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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Präsident spricht in diesem Augenblick mit dem Sultan. Er wird Ihnen alles zur Verfügung stellen, was Sie benötigen.«
    »Zwölf Uhr.«
    »Captain, ich bin mir völlig darüber im Klaren, wie schwierig diese Mission ist. Deshalb werde ich Sie jetzt nicht mehr länger aufhalten. Wenn Ihnen die Mohanesen irgendwie dumm kommen, rufen Sie mich direkt unter dieser Nummer an. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Captain, so kommen bescheidene Soldaten wie Sie und ich in die Geschichtsbücher.«
    Als Captain Taylor mit einem Daumendruck das Gespräch beendete, öffnete ein mohanesischer Soldat, ein makellos herausgeputzter Adjutant, dessen Uniform vor goldfarbenen Litzen strotzte, die massive Teakholztür und sagte: »Captain, der General hat fünf Minuten für Sie Zeit.«
    Captain Taylor erwiderte: »Tut mir leid, aber ich habe keine fünf Minuten für ihn Zeit.« Bevor der verdutzte Adjutant antworten konnte, lief Taylor bereits den langen, mit Marmor ausgekleideten Korridor entlang. Gütiger Gott! , dachte er. Jetzt geht’s ans Eingemachte!
    Nachdem die Hochlandbewohner, die noch am Leben waren, die Fotos von Gideon entdeckt hatten, führten sie eine hitzige Debatte. Es dauerte nicht lange, bis sie zu einer Entscheidung gelangten.
    Gideon brauchte ihrer Sprache nicht mächtig zu sein, um zu verstehen, zu welchem Schluss sie gekommen waren: Sich in Gideons Nähe aufzuhalten, war gesundheitsschädlich. Sie schrien ihn wütend an, deuteten auf den Pfad, der tiefer in den Dschungel führte, und drohten ihm mit ihren Speeren.
    »Okay, okay«, sagte er und entfernte sich rückwärts von ihnen. »Ich gehe. Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ich verfolgt werde. Das mit euren Freunden tut mir leid.«
    Als er sich außer Reichweite der Speere befand, drehte er sich um und lief den Pfad ein paar hundert Meter entlang, dann blieb er stehen und versteckte sich hinter einem Baum. Nach einer Weile verstummte das Geschrei. Seltsamerweise gingen die Einheimischen in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren: zum Fluss. Ihre toten Kameraden nahmen sie mit. Gideon wartete, bis sie verschwunden waren, ehe er zum Schauplatz des Kampfes zurückkehrte.
    Die drei Dschihadisten lagen mit ausgebreiteten Armen und geöffnetem Mund auf dem Boden. Als er sie betrachtete, wurde ihm ein wenig übel. Es hatte den Anschein, als seien sie zur Hälfte Mensch und zur anderen Hälfte Säcke voll Fleisch. Wer waren sie? Sie waren allesamt Asiaten von kleiner Statur. Mohanesen? Vielleicht. Aber warum sprachen sie Englisch? Sprach ihr Anführer Englisch? Oder handelte es sich bei ihnen um Amerikaner, die aussahen wie Mohanesen? Waren sie Asiaten – islamistische Extremisten – aus verschiedenen Ländern, die Englisch sprachen, weil das ihre einzige Möglichkeit war, sich untereinander zu verständigen?
    Gideon wappnete sich für eine unangenehme Aufgabe. Jeder der toten Männer trug einen kleinen Rucksack. Gideon öffnete bei jedem Rucksack den Reißverschluss und durchforstete ihn systematisch, suchte nach Nahrungsmitteln, Wasser und Informationen. Die Hochlandbewohner hatten die Sachen der Toten bereits durchwühlt … aber vielleicht hatten sie etwas übersehen, das ihm einen Hinweis liefern konnte, wer diese Leute auf ihn gehetzt hatte.
    Er fand herzlich wenig.
    Einer der Toten hatte ein paar Stücke würziges Trockenfleisch in einer Innentasche verstaut. Ein anderer hatte den Rest eines Schokoriegels in seinem Hemd versteckt, die Alufolie sorgfältig über die halbmondförmigen Bissspuren gefaltet. Neben dem dritten Mann lag eine halbvolle Feldflasche im Gestrüpp. Gideon schlang das Trockenfleisch und den Schokoriegel hinunter, dann spülte er mit ein paar Schlucken Wasser nach. Er wusste, dass er sich sein Wasser einteilen musste. Im Regenwald gab es zwar genug Wasser, doch das war nicht trinkbar. Höchstwahrscheinlich hätte er davon Dysenterie bekommen – unangenehm in einer zivilisierten Gegend, aber hier potenziell tödlich.
    Alles andere, was ihm möglicherweise hätte von Nutzen sein können – Mobiltelefone, Funkgeräte, Waffen –, hatten die Hochlandbewohner an sich genommen.
    Die Männer trugen keine Ausweise bei sich, keine Portemonnaies, keine Kreditkarten. Bargeld mochten die Hochlandbewohner mitgenommen haben, aber ihre Kreditkarten und Ausweise hätten sie vermutlich dagelassen. Und trotzdem war nichts von alledem da. Offenbar war den Männern alles abgenommen worden, ehe man sie ausgesandt hatte.
    Nach seiner bescheidenen

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