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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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auch uns selbst. Wie wir mit Tieren umgehen, so
     mit unserer eigenen Natur oder jedenfalls mit Teilen von ihr. Wenn wir Krieg führen gegen
     sie, richtet sich das auch gegen uns selbst.
    Jeder Esser von Fleisch aus Tierfabriken, also fast 100 Prozent der
     Fleisch­esser, leidet, ob er das merkt oder nicht, an einem inneren Bürgerkrieg.
Von
     Antibiotika-Resistenz zur Schweinegrippe
    Übersetzt nach »Krankheit als Symbol« heißt das, diese Menschen werden,
     wenn sie sich die Situation nicht ehrlich eingestehen, anfällig für
     Autoaggressionskrankheiten, Allergien und Infektionen. Genau das aber erleben wir immer
     dramatischer. Seit 50 Jahren nehmen wir Massentierhaltung hin, und in den letzten 30 Jahren
     ist die Allergierate von 8 auf über 40 Prozent angestiegen. Dass es da über die Symbolik
     und Analogie hinaus auch ganz konkrete Zusammenhänge gibt, ist nicht weiter erstaunlich.
     Die Massenhaltung von Tieren erhöht deren Krankheitsanfälligkeit enorm, weswegen in den
     riesigen Ställen richtiggehende Medikamentenorgien veranstaltet werden mit
     Desinfektionsmitteln (Bioziden) einerseits und Antibiotika andererseits. Zum Glück sollen
     diese in der EU – jedenfalls als Prophylaxe – in Zukunft verboten werden. Der
     wissenschaftliche Ausschuss »Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken«,
     der die europäische Kommission berät, hatte in mehreren Laborstudien einen Zusammenhang
     zwischen dem Einsatz von Bioziden und Antibiotika-Resistenz festgestellt. Die Biozide
     bleiben aber trotzdem auch in der EU weiterhin erlaubt.
    Auf diesem Weg werden nachweislich Resistenzen unter Erregern gefördert.
     Das heißt, der verschwenderische Einsatz von Bioziden und Antibiotika im Stall nimmt uns
     die letzten Waffen gegen Erreger in Krankenhäusern und Praxen.
    Die extrem enge, unnatürliche Unterbringung in der Massentierhaltung
     fördert außerdem die Möglichkeit gleichzeitiger Ansteckung mit mehreren Viren, deren Erbgut
     sich dann neu kombinieren kann.
    Die Schweinegrippe war zwar noch vergleichsweise harmlos für unsere
     Gesundheit, aber schon weniger für die der Tiere und übrigens auch für uns als
     Steuerzahler. Jedenfalls war sie kein Zufall, und sie könnte irgendwann wirklich zu einer
     Pandemie werden. Wissenschaftler sind sich einig, dass die Massentierhaltung das Aufkommen
     neuer Viren und Bakterien begünstigt, die zwischen Menschen und ihren Nutztieren
     ausgetauscht werden, und dass diese eine wachsende Bedrohung darstellen.
    Die Grundlagen für solche neuen Gen-Mischungen haben wir erst mit der
     Massentierhaltung geschaffen. Wir züchten in diesen Zuchthäusern billiges, unbekömmliches Fleisch und nebenbei potenziell tödliche
     Erreger und verpesten obendrein die Umwelt in einem bisher noch gar nicht diskutierten
     Ausmaß.
Direkte seelische
     Konsequenzen: Verrohung
    Noch stärker als die Esser von Fleisch sind natürlich die Produzenten
     solcher Elendsnahrung betroffen. Wie es Unternehmern und Besitzern wie auch Aktionären von
     Schlachthöfen, Tierzuchthäusern, Mastbetrieben etc. seelisch geht, können wir nur vermuten.
     Mir tun sie von Herzen leid und ich würde ihnen wünschen, ihnen bliebe ein Elend, wie sie
     es unzähligen Kreaturen antun (lassen), erspart. Aber nach 30 Jahren Psychotherapie glaube
     ich das nicht mehr und weiß es leider besser. Alles muss verantwortet werden und alles
     kommt zum Ausgleich. So darf den Verursachern mit Recht grauen, ihr erbarmungsloses Handeln
     und Leben hat alle Chancen, erbärmlich zu enden. So dumpf kann eine Seele nicht sein, dass
     sie am Ende nicht Ausgleich sucht – und irgendwann auch findet.
    Was US-Farmer angeht, ist ihre viermal so hohe Selbstmordrate wie bei der
     übrigen Bevölkerung belegt. Und ein Mensch muss verzweifelt sein, wenn er Hand an sich
     legt. Diejenigen, die unter den beschriebenen Bedingungen ständig und routinemäßig Hand an
     wehrlose Tiere legen wie die in der Regel ungelernten Arbeiter der Tierfabriken, sind
     sicherlich auch verzweifelt über sich und ihr Tun, ob sie sich das eingestehen oder nicht.
     Unter Zeitdruck und schlechter Bezahlung leidend, werden sie damit seelisch natürlich nicht
     fertig. Sie neigen dazu, ihre Aggression »nach unten« weiterzuleiten, und Tiere werden so
     hilflos ausgelieferte Opfer scheußlicher Perversionen. Letztlich quälen »arme Schweine«
     arme Schweine.
    Deren vulgäre Sprache, wenn sie bekennend ihr gequältes Herz erleichtern,
    

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