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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Seelenpartner, meine ich. Deshalb bin ich jetzt natürlich vor Angst mit den Nerven runter. Ich will nicht schon wieder jemanden verlieren, den ich sehr gern habe. Ich schrecke vor Beziehungen zurück – weil sie womöglich mit einem Verlust enden . Und ich quittiere den Polizeidienst deshalb nicht, weil das auch eine Art Verlust wäre .«
»Aber Sie denken zurzeit viel über diese Dinge nach.«
»Ständig, Adele. Irgendwas wird passieren.«
»Irgendwas ist schon passiert. Wir haben die Zeit weit überzogen«, sagte Adele abschließend.
»Gut«, meinte ich und lachte wieder. Manche Menschen schauen sich im Fernsehen Comedy Central an, um herzhaft zu lachen. Ich gehe zu meiner Seelenklempnerin.
»Eine Menge Feindseligkeit. Wie schön für Sie. Ich glaube nicht, dass Sie sich zurückentwickeln, Alex. Ich glaube, Sie bewältigen alles prima.«
»Herrgott, ich unterhalte mich so gern mit Ihnen«, sagte ich. »Lassen Sie uns das in ungefähr einem Monat wiederholen, ja? Bis dahin bin ich seelisch wieder so richtig verkorkst.«
»Ich kann es kaum erwarten«, sagte Adele und rieb sich geldgierig die kleinen schlanken Hände. »In der Zwischenzeit, wie schon Bart Simpson oft und gern gesagt hat... ›Tun Sie sich keinen Zwang an, Mann!‹«
51.
    Detective John Sampson konnte sich nicht erinnern, so viele brutal harte, beschissene Tage an einem Stück gearbeitet zu haben. Er konnte sich auch nicht erinnern, dass die Dinge schon mal so gottverdammt schlecht standen. Er war mit wirklich schlimmen Mordfällen überlastet und hatte den Fall des Sojourner-Truth-Schulmörders am Hals, bei dem er keinen Schritt weiterkam.
    Am Morgen nach dem Mord im Kennedy Center ging Sampson auf der »besseren« Seite des Garfield Parks Streife, am »Westufer«. Er hielt die Augen offen nach Alex’ verdächtigem Obdachlosen , den man an dem Nachmittag gesehen hatte, als Shanelle Green getötet worden war, seitdem aber nicht mehr, sodass auch diese Spur langsam kalt wurde. Alex hatte eine schlichte Formel, was komplizierte Fälle wie diesen betraf: Erstens musst du die Frage beantworten, die alle sich stellen: Was für ein Mensch tut so etwas? Was für ein Irrer?
    Sampson hatte beschlossen, bei seinem Rundgang die Theodore Roosevelt Academy aufzusuchen. Die exklusive Militärakademie benutzte den Garfield Park für Sportübungen und paramilitärische Manöver. Es bestand die geringe Chance, dass ein scharfäugiger Kadett etwas gesehen hatte.
    Ein weißhaariger obdachloser Scheißkerl, dachte Sampson, als er die grauen Steinstufen zur Militärakademie hinaufstieg. Ein schlampiger Mörder, der aus purer Lust tötete und an beiden Tatorten Fingerabdrücke und andere Hinweise hinterließ. Und trotzdem konnte keiner diesen Scheißkerl festnageln. Jeder Hinweis endete in einer Sackgasse.
    Warum? Irgendwas haben wir nicht kapiert. Aber was? Was für einen Mist haben wir alle gebaut? Nicht nur er, Sampson. Alex und der Rest der Truppe ebenfalls.
    Sampson machte sich auf die Suche nach dem Kommandanten der Akademie. Der Mann, der das Sagen hatte. Der Detective hatte vier Jahre in der Armee gedient, zwei davon in Vietnam. Die altehrwürdige Akademie rief die Erinnerungen an Reserveoffiziere aus dem Krieg in ihm wach. Die meisten waren Weiße gewesen. Mehrere waren unnötig gestorben – seiner Meinung nach. Ein paar waren seine Freunde gewesen.
    Die Theodore Roosevelt Academy bestand aus vier äußerst gepflegten roten Backsteingebäuden mit steilen Schieferdächern. Aus zwei Dächern ragten Schornsteine auf, aus denen weiche Rauchwölkchen emporstiegen. Alles an diesem Ort schrie Sampson »Disziplin« und »Ordnung« und »tote weiße Leutnants« entgegen.
    Man stelle sich diese Akademie vor, aber im Southeast, in der Nähe der Siedlungen, dachte er, während er seine einsame Wanderung durch die Theodore Roosevelt fortsetzte. Bei diesem Bild musste er lächeln. Vor dem geistigen Auge sah er fünfhundert oder mehr Halbwüchsige aus der Siedlung in der Pracht ihrer königsblauen Ausgehuniformen, mit glänzenden Stiefeln und den Ausgehmützen mit Federschmuck. Darüber konnte man wirklich eingehend nachdenken. Vielleicht würde es sogar etwas nutzen.
    »Sir, kann ich Ihnen behilflich sein?« Ein dünner Kadett trat zu Sampson, als dieser in einem Gebäude einen Raum betreten wollte, der wohl eine Art Aula war.
    »Haben Sie hier Wache?«, fragte Sampson mit seinem weichen Akzent – das letzte Erbteil seiner Mutter, die in Alabama aufgewachsen war.
    Der

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