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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Selma nicht allein blieben. Diesmal liess sich Nick ohne schlechtes Gewissen vom Lift den Hügel hinauftragen, schliesslich würde sein Abendessen ausfallen, und ein Glas Wein konnte er auch vergessen. Er betrat die Wohnung und bewunderte zum zweiten Mal den offenen Raum und den Ausblick: „Wir haben zwar ernste Dinge zu besprechen, Herr Ehrlicher, aber ich muss Ihnen einfach sagen, wie gut mir dieses Haus und seine wunderbare Lage gefallen.“
    „Tom kaufte das Haus, kurz nachdem er CEO des Aarauer Grand Casinos wurde. Er und Maggie suchten eine ganze Weile, bis sie dieses Kleinod fanden, und die ganze Familie fühlte sich äusserst wohl hier – bis vor zwei Tagen, als ihre Welt zerbrach.“
    Baumgarten lehnte mit Bedauern ab, als Ehrlicher ihm einen schottischen Whisky offerierte.
    „Ich bin leider immer noch im Dienst. Sie haben heute Vormittag mit ziemlicher Bestimmtheit erklärt, dass wir den Mörder von Tom Truninger nicht unter seinen Konkurrenten oder in der Unterwelt finden werden. Können Sie sich vorstellen, wer ihn sonst umgebracht haben könnte?“
    „Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht, und ich komme zum Schluss, dass es in unserer gemeinsamen Vergangenheit niemanden gibt, dem ich einen Mord zutrauen würde. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich eher in seinem heutigen Umfeld suchen, Geschäftsleitung, Mitarbeitende, Lieferanten, unter Umständen auch die Behörden. Leider kenne ich diesen Personenkreis nicht, oder nur flüchtig.“ Ehrlicher lehnte sich im Sessel zurück und runzelte die Stirn. „Es gibt sicher Leute, denen er als CEO des Grand Casinos auf die Füsse getreten ist, das bringt diese Aufgabe mit sich. Allerdings wird ein Konflikt im Arbeitsumfeld meistens vor dem Richter und nicht mit einem Messer gelöst, nicht wahr?“
    „Das hängt davon ab, wie verletzend der Streit ist“, sagte Baumgarten, „und wie nahe er einem Menschen geht. Das häufigste Mordmotiv ist allerdings nach wie vor Geld, dicht gefolgt von Eifersucht. Wer profitiert finanziell von Truningers Tod?“
    „Der Anwalt hat uns heute eröffnet, dass Maggie und Selma die einzigen Erben sind. Es bestand eine Lebensversicherung, die eine halbe Million auszahlen wird, und für Selmas Ausbildung sind hunderttausend Franken auf einem Sperrkonto, aber viel mehr Kapital ist nicht vorhanden. Das Haus hier ist grösstenteils bezahlt, so dass die beiden sich für die nächsten zwei bis drei Jahre keine Sorgen machen müssen. Früher oder später wird Maggie vielleicht auch wieder in ihrem Beruf als Innenarchitektin arbeiten. Ich werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass es der Familie finanziell an nichts fehlt.“
    Baumgarten nickte. Er schaute Richtung Schlaftrakt und senkte seine Stimme. „Wie steht es mit Eifersucht? Hatte Tom Truninger vielleicht eine Geliebte? Oder gibt es jemanden, der ihn aus dem Weg räumen musste, um an Maggie heranzukommen?“
    Die Antwort kam schnell und mit einem neuen, kühlen Unterton. „Sie haben Maggie heute erlebt, Herr Kommissar, und Sie glauben ebenso wenig wie ich, dass sie Ihnen etwas vorgespielt hat. Ich lege meine Hand ins Feuer dafür, dass die beiden sich sehr geliebt haben, und dass sie sich absolut treu waren, seit sie sich kannten.“
    Er verteidigt die beiden, und ich kann es ihm nicht verdenken, sagte sich Baumgarten und erhob sich.
    „Es tut mir Leid, dass ich Sie mit solchen Fragen behellige, Herr Ehrlicher. Ich muss jede Möglichkeit erwägen, und dazu gehören auch sehr private Motive. Bitte rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt. Gute Nacht.“
    Ehrlicher führte ihn zur Türe. „Schon in Ordnung, Herr Baumgarten. Auch Sie rufen mich an, wenn Sie etwas wissen möchten. Und ich verspreche Ihnen, wenn das alles hier vorbei ist, trinken wir zusammen einen guten Highland Malt. Abgemacht?“

    *

    „Kriminalpolizei, Pfister“. Er hielt sich die Hand vor den Mund und unterdrückte ein Niesen.
    „Korporal Küng Anton, grüezi Herr Pfister. Wir haben am Wehr in Beznau eine Tote, vermutlich ein Selbstmord, können Sie jemanden herschicken?“
    „Das ist gerade äusserst schwierig, Kollege Küng, wir haben einen wichtigen Mord aufzuklären.“ Und ausserdem geht es mir schlecht, ich will nach Hause ins Bett und nicht im unteren Aaretal im Regen herumstehen, dachte Peter Pfister.
    „Sie wissen, dass wir in einem solchen Fall die Kripo einschalten müssen, Herr Pfister“, sagte Küng, „wir haben bekanntlich keine Entscheidungsgewalt in Fällen von

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