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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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spritzte, ließ sie ins Meer fallen, als er schreiend zu Boden stürzte.
    Noch zwei Schuss Munition.
    Gideon kam auf der Bohrplattform an, packte das Geländer und wirbelte herum, dann rannte er die Treppe zum D-Deck hinunter, wobei er immer drei Stufen auf einmal nahm.
    Timkens Schritte stampften den Korridor vor ihm entlang. Gideon bog gerade noch rechtzeitig um die Ecke, um zu sehen, wie Timken in dem Lagerraum verschwand, in dem sich die Fernsteuerung der Bombe befand. Er stürmte durch die Tür und rechnete damit, Timken auf die Fernsteuerung zugehen zu sehen. Doch stattdessen sah er Timken auf der anderen Seite der großen Stahlkiste vor der Tür des Geräteschranks stehen und die Einstellräder des Vorhängeschlosses drehen. Als Gideon in den Raum stürmte, riss Timken gerade das Schloss weg und zog die Tür auf.
    Hinter sich hörte Gideon den Verschluss eines Gewehrs mit einem Klacken einrasten.
    Er erstarrte und wurde sich des Fehlers bewusst, den er begangen hatte. Einer von Timkens Männern hatte hinter der Tür gestanden, bereit, ihn zu überfallen.
    Timken wirbelte herum, dann grinste er, während seine Hand noch auf dem Knopf der halb geöffneten Tür hinter der Stahlkiste ruhte. »Immer mit der Ruhe, Chef«, sagte er.
    Gideon warf einen Blick über seine Schulter. Ein hagerer, etwas eingeschüchtert wirkender junger Mann stand neben der Tür und starrte Gideon durch dicke Brillengläser an. Er trug eine seltsame Weste mit unzähligen Taschen, in denen er verschiedene Werkzeuge, Drahtstücke, Zünder und Leiterplattenstücke verstaut hatte. Gideon nahm an, dass es sich um den Sprengstoffexperten handelte, um den Mann, der die Bomben gebaut hatte.
    »Los, Rashid«, sagte Timken. »Erschießen Sie ihn.«
    Rashid zögerte. Timken stand genau hinter Gideon und damit in der Schusslinie. Rashid trat einen Schritt zur Seite, um zu vermeiden, dass er Timken traf. Gideon nutzte die Gelegenheit. Er ließ sich auf die Knie fallen, drehte sich dabei und feuerte einen Schuss ab, der den Bombenbauer genau in seinem Schwerpunkt traf. In dem Augenblick, in dem Gideon den Abzug betätigte, wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler begangen hatte. In der Weste des Bombenbauers befand sich nicht nur dessen Werkzeug; sie verfügte außerdem über eine große Kevlar-Platte. Rashid stöhnte auf und taumelte einen Schritt zurück, blieb aber im Wesentlichen unversehrt.
    Gideon hatte die Kugeln gezählt und wusste, dass sein Magazin leer war. Er hielt die Pistole trotzdem weiterhin auf Timken gerichtet, in der Hoffnung, dass dieser es nicht bemerken würde. Fehlanzeige. Timkens Blick huschte zum Verschluss von Gideons Makarow-Pistole. Dieser war hinten arretiert, und das Patronenlager war offen, was verriet, dass sich keine Munition mehr in der Pistole befand. »Verdammt, das ist aber unpraktisch für Sie, was? Jetzt herrscht sozusagen wieder Chancengleichheit.«
    Gideon fiel auf, dass dem Bombenbauer im Fallen seine Kalaschnikow entglitten war. Sie lag etwa drei Meter entfernt auf dem Boden, näher bei Gideon als bei Timken. Er ging leicht in die Knie und machte sich bereit, zu der Waffe zu hechten.
    Doch Timken hatte die Kalaschnikow ebenfalls gesehen. Als Gideon sprang, warf sich Timken mit der Schulter gegen die große Stahlkiste, stieß einen Urschrei aus und schob sie an. Die Kiste stand auf einem Metallgestell, das wiederum auf vier großen Rollen stand. Die Stahlkiste setzte sich in Bewegung, nahm Kurs auf Gideon und rammte ihn, bevor er die Kalaschnikow zu fassen bekam. Timken stemmte sich gegen die Kiste wie ein Footballspieler und presste Gideon gegen die Wand.
    In dieser Position verharrten sie. Timken war einige Zentimeter kleiner als Gideon, aber ein kräftig gebauter Mann. Und mit gespreizten Beinen, die Schulter gegen die Kiste gestemmt, befand er sich in der perfekten Position, um Gideon an der Wand festzunageln.
    Gideon versuchte, sich zu befreien. Da er mit dem Rücken zur Wand stand, hatte er allerdings keinen Hebel. Sobald Timken losließ, um sich die Kalaschnikow zu schnappen, würde Gideon jedoch freikommen. Die Waffe lag näher bei Gideon als bei Timken. Es war eine Pattsituation.
    Timken grinste Gideon an.
    Gideon hatte geglaubt, Timken sei hierhergekommen, um die Bombe zu zünden, doch dieser hatte die Bomben-Fernsteuerung beim Betreten des Raums ignoriert und war geradewegs auf den Geräteschrank zugesteuert. Befanden sich darin Waffen? Nein, denn wenn dem so gewesen wäre, hätte Timken sich eine

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