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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Quelle?«
    »YouTube, Sir.«
    » YouTube? «
    Admiral Reed nickte dem Air-Force-Sergeant zu, der die Kommunikationstechnik im Kontrollraum bediente.
    Der Präsident sah zu, wie der übergroße LED-Monitor vorne im Raum zum Leben erwachte und ein unscharfes, vom allgegenwärtigen YouTube-Player eingerahmtes Video präsentierte. Eine attraktive Frau Anfang dreißig, die mit einem neongelben Overall bekleidet war, sprach im Knien in die Kamera. Sie wirkte ruhig, doch ihre Augen verrieten ihre Angst. Hinter ihr standen mehrere maskierte Männer, die mit Kalaschnikows bewaffnet waren.
    »Machen Sie das lauter«, sagte Diggs.
    Die Stimme der verängstigten Frau klang merkwürdig leise, selbst als sie aus den Lautsprechern dröhnte. »Mein Name ist Kate Murphy«, las sie vor. »Ich bin für die Obelisk verantwortlich, die sich momentan in der Hand von Abu Nasir befindet. Da die USA weiterhin ihre korrupte CIA-Marionette, den sogenannten Sultan von Mohan unterstützen, haben Abu Nasirs Männer die Bohrinsel gekapert und die Mitglieder meiner Belegschaft, die noch am Leben sind, sowie den Botschafter Randall Stearns und den stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater Earl Parker als Geiseln genommen.« Sie machte eine Pause und stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte, dann fuhr sie fort. »Auf der Obelisk wurde eine Bombe deponiert, die über genug Sprengkraft verfügt, um sowohl die Bohrinsel zu zerstören als auch alle Personen zu töten, die sich momentan auf ihr aufhalten. Unsere Forderung ist einfach: Im Austausch für das Leben der Geiseln muss der Präsident der Vereinigten Staaten sämtliche U.S.-Truppen aus Mohan abziehen einschließlich aller CIA-Agenten, aller privaten Militärunternehmer und aller sogenannten militärischen Berater. Falls diese Forderung nicht bis morgen früh um acht Uhr erfüllt ist, wird Abu Nasir die Geiseln töten und die Obelisk zerstören. Es wird keine Verhandlungen geben und keine weitere Kontaktaufnahme.«
    Die Frau sah an der Kamera vorbei und starrte trotzig irgendjemanden außerhalb des Bildausschnitts an, als wollte sie sagen: Sind Sie jetzt zufrieden? Dann war nur noch ein Standbild zu sehen, und ein neues Fenster öffnete sich, das den Betrachter vor die Wahl stellte, das Video erneut abzuspielen oder es jemand anderem weiterzuempfehlen.
    Präsident Diggs deutete auf den Bildschirm. »Ich möchte, dass das aus dem Netz genommen wird, bevor die Medien es in die Finger bekommen. Fordern Sie diese YouTube-Mistkerle auf, es zu entfernen.«
    »Zu spät, Sir.« Hammershaw blickte von seinem Mobiltelefon auf, dann hielt er dem Präsidenten das Display hin, um seine Behauptung zu untermauern. »Mindestens ein Dutzend Nachrichtenagenturen berichten bereits darüber.«
    »Acht Uhr Ortszeit morgen. Wie viel Zeit bleibt uns da noch?«
    Hammershaw sah einen Vertreter der CIA erwartungsvoll an.
    »Dreiundzwanzig Stunden und sechzehn Minuten.«
    Diggs atmete geräuschvoll aus, doch seine Verärgerung verwandelte sich schnell in Verwirrung. »Ich verstehe das nicht … Tillman Davis weiß besser als jeder andere, dass die Devise unseres Landes lautet, niemals mit Terroristen zu verhandeln. Er weiß verdammt genau, dass wir auf keinen Fall auf seine Forderungen eingehen werden. Was, zum Teufel, denkt er sich also dabei?«
    Diggs ließ den Blick durch den Raum wandern, doch niemand antwortete, deshalb fuhr er fort und beantwortete seine Frage selbst.
    »Was auch immer Tillman Davis’ Ziel ist, die Sache hier bestätigt, dass er sich auf die Seite der Aufständischen geschlagen hat und unschädlich gemacht werden muss. Wenn wir ihn nicht stoppen, bevor die Frist verstreicht …« Der Präsident verstummte und versank in Gedanken, als ihm die Konsequenzen eines Scheiterns bewusst wurden. »Wenn Abu Nasir seine Geiseln tötet, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit Gewalt zu antworten. Ihr Tod würde nichts anderes bedeuten als eine Kriegshandlung, und das amerikanische Volk wird Vergeltungsmaßnahmen gegen die Aufständischen fordern.«
    Admiral Reed sagte: »Wie von Ihnen gewünscht, Sir, haben die Stabschefs mit dem Generalstab des Sultans verschiedene Kriegsszenarien durchgespielt. Es gibt keine einzige Option, in der weniger als eine ganze Division amerikanischer Truppen eingesetzt werden könnte.«
    »Eine Division!«, rief Hammershaw. »Der Präsident hat von Vergeltungsmaßnahmen gesprochen, Admiral, und Sie sprechen von einem ausgewachsenen Krieg !«
    »Krieg? Das ist Ihre

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