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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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richtigen Ausrüstung.«
    »Und Glück«, fügte Admiral Reed hinzu.
    Die angespannte Situation zerrte an den Nerven des Präsidenten. »Ich brauche diese Bohrinsel, General. Ich darf nicht das Risiko eingehen, dass der Taifun ankommt, bevor die Frist verstreicht.«
    Es war deutlich zu sehen, dass Ferry zögerte. Eine derart überstürzt organisierte Mission hatte äußerst schlechte Erfolgsaussichten. Doch Präsident Diggs musste das Leben von sechzehn SEALs gegen all die Opfer abwägen, die ein ausgewachsener Krieg fordern würde.
    Das erdrückende Schweigen wurde vom Geräusch eines vibrierenden Mobiltelefons unterbrochen. Elliot Hammershaw machte ein finsteres Gesicht, als er die Nummer auf dem Display sah. »Entschuldigen Sie die Störung, Mr President, aber ich habe Senator McClatchy dran.«
    Präsident Diggs’ Miene verdüsterte sich. Er wusste, weshalb McClatchy anrief. Die Einnahme der Obelisk durch die Aufständischen lieferte dem Senator den Vorwand, auf den er gewartet hatte. Vermutlich würde er lautstark Krieg fordern.
    »Ich nehme das Gespräch im Oval Office entgegen.« Bevor der Präsident zur Tür ging, drehte er sich noch einmal zu General Ferry um und sagte leise: »Tun Sie, was Sie tun müssen, um die Bohrinsel zurückzuerobern.«
    General Ferry nickte ein Mal. »Ich werde den Befehl erteilen, Sir.«
    SECHZEHNTES KAPITEL
    Gideon und Tillman erfuhren erst nach dem Tod ihrer Eltern, dass ihr Vater infolge mehrerer schlechter Investitionen bankrottgegangen war. Sie standen buchstäblich mit leeren Händen da.
    Am Tag nach der Beerdigung hatte Onkel Earl sie zum Säulenvorbau ihres imposanten alten Familienwohnsitzes gefahren und gesagt: »Eure Tante hat mich gebeten, euch hierherzubringen. Das Haus und der Grund werden verkauft. Ihr könnt alles mitnehmen, was in den Kofferraum passt. Der Rest wird verkauft, hat eure Tante gesagt. Tut mir leid, aber daran führt kein Weg vorbei.«
    Letzten Endes hatten sie nicht viel mitgenommen. Ihre Bekleidung, ein paar Spielsachen, einige Familienfotos. Als sie das Haus durchforsteten, hatte Tillman in dem geöffneten Safe, in dem einige der Waffen ihres Vaters aufbewahrt gewesen waren, eine Blechdose gefunden. Diese trug eine säuberlich mit schwarzem Filzstift geschriebene Aufschrift: »Für meine Jungs.«
    »Möchtest du sie mitnehmen?«, hatte Gideon gefragt.
    »Auf keinen Fall«, hatte Tillman geknurrt.
    Tillman hatte weder über ihren Vater sprechen noch irgendwelche Erinnerungsstücke an ihn aufheben wollen. Nicht einmal etwas, das ihr Vater für wert erachtet hatte, es in einer Dose in seinem Safe aufzubewahren und an seine Söhne zu adressieren. Also hatte Gideon die Blechdose mitgenommen und sie in einem der Kartons mit Büchern, Fotos und anderen kleinen persönlichen Habseligkeiten verstaut. Doch aus Gründen, die ihm selbst nicht ganz klar waren, hatte er die Dose damals nicht geöffnet, sondern erst viele Jahre später.
    Ein scharfes Krachen weckte Gideon. Er setzte sich auf, und sein Herz hämmerte. Einen Moment lang war er orientierungslos. Er hatte von der Dose mit der Aufschrift »Für meine Jungs« geträumt. Sie war die einzige greifbare Hinterlassenschaft, die Gideon und Tillman von ihrem Vater geerbt hatten. Und er war mit einer Frage im Kopf aufgewacht, einer Frage, die er nie hatte beantworten können: Was hatte ihr Vater seinen Söhnen tatsächlich hinterlassen? Gideon hatte eine Ahnung, dass er womöglich hier, in diesem entlegenen Teil der Welt, herausfinden würde, worin dieses Erbe bestand – und dass es vielleicht all die Jahre in ihm selbst verborgen gewesen war.
    Es bedurfte eines weiteren krachenden Geräuschs, bis ihm bewusst wurde, dass es sich bei dem Lärm um Schüsse handelte. Er verscheuchte den Traum aus seinen Gedanken. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für düstere Spekulationen.
    Das erste Licht der Morgendämmerung kroch durch das dichte Baumkronendach des Dschungels. Nachdem sich Gideons Augen angepasst hatten, sah er den Hochlandbewohner, der Wache gehalten hatte, etwa zehn Meter entfernt mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen. Aus seiner Brust strömte Blut. Die anderen Hochlandbewohner sprangen auf, schrien wild durcheinander und brachten sich hektisch in Sicherheit.
    Einer der Männer wurde am Bein getroffen und fiel hin, sein Gesicht vor Schock und Schmerz verzerrt.
    Gideon schnappte sich den Speer des gestürzten Mannes und ging hinter einem dicken Baumstamm in Deckung. Die Lautstärke der

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