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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Farmer sind geflohen, weil sie Angst vor dem Krugistoran hatten. Wenn wir scheitern, was dann?«
    »Ich gehe wieder hinaus«, sagte ein Mann.
    »Nein«, gab der Tenoran zurück. »Wenn wir fliehen, dann fliehen wir alle zusammen. Wir gehen nach Norden zu den Primitiven. So lange werden wir nicht zu warten brauchen. Diese Art von Unterdrückung kann nicht ewig dauern. Wie viele gehen mit mir?«
    Sechs meldeten sich. Die anderen fürchteten um ih-re Familien und beschlossen, zurückzukehren. »Ihr müßt sagen, daß wir euch die Waffen weggenommen und euch überwältigt haben, während ihr geschlafen habt«, sagte der Tenoran. »Vielleicht wird man euch weniger bestrafen, weil wir die Verräter waren.«
    »Darauf verlasse ich mich nicht«, sagte einer. »Ich hole meine Familie und gehe fort.«
    Es war spät am gleichen Abend. Wachfeuer flackerten rings um die Stadt, besonders im Norden und Osten, und Soldaten lungerten um sie herum. Aus der Ferne hörten einige schwach das Klappern von Pferdehu-fen.
    »Still!« sagte einer zu ein paar Soldaten, die ein Spiel machten. »Hört mal!«
    Sie hielten einen Augenblick inne, wandten sich wieder ihrem Spiel zu, hörten es dann selbst und standen auf. Bald galoppierte ein einzelner Mann beim Haupttor in den Schein des Feuers. Sein Pferd war schaumbedeckt und müde. Der Hunneran wurde gerufen und kam zu dem Mann heraus, der abgestie-gen war und sich in einem Kreis von Soldaten gegen das Pferd lehnte.
    »Ja?« fragte der Hunneran.
    Der Mann nahm keine Haltung an. Er sagte leise: »Hunneran, sie sind alle verloren. Ich allein konnte entkommen.«
    »Wer, Mann? Wer? Doch nicht alle fünfzig unter Utteri?«
    Der Reiter nickte. »Es war ein Wassersturz in einer Schlucht. Wir folgten ihren Spuren weit im Norden eine Schlucht hinauf an den Osthängen des Taffinani-Berges. Sie müssen sich die Stelle sehr sorgfältig ausgesucht haben, denn wir konnten ihnen nur da folgen, und die Wände waren steil. Ich war ein Stück hinter den anderen, weil sich im linken Vorderhuf meines Tiers ein Stein verklemmt hatte und ich ihn herausholte. Deshalb bin ich noch da. Sie haben mich nicht gesehen. Ich war schon fort, als sie den Berg herunterkamen.«
    »Eine große Streitmacht?«
    »Nein, Hunneran. Nur ein paar und die Sklaven.«
    Da Acetorani tot war, war ein neuer Thousoran herangetreten und hatte den letzten Teil der Meldung gehört. »Habt ihr irgendwelche Anzeichen für die Invasion bemerkt, auf die wir uns vorbereiten? Bist du allein hierhergeritten?«
    »Ich habe nichts von einer Invasion gesehen. Ja, Thousoran. Ich bin direkt hierhergeritten. Hätten wir zweihundert Mann gehabt ...«
    »Das geht dich nichts an! Du hast richtig gehandelt.
    Geh und laß dir etwas zu essen geben! Hier, du nimmst das Pferd, Iamigi, und hilfst diesem Mann, er ist müde.« Als der Reiter den Schein des Feuers verließ, wandte sich Thousoran Eadini an den Hunneran und sagte leise: »Die Männer laufen uns davon, Prestiginagi, Escripti und das Shumaimädchen Tia sind fort. Nicht einmal die Konkubina Acco ist irgendwo zu finden. Dem muß Einhalt geboten werden! Wirst du mich unterstützen?«
    »Nur zu gern. Zu dir gesagt, ein neuer Krugistoran ist bei uns seit langem überfällig.«
    »Das ist ein schwerer Schritt. Aber ich stimme dir zu. Wer?«
    »Du. Oder Prestiginagi, wenn wir ihn finden können.«
    »Ich nicht, Aptani, ich nicht! Ich bin Soldat. Dann eben Prestiginagi. Aptani, ruf deine Männer! Wir wollen uns hier versammeln und vorfühlen, wie die Armee denkt. Ich glaube, sie ist auf unserer Seite und wird es noch mehr sein, wenn wir von der Katastrophe berichten, die die Kavallerie im Norden erlebt hat. Geh jetzt, ich sorge dafür, daß der Platz hier für meine Rede vorbereitet wird!«
    Der Krugistoran konnte nicht in Schlaf finden, nicht einmal mit Bier, das er mit Schlafkraut versetzt hatte.
    Bis morgen würde er abwarten. Dann würde alles wieder gut werden. Was war nur schiefgelaufen? Seine alten Machtmittel waren abgestumpft. Das hatte sogar er erkannt, aber irgendwie hatte er es immer wieder aufgeschoben, seine Macht zu befestigen. Jetzt sah er, wie er hätte längst handeln sollen. Er hatte sich auf die gewohnheitsmäßige Loyalität der Emeri verlassen, aber er hätte sich ein System von Infor-manten aufbauen sollen, um diese Gewohnheit mit dem Mittel der Furcht abzusichern.
    Das Licht, das durch die Fenster drang, war jetzt heller, obwohl es noch lange nicht Morgen war. Weit entfernt konnte er von unten

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