Peace Food
deutlich sensibler Lebende sollten darauf achten, nicht
vom Schatten des Aggressionsprinzips eingeholt zu werden. Wir haben erfahren, wie viel
unerlöste Aggressionsenergie in unserem Essen steckt. Die Grausamkeit, die heute ins
Fleisch eingeht, wird mit veganer Kost natür lich gemieden.
Aber es wäre wichtig, diese urprinzipiellen Energien nicht nur vom Speisezettel zu
streichen, sondern (wo)anders und in erlösterer Form zu leben.
Veganer sind gut beraten, mehr und besser zu kauen und so ihre Waffen im
Mund einzusetzen. Darüber hinaus können sie lernen, offensiver und engagierter, zupackender
und mutiger zu leben. Die bei der Ernährung wegfallende Fleischeslust wäre auf anderen
Ebenen des Genussprinzips natür lich genussvoller zu
(er)leben und zu genießen. Was das Aggressions- und Wandlungsthema angeht, können sie
gerade durch radikale Umstellung und die Konfrontation mit dem eigenen und dem
gesellschaftlichen Schatten bewusster werden.
Übergangshilfen zum Veganen
Wenn das Ergebnis der Umstellung Blähungen sind, liegt das möglicherweise
an Hülsenfrüchten, ganz sicher aber auch an der Tendenz, hintenherum zu stänkern und
Aggressionen abzulassen und dem eigenen Schatten aufzusitzen.
Alles Radikale löst bei uns rasch Angst aus, dabei bedeutet es nur, an die
Wurzeln zu gehen (lateinisch radix = Wurzel), und das ist oft notwendig. Es ist tatsächlich
viel einfacher und vor allem erfolgreicher, sich ganz auf vegane Ernährung umzustellen als
halb. Je weniger Tierisches wir zu uns nehmen, desto besser für unsere und die Gesundheit
der Welt. Wer etwa beim Fasten noch eine Notfallration bunkert, wird ständig daran erinnert
und kommt viel schwieriger durch die Umstellungsphase. Das gilt auch bei der
Ernährungsumstellung. Wer Ausnahmen macht, wird sie in Anspruch nehmen, und bereits
eingeplante Ausnahmen haben die Angewohnheit, sich zu vermehren. Außerdem braucht eine
klare Entscheidung ungleich weniger Energie in der Umsetzung. So zeigt die praktische
Erfahrung der Beratung, wie viel leichter sich eine komplett tierproduktfreie Ernährung
verwirklichen lässt im Vergleich zur »Mischwirtschaft«. Allerdings kenne ich einige
langjährige Veganer, die Honig, letztlich natürlich auch ein Tierprodukt, weiterhin in
Maßen integrieren.
Besser als Ausnahme-Wirtschaft wäre – zumindest anfangs – sich über
Fleischersatzprodukte aus Soja goldene Brücken ins neue (Ernährungs)Land zu bauen. Sie
finden hochwertige Produkte in Reformhäusern und Bio-Läden beziehungsweise -Supermärkten
und über entsprechende Versandunternehmen.
Ein weiterer Grund, warum eine völlige Umstellung sowohl einfacher als
auch in gesundheitlicher Hinsicht wirksamer ist, sind wohl unsere eigenen Darmbakterien.
Genau genommen füttern wir in mancher Hinsicht zuerst einmal diese, während sie
anschließend uns ernähren. Sie sind etwa für die Vitamin-K-Produktion notwendig. Wenn wir
die Ernährung von Anfang an auf pflanzliche Kost umstellen, werden sich die Darmbakterien
dem neuen Trend anpassen. Solch eine deutlich gesündere Darmflora zeigt sich langfristig
auch an einer wesentlich angenehmeren Ausdünstung und Ausstrahlung. Konsequenz ist
besonders am Anfang wichtig, damit die Bakterien sich rasch umstellen und die alten nicht
ständig mit der Hoffnung auf wieder zunehmenden Nachschub an Tierprotein und damit
Verwesungsprodukten genährt und künstlich am Leben gehalten werden. Aber natürlich ist es
besser, sich langsam umzustellen – im Sinne von erst Fleisch reduzieren, dann weglassen
usw. – als gar nicht.
Die Erfahrung vegan lebender Menschen zeigt eine Darmumstellung spätestens
nach sechs Monaten konsequenten Verzichts auf Tierprodukte. Kommt aber auch nur einmal im
Monat etwas Verwesendes in den Darm, halten sich die Bakterien weiter. Außerdem stellt sich
bei Inkonsequenz erfahrungsgemäß der sonst nach einigen Monaten aufkommende Widerwille
gegen Tierisches nicht ein. Dieser erklärt wohl auch, warum konsequente Veganer nur äußerst
selten rückfällig werden, wohingegen diejenigen, die in einer Art von auf Dauer angelegtem
Entzug leben, viel leichter zurückfallen. Insofern wäre es wichtig, gleich streng und
konsequent zu sein und es sich lieber über Soja-, Seitan- und ähnliche
Fleischersatzprodukte leichter zu machen. Auch wenn ich hier natürlich versuche, Ihnen die
ideale Lösung schmackhaft zu machen, ist mir
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