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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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einer Minute im freien Fall. Er trug eine aufblasbare Rettungsweste. Na und? Niemand würde ihn aus diesen riesigen Wellen pflücken können. Er würde kämpfen, bis er ertrank oder bis ihm Erschöpfung und Unterkühlung den Garaus machten.
    Seine Männer waren alle mit Funkgeräten ausgestattet, da sie jedoch Funkstille vereinbart hatten, konnte er sie nicht einmal auf seine Notlage aufmerksam machen. Sergeant Major Williams würde das Kommando übernehmen, wenn sie auf dem Deck landeten. Er würde seine Aufgabe schon meistern. Jeder würde seinen Job erledigen.
    Die Formation seiner Männer entfernte sich immer weiter. Ihn überkam ein seltsames Gefühl innerer Ruhe. Perfekt. Seine Männer waren perfekt. Royce spürte Stolz in sich aufwallen. Sie würden es schaffen. Jeder Einzelne in seinem Team würde es schaffen.
    Und wenn sie alle gleichzeitig auf der Bohrinsel landeten, würden diese Mistkerle keine Chance haben. Er lächelte. Tja, er würde es nicht schaffen … aber die Mission würde gelingen.
    Das ist es schließlich, worum es geht, dachte Royce. Wie viele Leute können schon von sich behaupten, ein Leben wie ich geführt zu haben? Nicht viele. Verdammt wenige.
    In etwa sechstausend Metern Höhe wurde Royce jedoch bewusst, dass er vorzeitig seine Grabinschrift verfasste. Er brauchte nicht in die Wellen zu stürzen. Wenn er einfach die Arme und Beine in eine normale, kontrollierte Stellung ausbreitete, konnte er seine Fallgeschwindigkeit um fast fünfzig Stundenkilometer verringern und es seinen Männern damit ermöglichen, auf der Obelisk zu landen, bevor er sich der Erdoberfläche näherte. Dann konnte er die Reißleine in so großer Höhe ziehen, dass er in der Lage sein würde, den wendigen Gleitfallschirm zu seinem Ziel zu lenken. Er würde zu spät kommen, um das Kommando zu übernehmen, aber er würde ankommen.
    Er breitete die Arme aus, und plötzlich entfernten sich seine Männer in beträchtlichem Tempo von ihm.
    Dreißig Sekunden später sah er unter sich den ersten Fallschirm aufblühen. Und er befand sich noch immer in einer Höhe von über tausendfünfhundert Metern! Royce zog augenblicklich die Reißleine, spürte den heftigen Ruck, als sich sein Fallschirm öffnete, und glitt dann in einem langsamen Bogen auf den Punkt im Wasser unter ihm zu.
    Als die Obelisk immer näher kam, traf er seine Vorbereitungen. Er warf einen Blick auf seinen Unterarm. An der Innenseite seines Ärmels war mit Klebeband ein Foto der Zielperson Tillman Davis befestigt. Auf dem Foto trug er eine Paradeuniform, hatte das Haar an den Seiten kurz geschoren und blickte mit seinen schwarzen Augen fest in die Kamera. Er sah aus wie ein Bilderbuchsoldat. Royce fragte sich, wie der Mann vom Weg abgekommen war.
    Nachdem sich der erste Fallschirm geöffnet hatte, sprach Royce zum ersten Mal in sein Mikrofon: »Männer, ihr kennt eure Befehle. Jeder von Ihnen hat ein Foto der Zielperson am Ärmel. Wenn Sie Tillman Davis zweifelsfrei identifizieren können, töten Sie ihn.«
    Eine Flut von Emotionen überrollte Gideon Davis, als er den Mann auf dem Boden anstarrte. Zum ersten Mal machten sich die Strapazen und das Tempo der vergangenen Tage bemerkbar, und seine Beine fühlten sich plötzlich so schwach an, dass er fürchtete, nicht mehr stehen zu können.
    »Tillman?« Der Mann auf dem Boden nickte. »Earl hat mir gesagt, du wärst tot.«
    Dann hörten sie von irgendwoher Schüsse.
    ZWEIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
    Kate kauerte über Big Al auf dem Boden der Tauchstation, während ihr alter Freund, aus dessen Mund ein Rinnsal Blut sickerte, zu atmen versuchte.
    Er atmete ein, flach und stockend, dann sagte er: »Er muss meine Lunge getroffen haben.«
    »Sprich nicht, Al«, erwiderte Kate und presste eine Staubinde auf seine Wunde.
    »Schau«, sagte er und deutete schwach an ihr vorbei auf das andere Deck.
    Kate traute ihren Augen kaum, als sie sich umdrehte und eine Handvoll Fallschirmspringer auf dem Helikopterdeck landen sah. Selbst von hier aus waren die kleinen rechteckigen Aufnäher an den Schultern der Soldaten zu erkennen: Noch nie in ihrem Leben war ihr die amerikanische Flagge schöner vorgekommen.
    Geschrei und Schüsse ertönten, als einige von Timkens Söldnern auf das A-Deck stürmten und auf die Soldaten feuerten.
    Big Al packte Kate am Ärmel. »Hey«, sagte er, wobei seine raue Stimme von einem unheilvollen Blubbern unterlegt war. »Hör mir zu, Chérie .«
    »Hör zu«, wiederholte er. Sein Blick wurde einen Moment

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