie war schon spät dran.
    Im Badezimmer hatte sie eine Yogaecke mit maßgeschneiderter Ledermatte. Keine Zeit für Yoga, obwohl ihr Körper und ihr Verstand sich schmerzlich nach Disziplin und Erleichterung sehnten.
    Sie duschte rasch und wusch sich das Haar. Dann zog sie ein marineblaues Kostüm von Brooks Brothers an, niedrige Pumps und eine Raymond-Weil-Uhr mit Lederarmband. Sie musste an diesem Morgen elegant, hellwach und frisch aussehen.
    Irgendwie schaffte sie es, immer so auszusehen. Sara, die frisch Gestärkte.
    Sie ging nach draußen, wo ein schmutziges gelbes Taxi mit wehender Abgasfahne bereits am Bürgersteig wartete. Der Wind heulte die K Street auf und ab.
    Um fünf Uhr zwanzig hielt das Taxi vor Saras Arbeitsstelle. Der Fahrer lächelte und sagte: »Eine berühmte Adresse, Lady. Sind Sie auch berühmt?«
    Sara bezahlte den Fahrer und ließ sich das Wechselgeld auf fünf Dollar zurückgeben. »Vielleicht werde ich es mal sein«, meinte sie. »Man kann nie wissen.«
    Sara Rosen stieg aus dem Taxi. Der kalte Dezemberwind blies ihr ins Gesicht. Das altehrwürdige Gebäude vor ihr wirkte im frühen Morgenlicht seltsam schön und eindrucksvoll. Es schien zu leuchten, ja aus seinem Innern zu erstrahlen.
    Sie zeigte ihren Ausweis. Der Sicherheitsbeamte ließ sie durch. Sara wechselte mit ihm noch eine scherzhafte Bemerkung über ihre Arbeitswut. Warum auch nicht? Sara Rosen arbeitete seit neun Jahren im Weißen Haus.

DRITTER TEIL
DER FOTOREPORTER
33.
    Der Fotoreporter war das letzte Teil im komplizierten Puzzle. Er war der letzte Mitspieler. Am 8. Dezember arbeitete er in San Francisco. Eigentlich spielte der Fotoreporter das Spiel in San Francisco. Genau genommen spielte er am äußeren

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