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Pedro Juan Gutiérrez

Pedro Juan Gutiérrez

Titel: Pedro Juan Gutiérrez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schmutzige Havanna Trilogie
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dich nicht wieder mit solchem Pack ab. Sammele lieber in Ruhe deine Dosen.«
    Keinen von ihnen habe ich je wiedergesehen. Drei Jahre sind jetzt vergangen, und ich verkaufe immer noch Dosen. Das Geschäft läuft.

 
     
Allein, aber zäh
     
    Martica war halb hysterisch. Es war lange her, seit sie den letzten Orgasmus mit mir gehabt hatte, und sie wurde jeden Tag mürrischer. Sie besuchte mich jetzt nicht mehr. Eigentlich hatte sie mich nie wirklich gemocht, aber ich besuchte sie trotzdem. Seit Tagen hatte ich sie nicht gesehen, und die Einsamkeit, besonders die sexuelle, machte mir Angst. Sie empfing mich kühl, aber allein ihr Anblick ließ ihn mir steif werden. Da sie allein war, zog ich ihn raus und führte ihn ihr vor. Ich dachte, das würde sie aufgeilen. Ich habe einen schönen Schwanz, dick, dunkel, sechs Zoll lang, zuckend mit rosa Eichel und buschig schwarzem Haar. Mein Schwanz gefällt mir wirklich selbst, ebenso meine Eier und das Haar. Er ist muskulös, sehnsüchtig und hart. Aber nein, sie wurde bloß wieder hysterisch.
    »Pack ihn wieder ein, Pedro Juan! Was ist, wenn die Kleine heimkommt? Komm schon, spiel nicht den Draufgänger. Pack ihn wieder ein!«
    Ich blieb hartnäckig, näherte mich ihr, den Schwanz in der Hand. Aber sie wich zurück, setzte eine ernste Miene auf und hob beschwichtigend die Hände.
    »Bitte, Pedro Juan, reg dich ab! Ich weiß, wie sehr du mich magst, aber ich will dich nicht. Reg dich ab! Pack ihn wieder ein, geh und komm nie wieder her.«
    »Lass uns reden, Martica. Wir finden schon eine Lösung«, erwiderte ich, gab meinen Schwanz wieder der Dunkelheit anheim und zog den Reißverschluss hoch. »Nein. Es gibt keine Lösung. Stell mir nicht weiter nach. Mir gefallen keine Männer, Pedro Juan! MUSS ich deutlicher werden? Ich-mag-keine-Männer-verdammt-ich-mag-keine-Männer! Und jetzt verschwin-de auf der Stelle und lass mich in Ruhe! Schwänze widern mich an!«
    Ich war völlig verstört. Zwar hatte ich es irgendwie geahnt, habe aber die schlechte Angewohnheit, alles mir Unbequeme zu verdrängen, bis es über mich hereinbricht und mich erschlägt. Doch hatte ich noch die Stirn zu fragen: »Bist du mit jemandem zusammen?«
    »Ja. Ich habe eine Freundin, die ich sehr mag. Ich brauche sie nur zu küssen, ihren Schenkel zu berühren und komme dreimal hintereinander. Ich mag keine Schwänze! Als ich mit dir gevögelt habe, musste ich immer an eine Frau denken. Geh jetzt und lass mich in Ruhe, sei so gut.« »Na gut. Dann also bis später.«
    »Nein. Nicht bis später. Mach's gut. Ich will dich nicht wiedersehen.«
    Ich verließ ihr Haus und wanderte ziellos umher. Sie hatte mir ihre Geschichte erzählt. Aber solche Dinge passieren vielen Frauen, ohne dass sie als Lesben enden. Sie war in einem kleinen Dorf in Villa Clara aufgewachsen. Ihr Stiefvater stellte ihr jahrelang nach und hatte versucht, sie zu vergewaltigen. Ihre Mutter wollte von alledem nichts wissen und beschuldigte sie, ihn zu provozieren. Ihr Zuhause wurde ihr zur Hölle. Mit sechzehn heiratete sie, um wegzukommen, aber das Mittel war schlimmer als die Krankheit. Sie war Jungfrau, und der Kerl wurde in der Hochzeitsnacht zur Bestie. Er war roh, ein Macho von sechsundzwanzig Jahren, und bumste sie stundenlang ohne jedes Gefühl, nahm sie erbarmungslos von allen Seiten. Als er sah, dass sie hinten und vorne blutete, wurde er noch wilder. Sie weinte vor Schmerz und Erniedrigung, und er trank Rum, den Schwanz steil aufgerichtet, unerbittlich.
    Die Demütigung war umso größer, als ihr ihre Mutter Anweisungen erteilt hatte, wie sie ihrem Mann zu Willen zu sein hatte, was sie auch getreu befolgte. Sie kamen ins Hotelzimmer, und sie schloss sich im Bad ein, badete, parfümierte und schminkte sich und legte ein kleines rotes Neglige an. Als sie wieder herauskam, schüchtern und verlegen, brach er in schallendes Gelächter aus. »Du siehst aus wie eine Nutte. Warum hast du den ganzen Mist aufgelegt?«
    Er war betrunken und fing an, sich über sie lustig zu machen. Lachend riss er ihr alles vom Leib und pöbelte dazu. Dann begann die infernalische Orgie.
    Neun Monate darauf brachte sie eine Tochter zur Welt, und er widmete sich ganz der Eroberung aller Frauen in der Nachbarschaft, jeder Einzelnen. Am besten verstand er sich mit den verheirateten. Er wurde zum perfekten Latin Lover mit Goldkettchen um den Hals, Silberarmband, weißen Hemden, Hosen und Schuhen. Ein demütigender Tropen-Schönling wie aus dem Bilderbuch,

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