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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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ihrem Ohr. Seine Hände glitten unter ihren Pullover und trafen auf weiche, samtene Haut. Sie liess sich von seiner lustvollen Zärtlichkeit mittragen, und das Geschirr blieb bis am nächsten Morgen auf dem Tisch stehen.

Montag, 19. November 2007
     

    „Der Südländer mit dem Mercedes ist nur ein kleiner Zuhälter, und Ehrlicher ist auch sauber.“ Damit eröffnete Angela Kaufmann die Teambesprechung am Montag um acht Uhr. „Das war die Kurzfassung, wollt ihr noch mehr hören?“
    Gespannt blickte sie die beiden Männer an.
    „Dann erzähl mal, du professionelle Schnüfflerin. Wir unterbrechen, sobald Doktor Fischer eintrifft.“ Nick beugte sich vor. „Melanie Weber hat also mit ihrer Vergangenheit doch nicht ganz gebrochen, verstehe ich das richtig?“
    „Sie arbeitet als Callgirl, das Nagelstudio dient hauptsächlich als Tarnung. Der Albaner ist ihr Beschützer, erhält vermutlich einen Prozentsatz ihrer Einnahmen und achtet auf ihre Sicherheit. Er und der Mann von Melanie kennen sich übrigens sehr gut, vermutlich toleriert der Sanitärinstallateur die erweiterten Aktivitäten und Zusatzeinnahmen seiner Frau. Der Albaner hat ein paar kleine Vorstrafen, aber nichts, was auf Gewalttätigkeit hinweisen könnte. Er wohnt in Baden und war in der Mordnacht in seiner Stammkneipe beim Teetrinken. Ich glaube, wir können ihn ausschliessen.“
    „Ausschliessen kann man gar nichts bei diesen Typen“, brummte Pfister, „wenn sich eine Gelegenheit ergibt, sind die sofort zu jeder Schandtat bereit.“
    Nick ignorierte seinen Mitarbeiter und blickte erwartungsvoll zu Angela. „Und die Geschichte von Andrew Ehrlicher?“
    „Seine Weste ist weisser als weiss, mein lieber Chef. Es gibt ausser einer Begebenheit von Trunkenheit am Steuer, da war er 21 Jahre alt, nichts strafrechtlich Relevantes in seinem Leben. Seine Fingerabdrücke und andere Biodaten sind beim FBI zwar gespeichert, aber nur, damit er schneller durch die US-amerikanische Einwanderungskontrolle kommt. Er ist ein immens reicher und weltweit tätiger Geschäftsmann im Bereich Immobilien, genau wie sein Vater, von dem er vor knapp zehn Jahren auch die Firma in Kalifornien geerbt hat. In den USA ist er bekannt als grosszügiger Spender, sowohl für karitative wie für politische Zwecke. Er ist ein Freund der Clintons und unterstützt gemäss Spendenliste die Kandidatur von Hillary. Als sein Vater starb, kam die Mutter in ihre Heimat zurück und lebt heute in einer Seniorenresidenz im Berner Elfenauquartier. Ehrlicher ist überall und nirgends zuhause, er besitzt Wohnungen in Shanghai, Hawaii, Gstaad, London, San Francisco, offizieller Wohnsitz ist der französische Teil der Insel St. Martin in der Karibik. Er war nie verheiratet, hat keine Kinder, man weiss von keinen länger dauernden Beziehungen. Entweder ist er wirklich ein guter Mensch, oder er ist äusserst geschickt darin, persönliche Informationen geheim zu halten. Sollen wir ihn fragen, Nick?“
    „Wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt, Angela, aber das hat keine Priorität. Lege auf jeden Fall vorher deine rosarote Brille ab. Man sieht dir von weitem an, dass du ihn magst; bei einer Befragung solltest du neutral sein.“
    Er schätzte ihre Professionalität hoch ein, aber eine Warnung brauchte es in diesen Fällen eben doch.
    „Frau Doktor Fischer für Nick Baumgarten“, sagte ein Kollege. „Soll ich sie ins Verhörzimmer führen?“

    *

    „Guten Tag, Frau Doktor, ich bin Nick Baumgarten.“ Er streckte ihr seine Hand entgegen.
    „Lassen Sie die Frau Doktor, Herr Baumgarten, ich bin Viktoria Fischer.“ Sie erhob sich, um ihn zu begrüssen, ihr Händedruck war fest, ihr Blick direkt.
    „Es tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen, ich war noch in einer Sitzung.“
    Das stimmte nur zum Teil, er hatte sich auch ein paar Minuten Zeit genommen, sie durch die verspiegelte Scheibe zu beobachten. Sie schien zu arbeiten, war ruhig, unaufgeregt. Ihr langes blondes Haar war im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden, sie trug schwarze Jeans und eine graue Bluse, vermutlich aus Seide, Perlenohrringe, dezentes Makeup.
    „Kein Problem, ich habe die Zeit genutzt, um ein paar Unterlagen anzuschauen.“ Sie schob ihre Papiere zusammen und legte ihre Brille ab. „Was kann ich für Sie tun?“
    Sie nimmt das Heft in die Hand, dachte Nick, eine professionelle Kommunikatorin, gewöhnt an schwierige Gesprächspartner. Ich muss aufpassen, dass ich die Führung nicht abgebe.
    „Erst mal vielen Dank, dass

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