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Pechstraehne

Pechstraehne

Titel: Pechstraehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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kurz vor.
    »Und was wollen Sie von uns?«
    »Dürfen wir zunächst erfahren, mit wem wir es zu tun haben?«, fragte Lenz.
    »Ich bin Sandra Kurz. Meinem Mann gehört die Schreinerei. Aber jetzt erklären Sie mir bitte erst mal, was die Polizei auf unserem Hof zu suchen hat.«
    »Wir waren vor einer guten halben Stunde schon einmal hier, um Ihrem Mann ein paar Fragen zu stellen. Leider hat er es vorgezogen, sich dem zu entziehen.«
    Ihr Blick huschte unsicher von einem der Polizisten zum anderen.
    »Was meinen Sie damit, dass er es vorgezogen hat, sich dem zu entziehen ? Und was wollten Sie ihn überhaupt fragen? Und wo steckt Frank eigentlich?«
    Die Frau deutete auf die verlassen wirkende Schreinerei in ihrem Rücken.
    »Ich komme wie vereinbart hierher, um ihn abzuholen, und auf dem gesamten Gelände ist kein Mensch zu sehen. Alles steht offen, aber niemand ist da.«
    »Als wir vorhin hier waren, gab es außer Ihrem Mann einen weiteren Arbeiter. Ist der auch nicht mehr da?«
    »Nein, wie gesagt. Alles steht offen, und kein Mensch weit und breit. Wissen Sie denn, wo die beiden sind?«
    »Das ist alles nicht in ein paar Worten zu erklären, Frau Kurz. Meinen Sie, wir könnten aus der Sonne gehen und uns irgendwo im Schatten weiter unterhalten?«
    »Ja klar«, murmelte sie und ging vor den Beamten her zu jenem Aufenthaltsraum, den Hain eine Weile zuvor schon im Schnelldurchlauf kennengelernt hatte.
    »Wie sieht es denn hier aus?«, fragte sie beim Anblick der eingetretenen Tür entgeistert. »Das darf doch alles nicht wahr sein!«
    Hain räumte die Trümmer so weit zur Seite, dass man den Tisch und die Stühle benutzen konnte, und forderte die Frau auf, sich zu setzen.
    »Wir wollten Ihren Mann nach einem Herrn befragen«, nahm Lenz den Faden wieder auf, »den er nach unseren Informationen kannte. Sein Name ist Sven Vontobel.«
    Ihre Züge verfinsterten sich bei der Nennung des Namens schlagartig.
    »Vontobel? Der Bankmensch? Haben Sie den endlich drangekriegt? Das wurde aber auch wirklich Zeit, wenn Sie mich fragen.«
    »Nein, nein, Sie liegen leider völlig falsch. Herr Vontobel wurde letzte Nacht ermordet.«
    Wenn die beiden Polizisten nun erwartet hätten, dass Sandra Kurz erschreckt oder überrascht reagieren würde, so hatten sie sich schwer getäuscht.
    »Er ist tot? Dieses Schw …, also …, ich meine …, er ist wirklich tot?«
    »Ja, er ist wirklich tot.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Tag noch so gut enden würde«, erwiderte die Frau völlig emotionslos. »Aber was wollen Sie denn von meinem Mann? Glauben Sie, er kann Ihnen erzählen, wer diesen miesen Typen auf dem Gewissen hat?«
    »Vielleicht, ja.«
    Wieder sah die Frau von einem Polizisten zum anderen, doch dann veränderte sich ihr Blick innerhalb von Sekundenbruchteilen, und jegliche Farbe verschwand aus ihrem Gesicht.
    »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Frank etwas mit Vontobels Tod zu tun hat, oder?«
    »Immerhin hat er ihn bedroht, das steht zweifelsfrei fest.«
    Erneut veränderte sich der Gesichtsausdruck der Frau. Der neue hatte etwas zutiefst Genervtes.
    »Wie, er hat ihn bedroht? Was meinen Sie denn damit?«
    »Wir haben eine E-Mail gefunden, die Ihr Mann vor etwa drei Wochen Herrn Vontobel geschrieben hat. Darin bedrohte er ihn ziemlich übel.«
    »Ach, das nehmen Sie mal besser nicht so ernst. Frank neigt manchmal zum Übertreiben, aber ich kann Ihnen versichern, dass er dem Kerl nicht die Lebenslichter ausgeblasen hat.«
    »Wissen Sie, wo Ihr Mann den gestrigen Abend verbracht hat?«, wollte der Hauptkommissar wissen.
    »Klar. Er war auf der Jagd.«
    »Bis wann ungefähr?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht bis eins oder so.«
    »Gibt es Zeugen, oder war er allein?«
    »Ich vermute mal schwer, dass er allein unterwegs war. So ist es ihm nämlich am liebsten.«
    »Hat er wenigstens was geschossen?«, fragte Hain.
    »Ich habe noch nicht nachgesehen, aber eher nicht. Davon erzählt er mir gern, aber letzte Nacht hat er mich einfach schlafen lassen.«
    »Dann würden wir uns gern mal den Waffenschrank Ihres Mannes ansehen, Frau Kurz.«
    »Warum das denn?«
    »Weil«, stöhnte Lenz auf, »Ihr Mann unter dringendem Mordverdacht steht, und Sie so langsam begreifen sollten, dass es dabei nicht um irgendeine blöde Ordnungswidrigkeit geht. Also, wo ist sein Waffenschrank?«
    Bei seinem letzten Satz hatte der Hauptkommissar die Stimme deutlich angehoben, was die Frau dann doch ein wenig zu beeindrucken schien.
    »Ist ja schon gut, ich

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