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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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immer wieder auf.
    »Wie weit sind sie noch weg?«, fragte Präsident Diggs leise.
    »Vier Kilometer.« Der Mann vom Militärnachrichtendienst blickte nicht von seinem Monitor auf. Seine Finger flogen, als er den Satelliten dem schnellen Boot folgen ließ.
    »Holen Sie sie zurück«, sagte der Präsident. »Wo sind sie denn?«
    Der Mann vom Militärnachrichtendienst schüttelte den Kopf wie ein Boxer, der einen harten rechten Haken abschüttelt.
    »Finden Sie sie!«, echote General Ferry. »Finden Sie mein Boot!«
    Der Mann vom Militärnachrichtendienst schüttelte den Kopf ein zweites Mal.
    »Schütteln Sie nicht einfach den Kopf, junger Mann!«, brüllte General Ferry. »Finden Sie mein Boot!«
    Der Mann vom Militärnachrichtendienst blickte nicht von seinem Bildschirm auf. »Das kann ich nicht, Sir.«
    »Warum nicht?«, wollte Präsident Diggs wissen.
    »Weil es verschwunden ist, Sir«, sagte eine Stimme aus dem hinteren Teil des RauMs Sie gehörte einem Admiral, den Diggs nicht erkannte, obwohl er eindeutig der älteste Mann im Raum war. Er besaß das faltige und wettergegerbte Gesicht eines Mannes, der den Großteil seines Lebens auf See verbracht hatte, und jetzt hatte es einen finsteren Ausdruck.
    Präsident Diggs starrte den Admiral einen Augenblick lang an. »Entschuldigen Sie, Admiral, was haben Sie gesagt?«
    »Sie sind gesunken, Mr President«, erwiderte der Admiral. »Captain Taylor wusste, dass das Boot bei diesen Wetterbedingungen alles andere als ideal ist, aber er und seine Männer glaubten, dass es das Risiko wert wäre. Die Wellen waren einfach zu hoch für das Boot.«
    Diggs warf Elliot Hammershaw einen Blick zu. Der Generalstabschef war bleich im Gesicht. Keiner von ihnen brauchte etwas zu sagen, da sie beide eins und eins zusammenzählen konnten. Die Frist der Terroristen lief in weniger als zwölf Stunden ab, und der Sturm würde frühestens in zweiundsiebzig Stunden abziehen. Ihre einzige Chance zur Befreiung der Bohrinsel war das Delta-Team und dessen Versuch, in das Nadelöhr einzufädeln.
    Gideon warf Simpson jedes Mal, wenn er das Geräusch hörte, einen Blick zu. Sie flogen so tief, dass Äste der höchsten Bäume gelegentlich gegen die Landekufen des Helikopters schlugen. Plötzlich neigte sich der Helikopter nach vorn und ging in den Sturzflug. Gideon spürte seinen Magen in der Kehle.
    »Keine Sorge, Sir«, rief Simpson. »Wir sind gerade an der Verwerfungslinie angelangt.«
    Gideon konnte durchs Fenster sehen, dass sie an der Felswand hinunterrasten. Die Helikopterzelle war in einem scheinbar unmöglichen Winkel geneigt. Genau in dem Moment, als Gideon zu der Überzeugung kam, dass sie auf dem Boden aufschlagen würden, fing sich der Helikopter wieder, zog die Nase hoch und jagte wieder querfeldein dahin.
    Das Gelände unter ihnen zeigte sich jetzt von einer völlig neuen Seite, nachdem das hügelige Dschungel-Hochland von flachen Reisfeldern und kleinen Ortschaften abgelöst worden war.
    Gideon wartete, bis er das Gleichgewicht wieder fand, ehe er sprach. »Simpson, Sie müssen mich auf die Bohrinsel bringen.«
    »Sir, es steht ein Jet bereit, der Sie nach Hause fliegen wird.«
    »Ich reise nicht nach Washington zurück.«
    »Und ich habe Anweisungen aus Langley. Das Hochland ist ab jetzt Flugverbotszone. Wir müssen aus …«
    Bevor er seinen Satz vollenden konnte, sagte der Pilot in ruhigem, aber dringlichem Tonfall aus dem Cockpit: »Da ist noch ein Vogel in der Luft.«
    »Leuchtraketen abfeuern!«, rief der Copilot, als der Helikopter zu einem scharfen Kurvenflug ansetzte. Durchs Fenster sah Gideon in einigen Kilometern Entfernung den Flughafen und unmittelbar dahinter das glitzernd blaue Meer.
    Der Helikopter setzte seinen Kurvenflug zur Seite geneigt fort. Der Flughafen verschwand, bis Gideon nur noch ein Reisfeld unter ihnen sah. Ein lodernder Gegenstand, der weißen Rauch hinter sich herzog, schraubte sich mit erschreckender Geschwindigkeit in die Luft.
    Dann verschwand er wieder aus dem Blickfeld.
    Vom Heck des Helikopters ertönte ein dumpfer Schlag. Gideon spürte seine Wucht in der Brust.
    »Wir wurden getroffen!«, schrie der Pilot.
    Der Helikopter machte ein schreckliches ratterndes Geräusch, das wie zwei Bowlingkugeln in einem Ölfass klang.
    »Machen Sie sich auf den Aufprall gefasst!«, schrie der Copilot. »Wir stürzen ab!«
    Der Helikopter verlor an Höhe, doch der Aufprall, mit dem Gideon gerechnet hatte, blieb aus. Stattdessen schaukelte der Helikopter auf und

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