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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Jes«, sagte Stantu.
    »Ich auch. Aber wir müssen es tun. Es ist besser, als mit dieser Invalidenbrigade gegen Berittene zu kämpfen«, sagte er und deutete auf die erschöpften Shumai.
    Von weit oben auf dem Berg kam ein Schrei. »Olor bringt einen Hirsch«, sagte Igak. Viele standen wieder auf und schauten hin.
    »Ein Feuer. Hier, macht ein Feuer!« sagte Veel. Die müden Leute begannen sich zu regen.
    »Wir werden das Holz holen«, sagte ein junger Shumai, dessen Knöchel von den Fesseln noch wund waren. »Kommt, auf, auf! Du auch, Esis! Wir möchten dich ein bißchen arbeiten sehen. Nun, wie hast du es doch gemacht? So?« Und er gab dem alten Emer einen Tritt, daß er hinstürzte.
    »Das habe ich nie einem von euch angetan«, sagte Esis unter allgemeinem Gelächter vom Boden her.
    »Aber ich werde mithelfen.« Er stand auf und ging allen aus dem Weg.
    Prestiginagi öffnete leise das kleine Tor in der Mauer.
    Draußen waren mehrere Soldaten, aber sie wandten sich nur gelangweilt um, als er und Escripti mit zwei Wächtern erschienen. »He!« sagte der eine. »Jetzt ziehen sie die Wachen aber jung ein.« Damit kehrten sie wieder zu ihrem Spiel zurück. Die vier gingen zielbewußt in die Stadt hinaus, bogen in eine Seitenstraße ein, die zur Westmauer führte, und verschwanden schließlich in einem niedrigen Haus.
    Der größere Wächter kam wieder heraus und ging weiter. Bald kehrte er zurück, trat ein und sagte: »Es gibt keine Pferde, Onkel. Sie sind alle für die Verteidigung requiriert. Die Verteidigung gegen Rauch und Wolken.«
    »Nichts zu machen«, sagte Prestiginagi. »Jetzt können wir nicht mehr zurück. Dann müssen wir eben zu Fuß gehen. Hier sind wir immer in Gefahr. Die Wälder nach Westen hin sind am sichersten. Wenn nötig, können wir nach Norden gehen. Nach Tia werden sie im Osten suchen. Falls wir dorthin kommen, müssen wir einen Umweg nach Norden machen.«
    »Falls wir hinkommen?« fragte Tia. »Falls? Ich bin fest dazu entschlossen, selbst wenn ich allein gehen muß.«
    »Du tust, was man dir sagt!« meinte Noti.
    »Steck dir doch den Finger in den Arsch!« sagte Tia.
    »Bitte«, bat Escripti. »Können wir unseren Streit nicht anderswo fortsetzen?«
    Die Gruppe verließ das Haus wieder und ging flotten Schritts zum Westtor. Hier gab Noti den Wachen Papiere und salutierte, dann marschierten die vier durch das Tor und aus der Stadt hinaus auf den Weiler Ammusini zu. Ein sommersprossiger Wächter sagte: »Der Junge hat einen Arsch wie ein Weib. Seht nur, wie er ihn schmeißt, der schwule Hund.« Sie lachten und sahen träge zu, wie die vier um eine Straßenbiegung verschwanden.
    Die Wächter hatten vom Schicksal des Thousoran erfahren, die Nachricht breitete sich bei den Soldaten durch ganz Emerta aus wie Nebel. Als ihre Wache fast vorbei war, erschienen zwei Reiter und riefen: »Prestiginagi! Habt ihr ihn gesehen? Er ist mit seinem Neffen und vielleicht mit einem Mädchen zusammen.
    Waren sie hier?«
    »Hier?« fragte der ältere Posten. »Nein. Wir haben sie nicht gesehen. Nur Soldaten und ein paar alte Weiber.« Die Wachen sahen sich an und streckten die Arme aus. Die Reiter wendeten und galoppierten zum Nordtor. Der älteste Wächter sah die anderen an und knurrte: »Ich hoffe sehr, keiner von euch will sich selbst die Kehle aufschneiden.«
    »Wir müssen ihm sagen, was mit Prestiginagi ist.«
    »Sag du es ihm!«
    »Ich? Du hast den höheren Rang.«
    »Richtig. Deshalb gebe ich dir den Befehl.«
    »Vielleicht könnten wir Acco dazu bringen, es ihm zu sagen.«
    »Sie? Wo ist sie? Mach du es!«
    »Ich werde es tun, aber unter einer Bedingung.
    Wenn er sich entschließt, mich auspeitschen zu lassen, dann werde ich auch fliehen.«
    »Dann würde ich die Hiebe bekommen.«
    »Nein. Du kommst mit! Das kann nicht ewig so weitergehen. Er legt sich mit allen an. Wo ist seine Machtbasis, wenn er die Armee und seine eigene Wache bestraft? Wer bleibt ihm dann noch?«
    »Wir werden sehen. Und jetzt sagst du es ihm!«
    »Wie hält er das Wasser?«
    »Er ist gut, Jestak. Sieh nur, wie sich der Teich auffüllt.«
    »Da! Setzt die beiden Klammern ein! Wir wollen nicht, daß er nachgibt, ehe sie am richtigen Punkt sind. Thro, glaubst du, wir sollten die meisten Leute weiter wegschicken, damit sie entkommen können, wenn es nicht funktioniert?«
    »Nein«, sagte Hongu, ein älterer Mann. »Wir sind weit genug gegangen. Schau! Wir haben jetzt Speere.
    Morgen früh wird jeder von uns zwei haben. Wir bleiben

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