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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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ab und flog weiter. Er verlor an Fluggeschwindigkeit und drehte sich langsam um die eigene Achse. Doch der Pilot war offenbar außerordentlich geschickt: Es gelang ihm, die Maschine in der Luft zu halten.
    »Bringen Sie uns einfach zum Flughafen!«, rief Simpson. »Der Sultan hat dort zwei Regimenter stationiert.«
    Der Pilot nickte knapp.
    Der Boden unter ihnen schien sich zu drehen, als würden sie von einem langsamen Karussell hinabblicken. Sie befanden sich inzwischen nicht mehr über dem Reisfeld, sondern flogen über ein Industriegebiet mit Lagerhallen und Gewerbegebäuden. Jedes Mal, wenn sie sich um die eigene Achse drehten und Gideon in die Richtung blicken konnte, aus der sie gekommen waren, sah er, dass ihnen ein Jeep voller Dschihadisten folgte. Hinten auf dem Jeep war ein großes Maschinengewehr aus der Sowjet-Ära montiert.
    Als sich der Helikopter wieder in die Richtung drehte, in der ihr Ziel lag, wurde Gideon klar, dass sie es nicht bis zum Flughafen schaffen würden. Das Trudeln des Helikopters trieb sie unerbittlich nach Nordosten, der Flughafen befand sich jedoch im Norden und war noch immer gute fünf Meilen entfernt.
    Jetzt waren sie wieder den Dschihadisten zugewandt, die unter ihnen mit halsbrecherischem Tempo durch die menschenleeren Straßen rasten. Sie kamen näher.
    Wieder war der Flughafen zu sehen, dann das Meer, dann die Dschihadisten. Jetzt feuerten die Aufständischen mit dem Maschinengewehr.
    Kugeln schlugen in den Helikopter ein.
    Die Dschihadisten verschwanden aus dem Blickfeld. Flughafen, Meer, Industriegebiet, Dschihadisten. Letztere waren inzwischen noch näher.
    »Sie müssen schneller fliegen!«, schrie der CIA-Agent.
    »Ich kann nicht!«, entgegnete der Pilot. »Das Hydrauliksystem leckt. Wir kommen nicht mehr weit!«
    Und tatsächlich drehte sich der Helikopter immer schneller, wodurch sich seine Vorwärtsbewegung verlangsamte.
    Die Dschihadisten schossen noch immer.
    Gideon sah, wie der Maschinengewehrschütze einen neuen Munitionsstreifen aus einer vollen Dose nachlud. Noch eine Drehung des Helikopters, und der Schütze würde sie in Stücke schießen. Er war höchstens noch hundert Meter entfernt. Inzwischen feuerten alle Dschihadisten, die in dem Jeep saßen. Der Maschinengewehrschütze betätigte den Nachladehebel und lud Munition aus dem neuen Streifen.
    Als die Dschihadisten aus dem Blickfeld verschwanden, machte sich Gideon auf das Schlimmste gefasst, dann spürte er eine heftige Erschütterung. Sein erster Gedanke war, dass der Maschinengewehrschütze den Helikopter getroffen hatte – die Treibstofftanks oder den Rumpf. Doch der Helikopter schien unversehrt zu sein und drehte sich weiter … Meer, Flughafen, Industriegebiet.
    Dieses Mal boten die Dschihadisten jedoch ein anderes Bild. Rauch quoll unter der Motorhaube ihres Jeeps hervor, der ins Schleudern geriet und gegen eine Wand prallte.
    »Die Truppen des Sultans!«, schrie Simpson und deutete nach draußen, als ein achträdriger Schützenpanzer, gefolgt von Soldaten der Nationalgarde, in ihr Blickfeld kam. Auf dem Schützenpanzer war ein schweres Maschinengewehr montiert, das ununterbrochen auf die Dschihadisten feuerte.
    Simpson gestattete sich ein schmales Lächeln, in dem sich seine Erleichterung und Genugtuung widerspiegelten. Wir schaffen es, dachte er.
    Und genau in diesem Augenblick kollidierte der Helikopter mit etwas. Mit einer Palme? Mit einer Plakatwand? Gideon war sich nicht sicher, als der Helikopter nach vorne kippte und wie ein riesiger Stein aus fünfzehn Metern Höhe zu Boden stürzte.
    Einen Augenblick lang war nicht das geringste Geräusch zu hören. Gideon saß verwirrt da. Der Helikopter war mit der Nase voran im Boden eingeschlagen. Das Cockpit war eine verbogene Masse Metall. Gideon und Simpson hingen kopfüber etwa drei Meter über den Wrackteilen.
    Gideon gewann schließlich genug Geistesgegenwart zurück, um seinen Gurt zu lösen. Neben ihm schnallte sich Simpson ebenfalls ab.
    »Alles in Ordnung, Mr Davis?«
    »Alles okay.«
    »Wir müssen hier raus.«
    Gideon fand diese Bemerkung etwas überflüssig, doch er behielt seine Gedanken für sich. Er hielt sich an seiner Rückenlehne fest, und seine Füße baumelten knapp über dem zerstörten Cockpit. Dann ließ er los und landete auf der verbogenen Trennwand. »Seid ihr okay, Leute?«, rief er ins Cockpit.
    Keine Antwort. Er beugte sich vor, warf einen Blick durch die ehemalige Cockpittür und sah, dass weder der Pilot noch der Copilot

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