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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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ein pummeliges kleines Mädchen mit nabelfreiem T-Shirt, dem ein Bäuchlein über das Taillenbündchen seiner rosafarbenen Glitzershorts hing.
    Mich sofort umentschieden. » Geh ihr einfach aus dem Weg«, zischte ich aus dem Mundwinkel, damit ihre Mutter mich nicht hörte. » Bring sie bloß nicht gegen dich auf.«
    Bin nicht sicher, ob ich mich richtig verhalten habe, hatte aber selbst ein wenig Angst vor Britney. Habe nämlich meine Zweifel, ob die Tätowierung auf ihrer linken Schulter wirklich nur aufgemalt ist.

9. Januar
    Früher als nötig in die Volkshochschule gefahren, um Katie vor dem großen Auftritt zu beruhigen. Beobachtet, wie Britney und ihre Mutter auf dem Flur komplizierte Atemübungen machten. » Du bist nicht richtig bei der Sache, Britney!«, kreischte die Mutter und stampfte zornig mit dem Fuß auf. » Willst du dich etwa vor Angelica Law blamieren?«
    » Nein.« Britney schmollte. Im nächsten Moment entdeckte sie Katie. » Du musst dir einen Zopf flechten«, rief sie mit einem hämischen Grinsen und ließ ihren eigenen über die mit Rouge geschminkten Wangen streifen. » Das gehört zum Kostüm.«
    » Äh, entschuldigen Sie«, sagte ich. » Ist Angelica Law heute hier?«
    Britneys Mutter beäugte mich. » Ja, sie hält die Einführungsrede. Aber was geht Sie das an?« Ohne meine Antwort abzuwarten, schleppte sie Britney weg, um einige Schritte durchzuexerzieren.
    Versucht, nicht in Panik zu geraten, während ich Katie unter enormem Druck hinter der Bühne das Haar flocht. Hatte gar nicht gewusst, dass Angelica hier sein würde. Sie würde Katies Tanzkünste und ihre Bühnenpräsenz beurteilen. Hätte mich ohrfeigen können, weil ich den » Twinkle-Twinkle«-Tanz nicht mit ihr trainiert hatte.
    Bevor ich Katie einschärfen konnte, immer zu lächeln und den Kopf gerade zu halten, gingen die Lichter aus. Habe meinen Platz gerade noch rechtzeitig erreicht, um zu sehen, wie Angelica mitten auf der Bühne stand und über die Bedeutung der Künste für die persönliche Entwicklung sprach. Dann setzte die Musik ein, und Katie wirbelte wie eine Wilde über die Bühne, dass ihr Zopf im Gleichtakt mit dem Lied wippte.
    Sie war phantastisch. Bin sicher, dass Angelica das ebenfalls fand. Sie ist sicher hochbegabt. Ganz im Gegensatz zu Britney, deren Mutter in der ersten Reihe stand, jede Bewegung vormachte und ihr den Liedtext soufflierte. Britney verharrte nur, zitternd vor Angst, im Scheinwerferlicht.
    Anschließend versucht, mit Angelica zu reden. Aber sie wurde von anderen Müttern umringt, die sie anflehten, einen Blick auf ihre Tochter zu werfen, oder sie um eine Statistenrolle in James’ neuem Film baten.
    » Kommt Britney wieder in Ordnung, Mummy?«, fragte Katie auf dem Heimweg.
    » Natürlich, Schatz«, erwiderte ich. » Sie hatte nur Lampenfieber. Beim nächsten Mal klappt es sicher.«
    » Ich glaube, ein nächstes Mal wird es nicht geben«, höhnte Katie. » Die Lehrerin hat gesagt, dass sie ihr nie wieder eine Hauptrolle gibt. Außerdem hat Britney hinter der Bühne in einen Eimer gekotzt.«

10. Januar
    Heute haben Schule und Kindergarten wieder angefangen. Fühlte mich, nur mit dem Hund als Gesellschaft, ziemlich einsam und verlassen (und der war damit beschäftigt, sich die Eier zu lecken).
    Um elf läutete es an der Tür. Es war Angelica, die in ihren makellos weißen Turnschuhen auf und nieder hüpfte. » Hallo, Susie.« Ein mattes Lächeln. » Ich war zufällig in der Nähe und dachte, ich statte Ihnen einen Überraschungsbesuch ab.«
    » Angelica!« Es verschlug mir die Sprache. Bestimmt war sie hier, um mir zu sagen, Katie sei in ihren Augen die neue Beyoncé und sollte sofort eine richtige Schauspielschule besuchen.
    » Alsoooo«, meinte sie und spähte an mir vorbei in den Flur, » passt es Ihnen?«
    » Natürlich.« Habe sie hereingebeten. Fand es schrecklich peinlich, dass ich seit einer Woche nicht mehr gestaubsaugt hatte.
    » Ihr Haus ist wirklich reizend«, stellte sie fest, während sie sich zwischen den auf dem Boden herumliegenden Spielsachen in Richtung Küche vortastete. » So… ländlich.«
    » Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«, fragte ich. Verzweifelt gehofft, dass die Milch noch gut ist.
    » Nun, eigentlich kann ich nicht lange bleiben. Ich wollte Sie nur um einen Gefallen bitten.«
    » Aha«, antwortete ich. War ein bisschen ungehalten, weil sie nicht erwähnt hatte, dass Katie bei der Aufführung der Star gewesen war.
    » Es tut mir leid, Susie. Vermutlich

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