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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Fotoreporter schlenderte weiter, bis er sich hinter jenem Punkt befand, an dem die beiden Korridore sich kreuzten.
    Dort sah er die Phalanx der Leibwächter und Gratulanten. Rasch schoss er im Kopf ein Foto. Er erhaschte einen Blick auf Mr. Tanaka von der Nipray Corporation. Klick. Noch ein Foto.
    Sein Adrenalin strömte wie Lava aus dem Kilauea in Hawaii, wo er für Newsweek Fotos gemacht hatte. Adrenalin. Unvergleichlich. Er war süchtig nach dem Zeug.
    Jetzt konnte es jede Sekunde geschehen.
Jede Sekunde.
Jede Nanosekunde – die sich zu einer Sekunde so verhielt wie eine Sekunde zu dreißig Jahren, wie er wusste.
    Auf dem Fußboden des Flughafens gab es keine XMarkierungen, doch Kevin Hawkins kannte seinen Platz. Er hatte sich alles eingeprägt. Jeder kritische Winkel war in seinem geistigen Auge überdeutlich. Er sah alle Kreuzungspunkte vor sich.
    Jede Sekunde. Leben und Tod.
    Ebenso gut hätte man tatsächlich ein großes schwarzes X auf den Fußboden malen können.
Kevin Hawkins fühlte sich wie ein Gott.
So, jetzt geht’s los. Kameras geladen und schussbereit. Jemand wird hier sterben.
34.
    Als das halboffizielle Gefolge ungefähr vier Meter von der belebten Kreuzung der Korridore entfernt war, explodierte eine kleine Bombe und schickte eine grauschwarze Rauchwolke in Korridor A. Schreie durchschnitten die Luft wie heulende Sirenen.
    Die Bombe war in einem dunkelblauen Koffer gewesen, der neben dem Zeitungskiosk zurückgelassen worden war. Kevin Hawkins hatte den unschuldig aussehenden Koffer direkt vor ein Schild gestellt, das die Reisenden aufforderte: LASSEN SIE IHR GEPÄCK NIE AUS DEN AUGEN!
    Der ohrenbetäubende Knall und das plötzliche Chaos verwirrten die Leibwächter um Mr. Tanaka. Sie bewegten sich aufgeregt und ziellos und waren dadurch berechenbar. Selbst die besten Sicherheitsleute konnten überlistet werden, wenn man sie zwang zu improvisieren . Reisende und Flughafenpersonal schrien und suchten nach irgendeiner Deckung, die es nicht gab. Männer, Frauen und Kinder pressten sich auf den Fußboden, drückten die Gesichter gegen den kalten Marmor.
    Eine wirkliche Massenpanik kann man am besten auf einem großen Flughafen erleben, wo alle Menschen ohnehin am Abgrund der Urängste stehen.
    Zwei Leibwächter deckten den Aufsichtsratsvorsitzenden. Sie machten ihre Sache nicht schlecht, wie Hawkins sah.
Er schoss ein weiteres geistiges Foto und legte es für zukünftige Verwendung in seinem Archiv ab.
Es war erstklassiges Material, ungeheuer wertvoll. So reagierte ein Spitzenteam von Sicherheitsleuten unter den Bedingungen eines tatsächlichen Angriffs.
Schließlich beeilten sich die Leibwächter – wenn auch noch sichtlich unter Schock –, ihre »Schutzperson« aus der Gefahrenzone zu schaffen und in Sicherheit zu bringen. In den rauchigen, ausgebombten Korridor konnten sie unmöglich vordringen. Die Sicherheitsleute beschlossen zurückzuweichen – eine andere Wahl hatten sie nicht. Kevin Hawkins war sicher, dass sie es nur mit erheblichen Schwierigkeiten schaffen konnten.
Sie schleppten Mr. Tanaka mit sich, als wäre er eine große, hässliche Marionette – was er im Grunde ja auch war. Sie trugen ihn buchstäblich, diesen bedeutenden Geschäftsmann, indem sie ihn unter den Armen hielten, dass seine Füße mehrmals vom Boden abhoben.
Gedankenfoto: Teure schwarze Slipper mit Troddeln schleifen über Marmorboden.
Die gut ausgebildeten Leibwächter hatten ein Ziel : die zu schützende Person aus der Gefahrenzone zu schaffen. Der Fotoreporter ließ ihnen zehn Meter Vorsprung, ehe er auf den Auslöser für die nächste Bombe drückte. Den Auslöser trug er in der Schultertasche mit der Kameraausrüstung. So einfach war das. Die besten Pläne waren knopfdruck-einfach. Wie eine Kamera. Wie eine Kamera, die ein Kind bedienen konnte. Der zweite Koffer, den er auf dem Korridor neben der Herrentoilette abgestellt hatte, explodierte wie der erste, aber mit doppelter Lautstärke und einem doppelt so grellen Lichtblitz. Die Bombe richtete auch doppelt so viel Schaden an. Es war, als hätte man ein unsichtbares Geschoss direkt ins Zentrum des Flughafens gejagt.
Die Zerstörung erfolgte unmittelbar – und sie war verheerend. Leichen und Körperteile flogen in sämtliche Richtungen. Tanaka überlebte nicht. Auch keiner der vier eifrigen, völlig unterbezahlten Leibwächter.
Der Fotoreporter war in der Masse der Männer und Frauen eingezwängt, die durch die Ausgänge zu entkommen versuchten. Er war eines der

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