Peace Food
entspricht ihnen und ihrem Leben. Durch Abscheu davor lässt sich dem Thema allerdings nicht
entkommen, das ist nur durch die richtige Entscheidung beim Essen möglich. Sprache ist nur
Ausdruck einer Schwingungsebene, deren unmittelbarste Auswirkung wir erfahren, wenn wir uns
das Ergebnis solcher Arbeit körperlich einverleiben.
Gail Eisnitz 104 hat eine ganze Sammlung solcher Scheußlichkeiten aus Gesprächen
mit Arbeitern aus dem Elendsbereich moderner Tierzucht zusammengetragen. »Es ist nicht
leicht, darüber zu reden. Du stehst unter totalem Stress, dem ganzen Druck. Und es klingt
richtig gemein, aber ich habe ihnen den Elektro-Treibstab in die Augen gesteckt. Und ihn
dort gelassen.« »Wenn du ein Schwein hast, das sich weigert, sich zu bewegen, nimmst du
einen Fleischhaken und hakst ihn in seinen Anus …, dann ziehst du ihn zurück. Du ziehst
diese Schweine, während sie leben, und oft reißt der Haken aus dem Arschloch.« »Im
Tötungsbereich, wo immer viel Blut fließt, macht einen der Blutgeruch ganz aggressiv.
Wirklich. Du kriegst die Einstellung, dass, wenn ein Schwein nach dir tritt, du es ihm
heimzahlst. Eigentlich tötest du es ja schon, aber das reicht noch nicht. Es muss leiden …
Du gehst hart ran, setzt ihm zu, schlägst ihm die Luftröhre kaputt, lässt es in seinem
eigenen Blut ertrinken. Spaltest ihm die Nase. (…) Ich war nicht der Einzige, der solche
Sachen gemacht hat. Ein Schlachter (…) treibt die Schweine manchmal noch lebend in das
Brühbad. Und jeder – die Treiber, die Anhänger, die Saubermacher – schlagen Schweine mit
Metallrohren. Jeder weiß das, alles.« Oder: »Ein lebendes Schwein guckte an mir hoch, und
ich nahm einfach mein Messer und nahm ihm das Auge raus, während es einfach da saß. Und
dieses Schwein schrie einfach nur.« Oder: »Die Mehrzahl von Kühen, die sie aufhängen, (…)
ist noch am Leben. Sie öffnen sie. Sie sind immer noch am Leben. Ihre Füße sind
abgeschnitten. Sie haben ihre Augen weit aufgerissen, und sie weinen. Sie schreien, und du
kannst sehen, wie ihnen die Augen fast rausspringen. 105
Die Grausamkeiten sind belegt
Für die erschreckende Verrohung von Arbeitskräften in Tierfabriken und
Großschlächtereien gibt es viele entsetzliche Belege und genügend Berichte von den
Arbeitern selbst, denen es zu viel wurde. »Ein mit versteckter Kamera aufgenommenes Video
aus einer Tierfabrik in North Carolina zeigte, dass einige Arbeiter täglich Tiere
verprügelten, mit einem Schraubenschlüssel auf trächtige Sauen eindroschen, Muttertieren
eine Eisenstange tief in Rektum und Vagina rammten. (…) Weitere Aufnahmen zeigen, wie
Mitarbeiter Schweinen bei vollem Bewusstsein Beine absägten oder die Haut abzogen.« Und
weiter: »Mehrere Jahre dauernde Untersuchungen in einem weiteren Betrieb wiesen die
systematische Misshandlung von 10 000 Schweinen nach: Mitarbeiter drückten Zigaretten auf
Tieren aus, schlugen sie mit Harken oder Schaufeln, strangulierten sie, warfen sie in
Güllegruben und ließen sie ertrinken. Man steckte den Schweinen Elektroschocker in die
Ohren, in die Vagina oder den Anus. Die Untersuchung belegte, dass die Betriebsleiter diese
Misshandlungen billigten, doch die Behörden weigerten sich, Ermittlungen einzuleiten.
Dieser Verzicht auf Strafverfolgung ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. 106
Auch was Fleischkonsum und -produktion angeht, sind die USA das große
schreckliche Vorbild der Welt. Doch es spricht kaum etwas dafür, dass es bei uns anders
wäre. In den hiesigen Schlachthöfen geht es nicht besser zu.
Das Fazit der Tierarztpraktikantin Christiane Haupt nach ihrem Praktikum
im durchschnittlichen deutschen Schlachthof: »Es gibt mir zu denken, dass ich – von einigen
wenigen Ausnahmen abgesehen – die hier arbeitenden Leute gar nicht als Unmenschen empfinden
kann, sie sind nur abgestumpft, wie auch ich selbst mit der Zeit. Das ist Selbstschutz. Man
kann es sonst nicht ertragen. Nein, die wahren Unmenschen sind all jene, die diesen
Massenmord tagtäglich in Auftrag geben, die durch ihre Gier nach Fleisch Tiere zu einem
erbärmlichen Dasein und einem noch erbärmlicheren Ende – und andere Menschen zu einer
entwürdigenden und verrohenden Arbeit zwingen. 107
Der Arzt Dr. Hendrich dazu: »Für mich als Arzt mit Kenntnissen in
Psychologie und Psychiatrie sind solche extremen Tierquälereien in Schlachthöfen nicht
wirklich
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